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Blutmond der Templer

Blutmond der Templer

Titel: Blutmond der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas essen«, rief er.
    Dunkles Brot und Corned beef aus der Dose gab es zu dem Pulverkaffee. Fast hätte man meinen können, wir hätten uns zu einem gemütlichen Picknick getroffen, doch die Zeiten würden sich ändern. Davon war ich fest überzeugt.
    Unsere Gespräche drehten sich einzig und allein um die Zukunft. Wichtig war es, den Totentempel zu finden, in dem wir die alte Magie der Ureinwohner zerstören konnten.
    »Wer könnte uns denn weiterhelfen?« fragte ich. »Wenn wir keinen Erfolg bei der Suche haben.«
    Der Abbé hob die Schultern. »Wir sollten uns mit dem Abt eines Malteserklosters in Verbindung setzen.«
    »Den kennst du?«
    »Ja, wir hatten einige Male Kontakt miteinander. Die Malteserritter haben bis heute nicht vergessen, daß sie und die Templer Seite an Seite gestanden haben.«
    »Aber die Ritter kamen nach den Templern«, warf ich ein.
    »Offiziell schon. Wir hatten schon Kontakt zu ihnen, als sie sich noch Johanniter nannten, die Nachfolger des Heiligen Johannes. Das war weit vor der Übernahme dieser Insel durch die Malteserritter, deren Orden durch die Türken von Rhodos vertrieben wurde. Kaiser Karl der V. hat ihnen diese Insel geschenkt. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als dieses Geschenk dankbar anzunehmen. In der Zeit von 1530 bis 1799 haben die Ritter des Heiligen Johannes ihre Paläste, Befestigungen und Kirchen gebaut. Malta wurde zum ›Schild Europas‹, der das Abendland vor Überflutung von Arabern und Türken bewahrt hat. Man kann den Rittern nur dankbar sein, denn sie haben die kleine Insel heroisch verteidigt und den Einfluß der Sarazenen zurückgedrängt, obwohl dieser sich sehr lange gehalten und auch in der Sprache der Malteser seinen Niederschlag gefunden hat. Noch heute vermischen sich arabische, sizilianische und auch englische Worte zu einem Wirrwarr zusammen, daß ein Engländer kaum versteht.«
    »Das habe ich schon gehört. Die offizielle Sprache hier ist ja die englische.«
    Wir aßen einige Dosen leer und tranken auch den von Suko gekochten Pulverkaffee.
    Meine Uhr hatte die Abenteuer gut überstanden. Gegen neun, als die Sonne bereits auf die Felsen brannte, schlug ich vor, einen Ort zu suchen.
    »Wer soll gehen«, fragte Suko.
    »Wir losen.«
    »Einverstanden. Ich nehme Zahl.« Als ich die Münze hochwarf, hörten wir über uns Düsenjäger.
    »Schade«, sagte Suko.
    Ich hatte den Jägern nachgeschaut und drehte den Kopf. »Wieso?«
    »Du hast gewonnen.«
    Ich schaute auf die Münze. Sukos Pech oder auch nicht, denn ich wußte nicht, wie lange dieser Fußmarsch dauern würde.
    »Die Gegend sehe ich mir aber mit dir zusammen an«, sagte mein Freund und erhob sich aus seiner sitzenden Haltung.
    Abbé Bloch hielt uns noch auf. »Seht euch um, ob ihr etwas von meinen Getreuen entdeckt. Wir müssen damit rechnen, daß nicht alle ertrunken oder getötet worden sind.«
    Suko stellte einen Fuß hoch. »Bisher ist überhaupt nicht sicher, ob sie ermordet wurden.«
    »Ja, ich weiß…«
    »Einigen wir uns darauf.« Suko sprach gegen das von einer dunklen Brille bedeckte Gesicht. »Wenn John unterwegs ist, um einen Leihwagen zu besorgen, werde ich die Küste absuchen. Die Aussicht ist ja gut.«
    »Einverstanden.«
    So malerisch die Bucht auch aussah, in der wir uns befanden, sie wirkte an einigen Stellen wie ein Gefängnis. Besonders dort, wo die Felsen kantig schroff und steil anstiegen. Einen normalen Weg, um dieses Gelände zu verlassen, gab es nicht. Wir mußten schon klettern. Ich hatte diesmal die Führung übernommen.
    Sonnenstrahlen hatten das Gestein aufgeheizt. Mit den Fingern klammerte ich mich fest, fand genügend Spalten und Risse, wo ich mich abstützen konnte.
    Schatten und helles Licht wechselten sich ab. Mein Koffer war mit dem Schiff untergegangen, die Sonnenbrille steckte noch in der Innentasche. Mit dem Taschentuch reinigte ich die feuchten Gläser. Wir gerieten schnell ins Schwitzen. Je höher wir kamen, um so greller explodierte das Sonnenlicht. Der hellblaue Himmel über uns schwamm in Helligkeit.
    Den Rest der Strecke konnten wir über einen kleinen Pfad hochsteigen. Wir hatten den Monat Juli, hoher Sommer, da machte sich in diesen Regionen die Farbe Grün sehr rar.
    Unser Ziel war ein großes Plateau, an das sich das Hochland anschloß. Blickten wir nach Norden, so schimmerte die Weite des Meeres mit den Lichtreflexen auf der Dünung, als wären die langen Kämme mit zahlreichen Spiegeln verziert worden. Die östliche Richtung war

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