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Blutnacht

Blutnacht

Titel: Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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sagte Reese. »Zwei Damenunterhosen, zwei Boxershorts, drei T-Shirts, darüber ein BH, ein blaues UCLA-Sweatshirt.«
    »War das C auf dem Sweatshirt nur noch zur Hälfte da?«, fragte Milo.
    »Steht hier nicht«, antwortete Reese. »Ich werd mal nachsehen.«
    Ein Pappkarton stand auf einer Edelstahlablage. Reese zog Handschuhe an, beugte sich über den Karton und holte eine große Papier tüte heraus, die sie aufmachte.
    Sie rümpfte erneut die Nase, als sie ein blaues Sweatshirt herauszog, an dem Erde und Blätter hingen. »Ja, stimmt, ein halbes C.«
    Milo wandte sich an Petra. »Die alte Lady von Light and Space sagte, ihre Müllcontainer-Wühlerin hätte das angehabt. Die Zeichnung, die sie gemacht hat, war unbrauchbar, daher dachte ich, es läge am grauen Star. Ich schätze, sehen konnte sie schließlich doch ganz gut, sie ist nur eine lausige Künstlerin. Ist das hier offiziell Ihr Fall?«
    »Nein«, sagte Petra, »Digmond und Battista haben ihn bekommen, ich hab sie nur zufällig darüber reden hören und erinnerte mich, was Sie über eine große rothaarige Obdachlose gesagt hatten, die an Ihrem Tatort rumschnüffelte. Bisher gibt’s noch keine Identifizierung, ihre Fingerabdrücke werden im Moment überprüft.«
    Rhonda Reese fragte: »Kann ich das hier zurücklegen?«
    Milo sagte: »Klar, danke. Wo sind die Fotos vom Tatort?«
    »Dig und Harry haben einen Satz«, erwiderte Petra, »und hier ist eine Kopie.«
    »Rhonda, wir könnten ein paar Duplikate gebrauchen, wenn es keine Mühe macht.«
    »Kein Problem«, sagte Reese. Sie verließ den Raum und kehrte nach einer Weile mit einem weißen Umschlag zurück.
    Milo dankte ihr, und sie sagte: »Viel Glück, Detectives.«
    »Haben Sie Lust, ein paar 187er für uns zu lösen, Rhonda?«
    Reese lachte. »Klar, warum nicht. Darf ich dann auch mit jemandem reden, der noch lebt?«
    Wir hielten Kriegsrat auf dem Parkplatz der Leichenhalle.
    »Werden Digmond und Battista Sie ein bisschen an diesem Fall teilhaben lassen?«, fragte Milo.
    »Sie haben alle Hände voll zu tun und wären begeistert, wenn sie ihn mir überlassen könnten. Aber ich will abwarten, ob er tatsächlich was mit den anderen zu tun hat. Nach allem, was wir wissen, ist es nicht mal Mord.«
    »Die Blutungen im Auge?«
    »Sie könnte erstickt sein oder einen Schlaganfall bekommen oder sich heftig erbrochen haben. Alles, was ihre Augen stark genug hervortreten ließ, hätte gereicht, und Sie wissen, wie anfällig Obdachlose für Katastrophen sind. Wenn Zungen- oder Schildknorpel beschädigt sind, wäre das eine andere Geschichte. Das Sweatshirt bedeutet, sie war an der Galerie, aber wenn sie in Zusammenhang mit den anderen Opfern steht, warum gibt es dann keinerlei Anzeichen für Aggression an ihrer Leiche? Keine Schnitte, nicht mal ein Kratzer. Und wenn eine Strangulierung vorliegt, dann passt es nicht zu dem, was wir an Kipper und Levitch gesehen haben. Diese tiefen Ligaturmale – ein Draht, der sich in den Hals frisst, jemand, der wirklich wütend ist. Serienkiller werden im Lauf der Zeit gewalttätiger, nicht umgekehrt, nicht wahr, Alex?«
    Ich sagte: »Dieser Mord könnte mit den anderen zusammenhängen, aber auf einem anderen Motiv beruhen. Dieses Opfer könnte etwas anderes für den Mörder bedeuten.«
    »Was zum Beispiel?«, fragte Milo.
    »Sie war hinter der Galerie, um die Örtlichkeiten für den Mörder zu inspizieren.«
    »Weibliches Vorauskommando?«, sagte er. »Drummond sucht sich eine Obdachlose als Komplizin? Und jetzt schafft er sie sich vom Hals?«
    »Das würde er tun, falls sie zum Risiko wird. Eine Obdachlose, Alkoholikerin, möglicherweise geistesgestört, könnte einen Zweck für ihn erfüllt haben, solange keine Gefahr für ihn bestand. Aber wenn er weiß, dass er Gegenstand von Ermittlungen ist, könnte er beschlossen haben, seine Spuren zu verwischen.«
    »Er könnte sehr wohl wissen, dass man hinter ihm her ist«, sagte Petra. »Wir haben mit seiner Familie und mit der Hausverwalterin gesprochen. Er ist seit Tagen nicht gesehen worden, und alle Indizien sprechen dafür, dass er sich aus dem Staub gemacht hat.«
    Ich sagte: »Manchmal hat man es mit einer sanften Ligatur zu tun, wenn der Mörder eine gewisse Sympathie für das Opfer empfindet. Außerdem ist sie eine große Frau. Wenn sie sich besinnungslos betrunken hat, würde das seinen Job sehr viel leichter machen, weil eine Konfrontation oder ein Kampf nicht nötig wäre. Die Art, wie sie angelehnt wurde, ist fast

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