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Blutnacht

Blutnacht

Titel: Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Wagen?«
    »Weiß nich’.«
    »Wie sah der Fahrer aus?«
    »Hab ihn nich gesehn.« »Wie weit waren Sie von dem Wagen entfernt?«
    »Hm hm hm, vielleicht einen halben Block.«
    »Ist das direkt am Boulevard passiert?«
    »Nein, eine Nebenstraße.«
    »Welche?«
    »Hm … Ridgeway, yeah, ich glaube, es war Ridgeway, yeah yeah Ridgeway. Es ist richtig dunkel da, gehn Sie hin und schaun Sie nach, all die kaputten Straßenlaternen.«
    Ridgeway war einen Block von der Stelle entfernt, wo man den Chirurgen verhaftet hatte. Die Stadt hatte die Laternen wahrscheinlich repariert, und sie waren prompt wieder von den freiberuflichen Apothekern zerschlagen worden.
    Petra fragte: »Bevor sie in den Wagen stieg, hat sie da mit dem Fahrer gesprochen?«
    »Nein, sie ist einfach eingestiegen.«
    »Sie hat nicht verhandelt? Nicht festzustellen versucht, ob es sich um einen Undercover-Cop handelt? Das klingt nicht nach einer Nutte, Duncan.«
    Strobe riss die Augen weit auf. »Yeah, Sie haben Recht!« Er krümmte sich erneut zusammen. »Können Sie die abnehmen? Bitte?«
    Sie bearbeitete ihn noch etwas länger, ohne Erfolg, stieg aus, kehrte zu dem Falafel-Mann zurück und bestellte eine Jumbo-Kebab-Kombi mit einer doppelten Portion Chilisauce und eine Cola XL. Erneut versuchte er, sie einzuladen, erneut bestand sie darauf, ohne Rabatt zu bezahlen, und die Augen des Goldzahns verdüsterten sich.
    Zweifellos eine ethnische Beleidigung. »Ich geb Ihnen Chili dazu.«
    Als sie zu dem Honda zurückkam, stellte sie das Sandwich und die Cola auf dem Kofferraum ab, zog Strobe aus dem Wagen, nahm ihm die Handschellen ab, ließ ihn zwei Schritte weiter auf dem Bordstein Platz nehmen. Er gehorchte bereitwillig, und sie brachte ihm das Essen und einen weiteren Zwanzigdollarschein.
    Goldzahn stand ein paar Schritte weiter und warf ihnen böse Blicke zu.
    Strobe schlug seine Zähne in das Sandwich, bevor Petra Luft holen konnte. Er schmatzte hörbar. Machte animalische Geräusche.
    Mit einem Mund voll Fleisch und Brot und Tahina am Kinn sagte er: »Danke, ’tective.«
    »Bon appetit, Duncan.«

35
    Milo folgte der Blonden. Er hatte ihr Bürogebäude eine Stunde überwacht, hatte sich an sie gehängt, als sie und eine Gruppe von Kolleginnen herauskamen und einen Block nach Westen zur Century City Mall gingen. Ihre Begleiterinnen waren drei Frauen, die wie die Blonde Kostüme in dunklen Farben trugen. Alle waren sie älter als die Blonde, die ungefähr fünfundzwanzig zu sein schien.
    Everett Kippers junge Freundin Stephanie.
    Sie war wohlproportioniert und von mittlerer Größe, ein großer Teil davon Bein. Sie machte keinen Versuch, daraus Kapital zu schlagen, ihr Rock war knielang. Aber sie konnte die natürliche Anmut ihrer Bewegungen nicht verhehlen.
    Die blonden Haare waren lang und glatt, Platin mit einem goldenen Überzug. Von hinten sah sie aus wie der Traum eines jeden Heteros.
    Milo wusste ihre Figur zu schätzen, wie er sich an einem guten Gemälde erfreute.
    Er folgte den vier Frauen zum Food Court, wo die Kolleginnen in das Labyrinth der Fast-Food-Stände abbogen, nachdem eine von ihnen gefragt hatte: »Bist du sicher, Steph?«
    Stephanie nickte.
    Ihre Freundin sagte: »Bis später.«
    Sie ging weiter an der Buchhandlung von Brentano’s und dem Multiplex-Kino vorbei, blieb stehen, um sich die Schaufenster von Bloomingdale’s und mehreren Boutiquen anzusehen, und setzte ihren Spaziergang dann fort, bis sie einen Platz am Südende des Einkaufszentrums erreichte. Bänke und Imbissstände waren auf einem großen Rechteck aus sonnenhellen Steinen verteilt.
    Der gesamte Komplex war gerammelt voll mit Kauflustigen und Touristen und Angestellten aus den umliegenden Bürogebäuden, die ihre Mittagspause machten. Milo kaufte einen Jumbo-Eistee, verschmolz mit der Menge und schlenderte entspannt umher, während er den hübschen Blondschopf nicht aus den Augen ließ.
    Als Stephanie in der Mitte des Platzes stehen blieb und sich einen Moment nicht bewegte, hielt er sich zunächst hinter einer Ecke verborgen und wagte sich dann hinaus und stand, Tee durch einen Strohhalm schlürfend, mit dem Rücken zu ihr. Seine Position erlaubte es ihm, ihr Spiegelbild in einem Schaufenster zu beobachten.
    Sie warf ihre Haare nach hinten, strich sie über den Ohren glatt. Nahm ihre Sonnenbrille ab, setzte sie wieder auf.
    Wartete sie auf ihren Freund? Milo war neugierig, warum Kipper so wütend ausgesehen hatte.
    Er behielt den Gehweg im Auge. Auf dem sich Kipper

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