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Blutnächte - 2

Blutnächte - 2

Titel: Blutnächte - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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Armen umschlang und an seinem Ohrläppchen knabberte, fing Henry den Blick Pascals auf.
    Gefahr sprach aus Henrys Augen.

Die dunkle Übermacht
    Isabella tastete mit einer Hand die Stelle ab, an der Pascal hätte liegen sollen.
    Die Augen hielt sie bislang geschlossen. Sie fühlte sich elendig schlapp und wollte sich nur so viel bewegen, als unbedingt notwendig war. Jedes kleine bisschen kam einem Kraftakt gleich. Nur sehr schleppend kehrte das Leben zurück in ihre Glieder. Dennoch konnte sie es Pascal nicht übel nehmen, von ihrem Blut getrunken und sie auf diese Weise schwach gemacht zu haben. Sie würde sich ihm jederzeit erneut hingeben.
    Wenn ihre Finger ihn nur endlich erspüren könnten.
    Doch als Isabella die Bettkante erreichte, traf sie die Erkenntnis, dass Pascal nicht mehr neben ihr ruhte. Sie schrak auf. Überwältig von ihren eigenen, gewaltigen Empfindungen. In ihren Armen und Beinen kribbelte es. Ihr Kopf dröhnte. Benommen starrte sie auf das Bett.
    Pascal war fort.
    Sie wollte die Hände vors Gesicht schlagen und weinen. Aber das hätte nichts geändert. Daher beschränkte sie sich auf ein frustriertes Schnaufen.
    „Mistkerl!“, fluchte sie und boxte in ihr Kissen.
    Natürlich hatte er darauf gewartet, bis sie eingeschlafen war, um sich klammheimlich aus dem Staub zu machen. Aber so leicht würde sie es ihm nicht machen. Sie schob sich vom Bett. Ihre nackten Füße berührten den kühlen Parkett-Fußboden. Es fröstelte sie. Obendrein wurde sie sich ihrer zitternden Knie bewusst, als sie sich aufrichtete.
    Der Kleiderschrank befand sich nur knapp vier Schritte von ihrem Bett entfernt. Allerdings benötigte sie nun viel länger, um den Türknauf zu erreichen, an dem sie sich zunächst eine Weile festhielt. Sie versuchte, ihr Schwindelgefühl unter Kontrolle zu bringen. Energisch öffnete sie den Schrank und griff in einen Stapel ihrer Kleidung.
    ~~~
    Pascal stellte sich neben Henry und dessen Geliebte an die Bar. Unauffällig begannen die Vampire zu kommunizieren.
    „Was ist hier los?“, fragte Pascal.
    „Pierre ist los.“ Henry lachte bitter auf. „Wo bist du letzte Nacht gewesen? Er hat das Gerücht verbreitet, der Club stünde nun unter seiner Leitung. Und unter seinen Regel. Du kannst dir sicher vorstellen, was ich damit meine.“
    Das konnte Pascal in der Tat. Allerdings würde er sich unter keinen Umständen so leicht geschlagen geben. Nicht, solange er noch Kraft in seinen Gliedern verspürte. Sollte Pierre ihm doch gegenübertreten! Er würde einer Auseinandersetzung nicht länger ausweichen.
    „Ich bringe das wieder in Ordnung“, versicherte Pascal.
    Henry hingegen vermittelte einen skeptischen Eindruck. Er glaubte nicht daran, dass Pierre einfach so zurückstecken würde.
    „Du solltest Pierre nicht unterschätzen. Er ist stark – und hinterhältig noch dazu.“
    „Deshalb wird es Zeit, ihm das Handwerk zu legen. Oder bist du da etwa anderer Meinung?“
    Pascal bedachte den anderen mit einem durchdringenden Blick. Er strahlte Kälte aus. Kein Funken von Gefühl schien sich in den Tiefen seiner unergründlichen Augen zu verstecken. Lediglich mit einem Kopfschütteln antwortete Henry ihm. Gleich darauf ließ er sich erneut von seiner Geliebten ablenken, deren Finger sich an seinen Hemdknöpfen zu schaffen machten. Sie liebkoste ihn mit zärtlichen Küssen. Offensichtlich wollte sie unter allen Umständen verhindern, dass Henry in eine Auseinandersetzung zwischen Pascal und Pierre geriet.
    Das berührte Pascal allerdings nicht. Für ihn war die Rolle als Einzelkämpfer keineswegs eine neue Erfahrung. Er hatte sich noch nie gerne auf andere verlassen. Daher bereitete es ihm auch in diesem Augenblick keinen Kummer, sich von Henry abzuwenden und alleine seiner Wege zu ziehen.
    Pascal nahm seinen Streifzug durch den Club auf. Er beobachtete die anderen Vampire. Jeden, der mit einer Gespielin zu weit gehen wollte, strafte Pascal mit einem drohenden Blick. Tatsächlich gelang es ihm, die Vampire mit dieser einfachen Geste zu maßregeln. Sie schenkten ihm Aufmerksamkeit – mehr noch, sie machten den Anschein, ihm Respekt zu zollen.
    Es überraschte Pascal, wie schnell sie auf ihn eingingen. Ihm gehorchten. Gerade wollte er den offenen Club-Bereich verlassen und sich in den weiteren Räumen und Gängen umsehen, da schlich ein bedrohlicher Schatten auf ihn zu.
    Pierre zeigte ein süffisantes Grinsen, als er Pascal gegenüber stehen blieb. Das Antlitz dieses Vampirs hatte sich weit von dem

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