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Blutnebel

Blutnebel

Titel: Blutnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
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denen er beteiligt war. Aber dann war er diesem Serienkiller auf der Spur – du weißt schon, dem, der in Louisiana die ganzen Kinder umgebracht hat – und hat ein Opfer gerettet, ist aber schließlich selbst in die Gewalt des Verbrechers geraten.« Sie verstummte erwartungsvoll, doch Dev zuckte nur die Achseln. Er teilte Leannes Faszination für grausige Verbrechen nicht. Trotz ihrer gepflegten Erscheinung war sie erschreckend blutrünstig.
    Seine ausbleibende Reaktion schien sie zu verärgern, und ihre mit leuchtend rotem Lippenstift geschminkte Unterlippe schob sich schmollend nach vorn. »Jedenfalls ist er drei Tage lang gefangen gehalten und gefoltert worden, ehe er sich befreien und den Kerl umbringen konnte. Er hat beim FBI aufgehört und seine eigene Agentur aufgemacht. Du weißt, wie man sie nennt, oder?«
    Da er ein schlechtes Gewissen wegen seiner mangelnden Aufmerksamkeit hatte, überlegte er scharf und kam auf den Namen, den sie erwähnt hatte. »Raiker Forensics?«
    »Nicht der echte Name, du Dussel.« Sie beugte sich über ihn und rief in den Salon: »Setz dich einfach in meinen Stuhl, Eileen. Ich komme gleich.« Dann wandte sie sich wieder Dev zu und sprach mit gedämpfter Stimme weiter. »Man nennt seinen Laden The Mindhunters – Die Seelenjäger. Weil sie nämlich immer zu den unerklärlichsten Verbrechen gerufen werden. Stell dir vor. Einer von den Seelenjägern im popligen ollen Buffalo Springs.« Sie warf ihm einen verschmitzten Blick zu. »Wenn du nicht erkennst, wie außergewöhnlich das ist, Devlin Stryker, dann hast du bisher unter einem großen Stein gelebt.«
    »Klingt, als hättest du mit meiner Haushälterin gesprochen.«
    Die Hände tief in die Taschen seiner Jeans geschoben, folgte er ihr, als sie hinauseilte, um ihre neueste Kundin zu begrüßen. Trotz seines demonstrativen Desinteresses sann er über das nach, was Leanne ihm eröffnet hatte.
    Es hätte ihn nicht im Geringsten überrascht, wenn die Frau tatsächlich gewusst hätte, wovon sie sprach. Quasi als Reaktion auf das ruhige Kleinstadtleben in Buffalo Springs hatte sie einen regelrechten Heißhunger auf spektakuläre Verbrechen. Vermutlich kam das daher, dass sie in einem Ort geboren und aufgewachsen war, wo es bereits grobe Scherze wie das Umhüllen von Gartenzäunen mit Toilettenpapier in die Wochenzeitung schafften.
    Allerdings interessierte er sich weniger für die Geschichte von Ramseys Arbeitgeber als für Ramsey selbst.
    Er schlenderte zur Tür, legte ein paar Geldscheine auf Leannes Kassentresen und erwiderte zerstreut Eileens Gruß. Was für eine Art Frau, so fragte er sich, als er die Tür nach außen aufstieß, engagierte sich tagaus, tagein aus freien Stücken für eine derart grausige Arbeit?
    Leanne sah das anders. Sie hatte ein schon fast voyeuristisches Interesse an wahren Verbrechen, die sie von ihrer geschützten Position in einer verschlafenen Kleinstadt aus sicherer Distanz beobachten konnte. Und für Ramsey Clark war der Mord, der Buffalo Springs erschüttert hatte, etwas ganz Alltägliches.
    Da in der Stadt nichts wirklich weit entfernt lag, machte sich Dev zu Fuß auf den Weg zu dem Haus, das nun leer stand, seit sein Großvater in eine Einrichtung für betreutes Wohnen umgezogen war.
    Es war leicht zu begreifen, warum Ramsey sich so schroff gab, sagte er sich, während er gemächlich die Straße entlangschlenderte. Eine Frau mit einem solchen Beruf musste eben tough sein.
    Doch er war hartnäckig genug, um wissen zu wollen, was sich alles unter der harten Schale dieser Frau verbarg. Und ob er wohl je Gelegenheit bekommen würde, das herauszufinden.

4. Kapitel
    »Du bist Robbie Joe, stimmt’s?« Als sich der Teenager in der Supermarkt-Kassenschlange umdrehte und ihn ansah, grinste Dev ihn freundlich an. »Devlin Stryker. Ich kenn deinen Daddy noch aus der Schulzeit. Arbeitet er noch in der Fabrik in Clayton?«
    Der Junge war vermutlich siebzehn oder so und befand sich noch in jener unbeholfen-schlaksigen Phase, die jeder Junge auf dem Weg zum Mann durchlebt.
    »Ja, genau.« Der Junge schlurfte vor zur Kasse und legte Junkfood im Wert eines kleinen Vermögens und eine Halbliterflasche Limo aufs Band. »Er ist jetzt Vorarbeiter.«
    Der gelangweilt dreinblickende Kassierer, der vermutlich nur wenige Jahre älter war als Robbie, tippte die Preise der Waren in die Kasse und nannte die Gesamtsumme. Während der Junge nach seiner Geldbörse suchte, legte Dev ein paar Scheine hin.
    »Lass mich das

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