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Blutnebel

Blutnebel

Titel: Blutnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sekundenbruchteil, bevor Matthews danach griff, und sah sich die Sache genauer an. »Zertrampelt« war die beste Beschreibung für das Gelände um das Teichufer herum. Ein Schuhabdruck über dem anderen. Doch mit der Vergrößerung erkannte sie, dass die Sneakerabdrücke und der Robbie Joe zugeschriebene Stiefelabdruck schwache Stiefelspuren verdeckten, die vorher entstanden sein mussten.
    »Wir können trotzdem nicht wissen, ob die Spuren vom Täter stammen«, gab Matthews zu bedenken, während er sich dicht an sie drängte, um über ihre Schulter zu spähen. Ramsey stieß ihn beiseite.
    »Seht euch mal die Absatzspuren von dem Stiefelabdruck an, der in Richtung Teich zeigt, und das Gegenstück, das vom Teich wegführt. Der erste ist tiefer, oder nicht?« Wenn der Täter etwas Schweres getragen hatte wie etwa eine Leiche, dann musste die Fußspur, die zum Wasser führte, tiefer sein als diejenige, die wieder davon wegführte.
    Powell hielt einen Stoß Blätter in die Höhe. »Die Techniker haben an den Gipsabdrücken, die wir gemacht haben, Maß genommen und sind zu dem Schluss gekommen, dass genau das zutrifft. Allerdings hat Glenn recht, wir können uns nicht sicher sein. Aber es ist auf jeden Fall möglich, dass sie vom Täter stammen.«
    Matthews richtete sich auf. »Dann müssen wir ja nur die Stiefel aller Leute im Umkreis von drei Countys überprüfen, und schon haben wir den Fall aufgeklärt.«
    Ramsey ignorierte seinen kaum verhohlenen Sarkasmus. Mit der Fußspur hatten sie eine Reserve für den Fall, dass sie einen Verdächtigen ermitteln konnten. Etwas, das den Betreffenden entweder mit dem Verbrechen in Verbindung brachte oder ihn als möglichen Täter ausschloss. Daher war die Spur wertvoll, auch wenn sie nicht sofort zu einer konkreten Person führte.
    »Wir müssten die Verbindungsdaten für Cassie Frosts Mobiltelefon bis heute Abend kriegen.« Powell ließ die Blätter auf den Tisch fallen und stützte sich mit beiden Händen darauf. »Ich bringe Jeffries auf den neuesten Stand und warte so lange auf die Verbindungsliste. Den Besitzer der Ferienanlage am Pine Lake habe ich bereits kontaktiert. Er bestätigt, dass Quinn Sanders und Sarah Frost für das fragliche Datum eine Reservierung hatten. Aber es muss noch jemand hinfahren und ihm Bilder von den beiden und allen anderen Leuten zeigen, von denen sie behaupten, dass sie dabei waren. Wir müssen sie eindeutig identifizieren und dann schauen, ob ihnen dort jemand für Cassies Todeszeitpunkt ein Alibi geben kann. Außerdem brauchen wir Aussagen von allen, die an dem Wochenende mit ihnen unterwegs waren.«
    »Ich glaube, Ramsey wäre am besten für …«, begann Matthews.
    Powell unterbrach ihn. »Du fährst. Tut dir gut, wenn du die Frauen von Buffalo Springs mal für ein paar Tage in Ruhe lässt.«
    Erstaunt verzog Ramsey den Mund zu einem angedeuteten Grinsen. Sie hatte sich bereits gefragt, wie viel Powell von Matthews’ Eskapaden mitbekam. Offenbar entging ihm kaum etwas.
    »Ich würde gern der Substanz aus dem Magen des Opfers nachgehen«, sagte sie. »Mit den Personen sprechen, die sich hier in der Gegend als Heiler oder Naturheilkundler betätigen. Vielleicht kann ich ja rausfinden, um was für eine Pflanze es sich handelt, wer sie verwendet und zu welchem Zweck.«
    Powell nickte. »Es wäre auch gut, wenn Sie noch mal mit dieser Nageltante sprechen könnten, die Ihnen Frosts Namen genannt hat. Erkundigen Sie sich, ob das Opfer erwähnt hat, dass es von jemandem belästigt wird. Ich habe heute Morgen eine Besprechung mit Rollins, dann fahre ich auch nach Kordoba und verhöre nach und nach die Leute, die als Gäste in der Kneipe waren, und frage sie das Gleiche.« Er überlegte kurz. »Wie weit sind Sie mit dem ViCAP-Ausdruck gekommen?«
    »Nicht weit«, antwortete sie unumwunden. Im Grunde hatte sie den riesigen Stapel mit Ergebnissen lediglich angeschaut und auf der Stelle beschlossen, die Suche einzugrenzen. »Ich will noch eine spezifischere Anfrage stellen, die sich auf Mehrfachtäter, die Einnahme fremdartiger Substanzen und die Mordmethode konzentriert.«
    Er schnaubte. »Dann sind Sie ja eine Weile beschäftigt. Aber fangen Sie in der Zwischenzeit schon mal an, die Ergebnisse durchzusehen, die wir bekommen haben.«
    Ramsey fing aus dem Augenwinkel Matthews’ Grinsen auf. Inzwischen gefiel ihm seine Aufgabe bereits deutlich besser. Wahrscheinlich freute er sich auf ein neues Spielfeld, auf dem er ungebundene Frauen aufgabeln

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