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Blutnebel

Blutnebel

Titel: Blutnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
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zuerst erkundige ich mich mal bei den Heilern hier in der Gegend, um eine Ahnung davon zu bekommen, worum es sich bei der Substanz handeln könnte.«
    Powell brummte zustimmend. »Und ich gehe den Verbindungsdaten vom Handy der Toten nach. Matthews wird heute erst in der Ferienanlage fertig, aber es klingt ganz danach, als hätten der Exverlobte und die Schwester des Opfers solide Alibis. Er fährt dann gleich wegen der Aussagen nach Memphis.«
    Sie nickte. Das überraschte sie nicht. »Der Aussage der Frau nach zu urteilen, die unserem Opfer die Nägel gemacht hat, klang es nicht danach, als wäre Cassie Frost der Typ, der den beiden Ärger gemacht hätte. Sie hat sich eher verkrochen und ihre Wunden geleckt.«
    Powell biss in die Banane und kaute verdrossen. »Den Eindruck hatte ich auch, nachdem ich die Gäste in der Kneipe befragt hatte, wo sie gearbeitet hat. Sie hat mit kaum jemandem geredet. Hat ihre Arbeit gemacht, wollte aber nicht mit den Gästen ins Gespräch kommen. Schwer zu verstehen, wie sie derartigen Ärger kriegen konnte.«
    Ramsey überlief ein leiser Schauer. Jahrelange Übung ermöglichte es ihr, die Vergangenheitsschnipsel wegzuschieben, die an die Oberfläche drängten. Sie griff nach ihrer Tasche und sah nach, ob die Schlüssel darin waren. »Manchmal muss man den Ärger gar nicht suchen, und er findet einen trotzdem ganz von selbst.«
    Letztlich musste sie sich mit Stryker auf einen Kompromiss einigen. Er willigte ein, am Kwik Serv eine Frühstückspause einzulegen und sich Bemerkungen über ihre Essgewohnheiten zu verkneifen, wenn sie bereit war, ihn ins Gerichtsgebäude zu begleiten, um dort die Reihe der Eigentümer von Rose Thorntons Anwesen zurückzuverfolgen.
    Und die Tüte Cheetos nahm ihrem Hunger die Spitze, sodass sie nicht allzu massiv protestierte, als er sie drängte, mit ihm hineinzugehen.
    Der rote Backsteinbau war irgendwann um die Wende zum zwanzigsten Jahrhundert errichtet worden, doch die Flure waren gut beleuchtet und die Böden gebohnert. Er ging voran, ignorierte den Aufzug und stieg die Treppe in den ersten Stock hinauf.
    »Devlin. Du schon wieder.«
    Ramsey hätte beinahe die Augen verdreht. Natürlich musste das Justizsekretariat von Buffalo Springs eine Frau innehaben.
    »Hab gestern nicht genug von dir gekriegt, Hannah.«
    Er wandte sich um, fasste Ramsey am Ellbogen und führte sie an den Tresen. »Kennst du Ramsey Clark schon?«
    Ramsey erstarrte, die Finger noch in der Cheetos-Tüte, während sie inständig hoffte, dass sie niemandem die Hand schütteln musste. »Guten Morgen.«
    Der amüsierte Blick der älteren Frau traf ihren. »Nein, ich glaube nicht, dass ich schon das Vergnügen hatte.« Sie war groß und immer noch gertenschlank, hatte braunes, graumeliertes Haar und eine Gleitsichtbrille auf der Nase. In ihrem geblümten kurzärmeligen Kleid und den Nylons in geschlossenen Pumps erinnerte sie Ramsey an die strenge Bibliothekarin in ihrer alten Schule.
    »Hannah sorgt dafür, dass der Laden hier läuft«, sagte Dev und stützte sich mit verschränkten Armen auf den Tresen.
    »Tja, sagen wir einfach, ich behalte alles im Auge«, korrigierte sie ihn und schloss auch Ramsey in ihr höfliches Lächeln mit ein. »Zum Glück – schließlich stellst du diese Woche jede Menge Fragen.«
    Doch Ramsey interessierte sich bereits wesentlich mehr für das Namensschild der Frau, das auf dem Tresen stand. »Hannah … Ashton?«
    Die Frau zog die Brauen hoch. »Genau.«
    Da sowohl die Justizsekretärin als auch Dev sie anstarrten, redete sie hastig weiter. »Ich kenne Ihren Nachnamen. Ashton’s Pond?« Sie zuckte zusammen, als ihr Dev mit voller Absicht auf den Fuß trat.
    »Mein Ururgroßvater hat sich hier niedergelassen, ehe die Stadt entstanden ist«, antwortete Hannah Ashton. »Vieles hier in der Gegend trägt noch seinen Namen. Eine Straße, ein Park, der Teich. Vor fünfzig Jahren hat es einmal eine Futterwarenhandlung an der Main Street gegeben, die meinem Großvater gehört hat. Die meisten Ashtons sind mittlerweile weggezogen, aber ein paar von uns sind noch da.« Die Frau wandte sich wieder Dev zu und wurde geschäftsmäßiger. »Und womit kann ich dir heute behilflich sein, Devlin?«
    »Ich wollte fragen, ob du mir die Eigentümerliste von Rose Thorntons Anwesen besorgen könntest. Und zwar wüsste ich gern, wer der ursprüngliche Besitzer war.«
    Hannah schürzte die Lippen und sah ihn an. »Mach ich gerne. Aber ich kann dir auch so sagen, wer der

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