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Blutnebel

Blutnebel

Titel: Blutnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
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ursprüngliche Besitzer war. Es war mein Ururgroßvater Rufus Ashton.«
    »Niemand auf dieser Liste trägt einen der Namen, die Donnelle uns bei ihrer Schilderung der Legende genannt hat«, bemerkte Ramsey, während sie auf der Fahrt das Blatt überflog, das ihnen Hannah gegeben hatte.
    »Pass auf den Verkehr auf.« Er riss ihr das Blatt aus der Hand und überflog es selbst. »Tja, es war eben ein Versuch.«
    »Ein Versuch wozu?«, sann sie laut nach. »Um Geister zu finden? Manchmal sind Lichter nichts weiter als Lichter, Stryker. Etwas anderes habe ich nämlich gestern Abend auf Roses Grundstück auch nicht gesehen.«
    Er zog seinen Sicherheitsgurt zurecht, um sich bequemer hinsetzen zu können. »Alle sehen Lichter im Wald«, sagte er nachdenklich. »Erst die Teenager am Ashton’s Pond und jetzt du.«
    Da ihm das Naheliegendste daran entgangen zu sein schien, hakte sie nach. »Wir sollten uns mehr darauf konzentrieren, wer nachts im Wald herumläuft und was er oder sie dort zu suchen hat.«
    »Dann möchtest du wahrscheinlich dort kampieren und dich selbst einmal umsehen.«
    Allein bei dem Gedanken bekam sie feuchte Handflächen und ein flaues Gefühl im Magen. Um keinen Preis würde sie nachts in den Wald gehen. Sie hoffte inständig, dass es sich nicht als notwendig erweisen würde. Vielleicht konnte sie Rollins überreden, sich mal dort umzusehen. Schließlich handelte es sich teilweise um Land im Besitz des County.
    »Ich glaube immer noch, dass es dieser Ezra T. war, von dem du mir erzählt hast. Oder vielleicht ein Wilderer.« Beide hätten Grund genug, im Dunkeln durch den Wald zu schleichen.
    Natürlich gab es jede Menge Aktivitäten, für die der Wald Deckung bieten würde. Ihre Kehle war plötzlich wie ausgetrocknet, und sie griff nach ihrem Getränk. Schreckliche Aktivitäten, von denen man bei Tageslicht nichts ahnte. Cassie Frost hatte das bitter erfahren müssen.
    Genau wie sie selbst vor langer Zeit.
    Als sie zu Stryker hinübersah, stellte sie fest, dass er den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen hatte. Neid wallte in ihr auf. Sie war schließlich diejenige gewesen, die, nachdem er gegangen war, stundenlang die ViCAP-Ergebnisse studiert hatte, bis ihr die Augen tränten. Und falls diese Tätigkeit ihre Gedanken daran gehindert hatte, allzu oft in seine Richtung abzuschweifen, so war sie allein dafür bereits dankbar gewesen.
    Es war immer noch ein bisschen verstörend, wenn sie daran dachte, wie leicht er sie hatte ablenken können. In dem einen Moment hatte sie aufgeräumt, kurz davor, ihn hinauszuwerfen, und im nächsten hatte sie sich an ihn geschmiegt und so heftig mit ihm geknutscht, dass es ihr nach wie vor mehr als peinlich war.
    Sie kannte nicht viele Männer, die mit ein bisschen Küssen und Streicheln zufrieden waren, noch dazu in einem Motelzimmer, in dem ein tadelloses Bett stand. Sie war ihm nahe genug gekommen, um seine Erregung zu spüren, und war umso erstaunter gewesen, als er ohne Widerrede gegangen war.
    Erstaunlich … und vielleicht auch ein bisschen enttäuschend. Insofern konnte sie sich auch nicht vollständig dagegen verwahren, dass es vielleicht nicht schadete, wenn sie ihn nächstes Mal nicht wieder fortschickte. Sie interessierte sich für weiter nichts als den Augenblick, und sie hatte bis jetzt noch keinen Mann kennengelernt, der etwas gegen eine Frau einzuwenden gehabt hätte, die keine feste Beziehung wollte.
    Absichtlich fuhr sie ein Stückchen über den rechten Straßenrand hinaus, worauf Dev in die Höhe schoss. »Hier ist die Abzweigung zu Cora Beth«, erklärte sie mit unschuldigem Lächeln.
    »Wie ich schon mal gesagt hab, richtig gemein«, murmelte er, während er den Blick nicht vom Fenster abwandte. »Bist du schon dazu gekommen, dir den Polizeibericht anzusehen, den ich dir dagelassen habe?«
    Sein lässiger Tonfall täuschte sie nicht. »Ja.« Sie drosselte das Tempo, um den Spurrinnen auszuweichen, die die Frühlingsregengüsse in den wenig befahrenen Feldweg gegraben hatten. Solange sie den Blick auf die holprige Straße vor ihr konzentrierte, musste sie wenigstens ihn nicht ansehen. »Zahlreiche Augenzeugen geben an, dass sie Lucas bei seinem ersten Besuch dort in der Nähe von Jessalyns Haus gesehen haben. In Bezug auf das zweite Mal beschwört Alvin Crowell, der direkte Nachbar, er hätte deinen Vater im Fenster von Jessalyns Schlafzimmer stehen sehen.« Wie kam der Kerl dazu, in Jessalyns Schlafzimmerfenster zu glotzen?, dachte

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