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Blutnebel

Blutnebel

Titel: Blutnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie wäre sogar im Recht, wenn sie dich noch einmal ohne Erlaubnis auf ihrem Anwesen antrifft.«
    »Ich wollte sie gerade danach fragen, als sie urplötzlich verschwunden ist.« Obwohl es in diesem Fall besser gewesen wäre, um Verzeihung zu bitten statt um Erlaubnis. Rose würde wahrscheinlich nicht einmal merken, dass er da war.
    »Du verschwendest deine Zeit.« Am Auto angelangt, folgte ihm Ramsey auf die Fahrerseite, rutschte hinein und wartete, bis er ebenfalls eingestiegen war, ehe sie weitersprach. »Ich weiß, was ich gesehen habe, und das war überhaupt nicht gruselig. Es war einfach …«
    Als sie plötzlich verstummte, warf er ihr einen Blick zu und sah sie aus dem Fenster auf Rose Thorntons Anwesen starren. Er folgte ihrem Blick und bekam auf der Stelle einen Adrenalinstoß.
    Die Lichter waren von der Straße aus deutlich zu sehen. Hüpfende, tanzende Leuchtkugeln direkt am Waldrand. Sie sprangen munter von einer Seite zur anderen, ehe sie plötzlich in die Gegenrichtung davonschossen. Einen Moment lang sah er fasziniert zu, ehe der Wissenschaftler in ihm sich zu Wort meldete.
    Ihm fiel der Grund wieder ein, warum sie fast bis zum Einbruch der Dunkelheit gewartet hatten, ehe sie hierherkamen. Er würde den Teufel tun und wieder von hier verschwinden, ohne sich die Sache genauer angesehen zu haben.
    »Du kannst im Auto bleiben. Ich bin nicht beleidigt.« Er ließ den Kofferraum aufschnappen und war bereits ausgestiegen, ehe Ramsey eine passende Antwort einfiel. Zuletzt griff er sich die Baseballkappe mit der Stirnlampe und setzte sie auf, in Gedanken schon weit fort.
    Es wäre gut, den Bewegungsdetektor mitzunehmen und ein für alle Mal festzustellen, ob jemand da war, der diese Lichter verursachte. Er schnappte sich die Wärmebildkamera und das Gerät zum Messen elektromagnetischer Felder. Das Strahlungsthermometer mit dem Laserpointer brauchte er auch, doch den Teilchendetektor und das Magnetometer ließ er da. Er konnte sich die Sachen immer noch holen, falls er sie benötigte.
    »Was soll das?« Er hatte Ramsey nicht einmal kommen hören. Sie stand neben ihm und blickte in seinen Kofferraum. »Du kannst mir nicht erzählen, dass du jetzt … Dev!«
    Er marschierte los in Richtung Thornton-Anwesen. »Wenn du kommst, dann bring die große Taschenlampe mit, ja?«
    »Ich komme nicht, weil ich dir keinen Grund geben will, Doktor zu spielen, wenn du mir die Schrotkugeln aus dem Hintern klauben musst. Verdammt noch mal!«
    Ihre Stimme, so registrierte er, als er auf die nach wie vor hüpfenden und tanzenden Lichter zulief, wurde ein wenig schriller, wenn sie ihren Willen nicht bekam. Doch das geschah mit Sicherheit nicht sonderlich oft …
    Dann konzentrierte er sich einzig und allein auf die Lichter vor ihm. Sie könnten irgendwelche Spiegelungen sein, überlegte er, während er den Riemen seiner Umhängetasche zurechtrückte. Aber wovon? Er blickte sich um und suchte die Straße in beiden Richtungen nach Autos ab. Das Einzige, was er sah, war ein niedriger Lichtstrahl, der auf ihn zukam.
    Seine Mundwinkel wanderten nach oben. Also kam Ramsey doch mit. Eindeutig verdrossen, aber sie kam mit.
    Roses Haus lag im Dunkeln. Aus dem Innern drang keinerlei Licht. Die alte Frau hatte erwähnt, dass sie zu Bett gehen wollte. Hatte sie sie bloß loswerden wollen? War sie im Wald und machte irgendetwas, das die Lichter dort vorn erklären konnte? Es war schwer zu sagen.
    Das hieß allerdings nicht, dass nicht jemand anders in diesem Wald sein könnte.
    In dem einen Moment waren die Lichter da, und im nächsten waren sie verschwunden, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. »Mist«, murmelte er und lief los. Doch als er am Waldrand anlangte, waren sie nirgends zu sehen.
    Er stellte die Taschen ab, kniete sich hin und kramte darin nach dem Strahlungsthermometer. Dann richtete er den Laserpointer in die Richtung, wo die Lichter gewesen waren, doch er brauchte keine Messung, um der Veränderung gewahr zu werden. Zu dieser Jahreszeit kühlte es in den Nächten zwar immer ab, doch die Luft um ihn herum war regelrecht eisig.
    Er sah aufs Display und las den Wert ab. Sieben Grad. Er zog die Brauen hoch. Sehr interessant.
    Stryker hatte Ramsey kaum kommen hören. Er bewegte sich langsam über das Gelände, wo die Lichter in der Luft herumgehüpft waren. Es musste eine andere Erklärung geben. Er hatte jedes Foto von Geisterlichtern, das man ihm je vorgelegt hatte, als Schwindel entlarvt, obwohl ihm ein paar Videos immer

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