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Blutorangen

Blutorangen

Titel: Blutorangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Ayres
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aufgewacht, der Typ hat Blut an den Händen. Aber dann kam der Text noch mal und ich bat sie, auf einen anderen Sender umzuschalten.
     
    Ray stand bei uns. Wir bewunderten Bob und Dollie Andersons hängende Fuchsien am Rande der Terrasse und schauten an den Leuten vorbei, die wir nicht kannten, nach welchen, die wir kannten. Der Tequila schmeckte gut, aber wir hatten bereits alles, was wir über Fuchsien wußten gesagt.
    Ray schielte immer wieder auf Patricia, die auf der anderen Seite neben mir stand. Sie machte ihn unsicher, das merkte ich. Er wandte sich mir zu und sagte: »Die sollten den Bronco erstmal gestohlen melden und ihn dann auf Drogen untersuchen.«
    »Die haben sie gehen lassen, Raymond. Es waren die falschen. Sie haben den Wagen sicherlich überprüft, sonst säßen die zwei jetzt im Gefängnis.«
    »Du kannst sogar in deiner Popcorntüte Drogen finden, in dem Hemd, das du aus der Reinigung holst, weißt du?«
    »Das würde in diesem Fall auch nichts helfen.« Ich verstand nicht, warum er die Sache so aufbauschte.
    »Alles, was ich sagen will, ist, daß ein wenig Heroin aus unerklärlichen Gründen auf den Bezugsstoff fallen kann. Man müßte nur bis morgen früh warten.«
    »Ray«, sagte ich. Okay. Er wollte Patricia beeindrucken. »Sie stecken die Leute für Verkehrsdelikte nicht ins Gefängnis, und du willst doch Patricia nicht etwa weismachen wollen, daß die Polizei falsche Beweisstücke produziert.«
    »Oh, daran zweifle ich nicht«, sagte Patricia, und ich sah sie mit Erstaunen an. Eigentlich ist sie nicht zynisch.
    Die Terrasse war jetzt voll. Ray wandte seinen Kopf zu mir — sprach mit Patricia und schaute mich dabei an. »Hör’ zu. Ich habe einmal ein Baby in einem Baum gesehen. Die Eltern lagen irgendwo verstreut auf dem Grundstück, toter als tot. Das Baby ist auf dem Baum und gibt keinen Pieps von sich, es bewegt nur seine Arme. Wir hätten es fast nicht gesehen. Es wäre sicher bald auf die Straße gefallen. Ratet mal, was wir noch gefunden haben? Kokain in den Windeln, ich mache keine Witze.«
    Ich sagte, daß ich mir noch einen Drink holen würde.
    »Ich komme mit«, sagte Patricia.
    Panik überzog Rays Gesicht. »Nein, nein, der Mann muß den Mädels die Drinks holen.« Er sagte das mit einer leicht beschwipsten Stimme, aber er konnte noch nicht betrunken sein. Er drückte sich an Patricia vorbei, lachte uns beide an und nahm uns die Gläser ab. »Whoopsie«, sagte er, als er mit einem großen Mann in einem dunklen Anzug zusammenstieß, dann haute er ab mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht.
    Patricia schaute mich an und sagte: »Whoopsie?«
    »Er versucht, Eindruck auf dich zu machen.«
    Sie lachte. »Ich wünsche, er täte das auf andere Weise. Diese Geschichten machen mich krank.«
    »Du wirst viel in der Richtung hören, wenn du mit Polizisten zu tun hast. Da nimmst du dir besser einen Börsenmakler.«
    Sie drehte sich zu mir um und sagte: »Ich weiß nicht, wie du das aushälst, was du tust.«
    »Es ist genau wie jeder andere Job. Die meisten Menschen bekommen den Job, den sie wollen, sowieso nicht.«
    »Was wolltest du werden?« .
    »Auf der High School wollte ich Künstlerin werden. Ausgeflippt tun und witzige Sachen tragen.«
    »Oh, das glaube ich nicht, nicht du.« Sie beobachtete jetzt die Tänzer und bewegte ihren Körper ein wenig, so als ob sie darauf brennen würde, gefragt zu werden.
    »Doch, das wollte ich«, sagte ich, aber ich weiß nicht, ob sie mich hörte.
    Raymond kam zurück. »Ich mag ihn«, sagte sie leise, »auch wenn er ein kleiner Angeber ist.«
    »Er mag dich auch.«
    »Ich habe nie gedacht, daß mir ein Bulle gefallen könnte.«
    »Ich dachte das auch nie ...« Sie zog ihre Augenbrauen hoch und lachte und lächelte weiter, als Raymond sich seinen Weg bahnte, um uns die Margaritas zu bringen.
    »Sprecht ihr über mich? Ich spüre das.«
    »Wir sprachen über Bullen«, sagte ich. »Eine ganz besondere Zucht.«
    »Das sind wir auf alle Fälle. Prost. « Er nahm einen großen Schluck aus meinem Glas, bevor er es mir gab.
    »Mhmm.«
    Ich sagte: »Und die Jungs von der Highway-Patrol sind etwas anderes wieder.«
    »Sei nett«, sagte er und trank jetzt aus seinem eigenen Glas.
    »Fährst du heute abend noch Auto, Ray?« sagte ich.
    »Ich wäre lieber betrunken als fahren zu müssen.«
    »Kneif’ ihn in die Wange von mir, Patricia.«
    Statt dessen beugte sie sich zu ihm und gab ihm einen Klaps auf die Wange. Ich war froh, daß sie bei uns war. Das

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