Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutorangen

Blutorangen

Titel: Blutorangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Ayres
Vom Netzwerk:
wahrscheinlich Computerfreaks«, sagte sie.
    Ich sagte: »Sie werden arg in Anspruch genommen.«
    »Und die Manager. Die kommen immer, sind aber nicht sehr freundlich. Sie sitzen da und lesen ihre Zeitung und schauen einem nicht in die Augen.« Sie stand da mit dem Stift und dem Bestellungsblock in der Hand.
    Ich lächelte, schaute sie an und bestellte einen Hamburger.
    Als sie mit dem Wasser zurückkam, sagte sie: »Aber ich mag die Mechaniker. Ich sage ihnen, einige von ihnen sind so witzig. Sie lieben es einfach, Spaß zu haben « Frieda war rundlich, aber immer noch attraktiv. Noch vor einigen Jahren hätten die Jungs gesagt: »Na, die ist aber knackig.«
    Aus dem Zimmer hinter dem Restaurant in hörbarer Nähe des Innenhofs hörte man die Geräusche eines Fußballspiels und eine Männerstimme die rief: »Du Blödmann nicht dahin! Oh, Mann.«
    Frieda schaute über ihre Schulter und zuckte.
    Ich sagte: »Sie kennen nicht zufällig eine Bar, wo jemand namens Jubey arbeitet?«
    »Einen Moment«, sagte sie und ging in das Hinterzimmer. Sie kam mit einem Schwarzen zurück, der Geheimratsecken hatte und einen dicken Schnurrbart. Er wischte sich immer noch die Hände an einem Handtuch ab, als er an meinen Tisch kam.
    »Diese Dame möchte wissen, ob wir jemanden kennen, der Jubey heißt.«
    Der Mann legte die Hand mit dem Handtuch an seine Hüften und sagte: »Hi, ich bin Avri Rousseau.«
    »Wie geht es Ihnen?« sagte ich und mochte seinen Namen und sein afrikanisches Aussehen. »Frohe Weihnachten.«
    »Danke. Sie suchen jemanden mit Namen Jubey?«
    »Ja«, sagte ich und war erstaunt, daß auf die Judy-/Jubey-Geschichte überhaupt eine Reaktion kam.
    »Warum darf ich fragen?«
    »Oh, ich denke, daß er eine Freundin von mir kennt.«
    Der Mann lehnte sich an einen der Stühle und richtete seinen Kopf auf, bevor er sagte: »Sind sie vom Gericht?«
    Ich lachte und schüttelte den Kopf. »Himmel, nein. Ich versuche nur, eine Freundin zu finden, die dort war, wo ein Jubey arbeitet. Sie rief mich an. Ich hörte Musik im Hintergrund wie in einer Bar und hörte, wie jemand nach Jubey oder… oder Judy rief und dann wurden wir unterbrochen. Es ist sehr wichtig für mich, sie zu finden —«
    »Am Heiligen Abend.«
    »Also, sie hat mich nicht heute angerufen.«
    »Sie hätte sie zurückrufen können.«
    »Ja, das ist richtig, aber sie schien in irgendwelchen Schwierigkeiten zu sein.«
    »Das ist mein Bruder«, sagte er. »So viele Leute können nicht Jubey heißen, oder?«
    Ich stimmte ihm zu.
    Er zeigte in die Richtung, aus der ich gekommen war. »Fahren Sie die Alamitos hinunter, bis sie an der Seventh Avenue vorbeikommen — «
    »In welchem Stadtteil ist das?« fragte ich.
    »Long Beach.«
    Nicht schlecht, Smokey. Die Stadt war richtig, nur die Bar nicht.
    Und dann gab er mir die Adresse von »Jubilee’s Saloon«.
    »Es kann sein, daß er heute nicht da ist. Er wollte mit den Kindern an den Fluß fahren.«
    Ich sagte: »Aber, ich habe doch ins Telefonbuch geschaut und habe gar nicht — «
    »Er hat den Laden erst letzten Monat übernommen. Ich glaube aber er kann bald zumachen. Heute zum Beispiel nimmt er seine Kinder mit zum Fluß. Ausgerechnet wenn Leute den Verwandten entkommen und in eine schöne Bar gehen wollen!«
     
    Ich war jetzt näher am Wasser, als ich es beim ersten Mal gewesen war. Auf dem Schild draußen stand THE OASIS und auf dem Schild an der Tür DRÜCKEN.
    Drinnen war die Musikbox an und der Raum vibrierte. Eine Männerstimme fragte, ob seine Freundin es je müde werde, ihn zu verletzten. Hinter der Bar stand ein Mann, der aussah wie Avri, nur daß er keine grauen Haare hatte und seine Hautfarbe mokkafarben war. Auf den Barhockern saßen vier Männer; zwei Asiaten, ein Schwarzer und ein kaukasisch Aussehender. Zwei weitere Kaukasier mit Fu-Manchu-Schnurrbärten und Pferdeschwänzen spielten Billard im hinteren Teil des Raumes. Sie eröffne- ten mit einem lauten Knall das Spiel in dem Moment, als ich hineintrat. Fu Manchus deuten normalerweise auf die Arische Bruderschaft, und ich fragte mich, was sie ausgerechnet hier suchten.
    Männer schauen eine Frau, die in eine Bar kommt, auf zwei verschiedene Arten an. Die Betrunkenen starren; sie drehen sich auf ihren Stühlen um und folgen jeder Bewegung, die man macht. Bei den meisten von ihnen starre ich so lange zurück, bis sie wegschauen und grunzen, so, als ob sie sagen wollten: »Scheiße, die taugt sowieso nicht fürs Bett«, und dann trinken sie weiter.

Weitere Kostenlose Bücher