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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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etwas, was er den Lichtbringern wirklich übelnahm.
    Von einer Wolke aufwallenden Gespinstes umgeben, glitt die unheimliche Gestalt an ihm vorbei und blieb erst unmittelbar vor Thannos und seinen in die Bodenplatten gekrallten Fingerspitzen stehen. »Du wirst über alles, was auf Grimmstein geschehen ist, auf ewig schweigen«, zischelte es dem am Boden Kauernden entgegen. »Verstößt du gegen diesen Befehl, werde ich es erfahren und dich persönlich richten.«
    Thannos sah weder auf, noch ließ er ein Wort des Dankes vernehmen. Die Anwesenheit des Lichtbringers hatte ihm schlagartig klargemacht, welche Stellung er innerhalb der hier versammelten Gruppe einnahm. Verglichen mit Schattenelfen oder Lichtbringern war er nur ein nützlicher Wurm, so wie Engerlinge in einem Gartenbeet von Nutzen waren, aber auch jederzeit an einem Angelhaken enden konnten, wenn sie dort besser gebraucht wurden.
    »Ich bin ein treuer Diener des Königs«, war alles, was er mühsam hervorbrachte. Danach drückte er sich vorsichtig in die Höhe und ging, noch immer auf den Boden starrend, rückwärts davon. Er sah erst wieder auf, als er mit den nackten Waden gegen die umlaufende Mauer stieß, über die er daraufhin mit einem hastigen Sprung hinwegsetzte,
um dann davonzulaufen, so schnell ihn seine Beine trugen.
    Dass Thannos dieses unterwürfige Verhalten erst nach der Begegnung mit dem Lichtbringer zeigte, ärgerte Todbringer maßlos, doch der Schattenelf war klug genug, sich seine Gefühle nicht anmerken zu lassen.
    »Dein Plan ist also aufgegangen?«, fragte der Lichtbringer, die pupillenlosen Augen hinter der Maske auf Todbringer gerichtet.
    »Besser, als ich zu hoffen wagte«, bestätigte Todbringer ehrlich.
    Die weiß leuchtende Gestalt sah zu einer der vielen Leichen in ihren bereits halb eingetrockneten Blutlachen. »Die regulären Einheiten sind durchaus entbehrlich«, bestätigte der Lichtbringer. »Aber es ist nicht gut, es sie zu deutlich spüren zu lassen.«
    Todbringer nickte gehorsam. Was anderes blieb ihm auch gar nicht übrig.
    In der daraufhin einsetzenden Stille war ein Flattern über ihren Köpfen zu vernehmen. Die goldene Taube, die dem Lichtbringer nicht nur als Bote, sondern auch als Späher diente, kehrte von ihrem Erkundungsflug zurück. Zielsicher steuerte sie die linke Schulter ihres Herrn an, verharrte dort eine Weile zwischen aufwirbelndem Gespinst und flog dann wieder davon.
    »Tretet näher«, verlangte der Lichtbringer von den Schattenelfen. »Ihr dürft Feene und diesen Ork nicht aus den Augen lassen. Sollte er ihre wahren Absichten durchschauen, werde ich die Gepanzerten einsetzen, um den Ork auf meine Weise zu zwingen, uns alles zu verraten, was wir wissen wollen.«
    Gehorsam traten Todbringer, Peno und Feibe von drei Seiten an den Lichtbringer heran. Sie waren es mittlerweile zwar gewohnt, sich mit ihm rasch von einem Ort zum anderen zu bewegen, doch obwohl sie die Kunst der Levitation selbst bis zu einem gewissen Grad beherrschten, fühlten sie sich jedes Mal hilflos ausgeliefert, wenn er mit ihnen hoch in die Lüfte entschwand.

25
    V orsicht!«
    Obwohl die Dunkelheit bereits ihre langen Finger zu ihnen ausstreckte, war Feene nicht entgangen, was über ihnen in den Bäumen nistete. Mit einer raschen Bewegung langte sie nach Uroks Arm, um ihn aufzuhalten, sodass er nicht mit seinem massigen Körper gegen einen der tief hängenden Äste streifte. Allein diese flüchtige Erschütterung des Stamms hätte eine Katastrophe auslösen können.
    Urok sah grinsend zur Baumkrone auf, in deren Ästen sich grau verwehende Gebilde spannten. Faserige, an Nebelfetzen erinnernde Schwaden, in denen dunkle Punkte klebten, aber auch behaarte Schatten umherhuschten.
    »Die Spinnennester?«, fragte er amüsiert. »Die habe ich längst gesehen. Außerdem machen ihre Bisse meiner dicken Haut nichts aus.«
    »Tatsächlich?« Die Elfin sah weiterhin angeekelt in die Höhe. »Wie ungerecht. Dabei würden gerade dich die Schwellungen und Beulen, die ihr Gift auslösen, nicht weiter entstellen.«
    Selbst der Klang ihrer Worte ließ die empfindlichen Kokons über ihren Köpfen erzittern. Sofort arbeiteten sich einige faustgroße Nebelspinnen aus dem dichten Gewebe hervor und äugten neugierig zu ihnen in die Tiefe. Ihre langen, mit starken Borsten übersäten Beine ließen sie ebenso widerlich erscheinen wie das Wissen, dass sie ihre Beute zuerst mit giftigen Beißwerkzeugen lähmten und anschließend lebendig einsponnen.
    Ein

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