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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Moment, bis er das Gefühl richtig zuordnen konnte, dann konzentrierte er sich auf die heißen Wallungen, die durch seine Blutbahnen pulsierten.
    Kurz darauf züngelten die ersten Flammen über seinen Handrücken hinweg. Elmsfeuern gleich sammelten sie sich an seinen Fingerspitzen, sodass er nicht erst die Zange zum Glühen bringen musste, um zur Tat zu schreiten.
    »Vielleicht geht es so schneller«, sagte er zu Feene und presste die brennenden Fingerkuppen direkt auf die schwarzen Punkte im Entzündungsherd.
    Die Sumpfzecke schrak zusammen und wühlte sich aus dem eitrigen Fleisch. Urok packte sie geschickt zwischen Daumennagel und Zeigefinger und ließ sie nicht mehr los, bevor sie zu Asche verglüht war.
    Einen wohligen Laut von sich gebend, drehte ihm der Lindwurm fordernd die andere Flanke zu, wo Urok eine weitere Entzündung unterhalb des Rückenkamms ausmachen konnte. Um von der Plattform aus heranzureichen, lag die Stelle zu tief, deshalb ließ sich der
Ork auf den Rücken des Tiers herab. Dort, wo er breitbeinig zu sitzen kam, schmiegte das Tier den Hautkamm dicht an den Leib, damit er sich keine Verletzung zuzog.
    »Das lassen sich die wilden Biester von euch gefallen?«, staunte Feene von der Plattform herab.
    »Natürlich.« Urok zuckte mit den Schultern, bevor er sich daranmachte, auch die zweite Sumpfzecke auszumerzen. »Sie wissen ja, dass es zu ihrem Besten ist.«
    Noch während er nach einem dritten Parasiten suchte, stupste ihn eines der Alttiere ungeduldig an, weil ihm das Ganze zu lange dauerte. Für die anderen war es das Signal, ebenfalls Hilfe einzufordern.
    Wütend biss der Gelbrote zur Seite aus, um die Artgenossen auf Abstand zu bringen.
    »Was ist das denn hier?«, rief Feene überrascht.
    Urok verstand zuerst nicht, was sie meinte, bis er ihrer ausgestreckten Hand folgte, die auf den Rücken des grünen Tiers deutete, das ihn eben so vertrauensvoll angetippt hatte. Erst da bemerkte er die hohe Lehne des Holzsattels, die sich unter einer dicken Schlammschicht abzeichnete. Außerdem waren das, was dem Tier aus dem Maul heraushing, keine halb verdauten Schilfhalme, sondern lederne Zügelleinen.
    Feene unterzog das Tier einer intensiven Musterung.
    »Hatra?«, fragte sie zögernd. Der Lindwurm reagierte sofort auf den Namen und paddelte in ihre Richtung. »Das gibt’s doch nicht! Das ist eines der Tiere, die uns ins Grenzland gebracht haben. Sein Reiter gehört zu denen, die uns durch die Berge gefolgt sind. Der Idiot hat sich wohl zu weit in die Sümpfe gewagt.«
    Geschickt schwang sie sich auf den Rücken des Tiers, das dagegen nichts einzuwenden hatte. An dem Sattel, auf dem Feene Platz nahm, klebte tatsächlich noch Blut.
    Urok entfernte inzwischen auch die letzten Parasiten des Gelbroten, doch so schnell und geschickt er auch agierte, rund um die Hütte schnitten schon weitere Kämme durch den Morast.
    Sie würden hier niemals wegkommen, bevor …

    Alarmiert sah er in die Höhe, weil das laute Klappern jenseits der Insel verstummt war. Als er den Blick zur Hängebrücke wandern ließ, wusste er auch warum: Kurz hinter ihr zeichnete sich bereits ein Dutzend Schemen im Nebel ab, die langsam näher rückten. Nur verhaltenes Schaben ging von ihnen aus, doch sobald die Gepanzerten merkten, dass sie entdeckt waren, beschleunigten sie ihr Tempo, und dann rannte der Angriffstrupp unter lautem Scheppern auf die Brücke zu.
    Überrascht ruckten die Lindwurmköpfe in die Höhe, um zu sehen, wer dort nahte. Der Krach beunruhigte sie, trotzdem schienen sie unschlüssig, wie sie reagieren sollten. Nervös schnellten ihre Zungen immer wieder vor und zurück.
    »Ja, seht nur!«, rief ihnen Feene zu. »Weitere Flammenfinger, die euch alle helfen wollen. Schwimmt ihnen entgegen, bevor euch ein anderer zuvorkommt!«
    Wahrscheinlich war es nur die ausgestreckte Hand, mit der sie in Richtung der Gepanzerten wedelte, doch eines der Tiere löste sich tatsächlich aus dem Verband und schwamm auf die Brücke zu. Selbst der Gelbrote schien plötzlich neugierig, wer dort nahte. Urok konnte gerade noch auf die Plattform springen, sonst hätte ihn der Lindwurm auf seinem Rücken mitgenommen.
    »Los, steig schnell bei mir auf!«, forderte Feene. »Wir müssen weg, bevor der Tumult losbricht.«
    Hatra wandte den Kopf und sah sie mit großen Augen an. Feene nahm die Zügel in die Hand, trat dem Tier mit den Hacken in die Flanken, wie sie es bei den Schädelreitern gesehen hatte, und langsam paddelte Hatra zurück, um

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