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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Luft, während die Erde unter den Einschlägen erbebte. Zwei Kriegern gelang es im letzten Moment, sich durch rasche Hechtsprünge zu retten, ein dritter war zu langsam – oder hatte einfach weniger Glück.
    Ihm wurde der rechte Arm abgerissen.
    Der Sand neben dem reglosen Lindwurm färbte sich zunehmend rot, während die meisten Pfeile vom Himmel zurückkehrten, ohne den Lichtbringer überhaupt erreicht zu haben. Und die beiden, die trafen, hatten nicht einmal mehr genügend Wucht, um die umherwirbelnden Schleier zu durchdringen.
    Urok hielt es nicht mehr aus. Bogen und Köcher in Händen,
sprang er von Hatras Rücken. »Flieh ruhig!«, bot er Feene an, ohne es abfällig zu meinen. »Es gibt nichts, was dich mit dieser Schar verbindet. Ich dagegen kenne diese Krieger und kann sie nicht einfach ihrem Schicksal überlassen.«
    Die Elfin streckte eine Hand aus, um ihn zurückzuhalten, doch er eilte bereits davon. Sein Ziel – ein unbewachsener Felsvorsprung – lag nur knappe dreißig Schritte entfernt. Noch während er unter einigen Ästen hindurchschlüpfte und dann einen Geröllhang hinabrutschte, legte er den ersten Pfeil auf die Sehne. Von hier oben aus war er beinahe auf gleicher Höhe mit dem Lichtbringer, und obwohl er sich nicht gerade leise bewegte, bemerkte der Gegner nicht, wie er hinter ihm in Stellung ging.
    Noch immer drang Lichtball um Lichtball zwischen den gewölbten Händen hervor. Nahe der Furt gab es kaum noch einen Strauch, der nicht zerplatzt war. An einigen Stellen klafften tiefe Krater in der geschundenen Erde. Auf Dauer konnte die dort unten verborgene Schar nicht entkommen.
    Kaum niedergekniet, zog Urok schon den Langbogen durch, bis der gefiederte Schaft an seiner Wange klebte. Mit einem scharfen Zischen jagte der Pfeil davon und wühlte sich schon einen Herzschlag später in die leuchtenden Schleier, die vor dem Rücken des Lichtbringers wallten.
    Das hauchdünne Gewebe mit sich ziehend, stieß das Geschoss in die Hüfte des Lichtbringers. Es sah beinahe so aus, als würde ein Luftstrom den Stoff ansaugen, in Wirklichkeit wurde er schmerzhaft an die Hüfte geheftet, obwohl der Pfeil nur bis zur Spitze eindrang. Von einer ernstlichen Verletzung konnte keine Rede sein, trotzdem streckte sich die Lichtgestalt wie unter einem Peitschenhieb.
    Zischend fuhr sie herum, sodass Urok zum ersten Mal ihr glattes Metallgesicht sah. Abgebrüht, wie er war, ließ sich der Ork von der schnörkellose Maske nicht irritieren, sondern visierte sofort einen der Augenschlitze an, unter denen es gleißend weiß hervorleuchtete.
    Urok war schon wieder schussbereit, als der Lichtbringer beide Hände nach ihm auszustrecken schien. Siegesgewiss sandte der Ork
den Pfeil von der Bogensehne, doch der Lichtbringer glitt einfach zur Seite und wich mühelos aus, während gleichzeitig eine Sphäre in seinen Händen heranwuchs, die einen Herzschlag später auf Urok zuschoss.
    Der Ork stieß einen triumphierenden Schrei aus, weil er sofort zu erkennen glaubte, dass die Flugbahn viel zu tief war, als dass ihm die Lichtkugel gefährlich werden konnte. Und tatsächlich, statt ihn zu treffen, verschwand das gleißende Licht lautlos unter der Felsnase, auf der er kniete. Erst als der Hang zu seinen Füßen erbebte, wurde ihm klar, dass der Lichtbringer zielsicher getroffen hatte.
    Verzweifelt versucht er noch zurückzuspringen, doch es war zu spät. Der Boden schwankte so stark, dass er das Gleichgewicht verlor, dann stürzte er ins Leere, wobei der Langbogen seinen Händen entglitt.
    Dafür gelang es ihm, sich im Fallen zu drehen, und indem er die Arme ausstreckte, bekam er den Rest der Felsnase zu fassen. Scharfe Kanten schnitten in seine Fingerkuppen, doch er fühlte nicht den geringsten Schmerz, obwohl das hervorsickernde Blut den Halt schlüpfrig machte.
    Einen wölfischen Laut ausstoßend, musste sich Urok mit aller Kraft festklammern, da der ganze Hang noch immer unter der Wucht des Lichtballs erzitterte.
    Sobald die Schwingungen nachließen, krabbelte er schnaufend in die Höhe, doch noch ehe er sich bis auf Bauchhöhe emporgehangelt hatte, wusste er schon, dass die Mühe umsonst war.
    Beide Hände auf ihn gerichtet, schwebte der Lichtbringer über ihm am Himmel. Nur zehn Körperlängen entfernt, gerade eben so hoch, dass ihm die aus der Senke abgeschossenen Pfeile nicht gefährlich werden konnten, kostete er seinen Triumph aus. Vielleicht wollte er auch für die am Boden versteckte Schar ein Exempel statuieren.
    Urok

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