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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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gelangweilt in dem vor seinen Füßen wuchernden Moos herum. »Hast du eigentlich schon mal dein eigenes Spiegelbild in einer Waschschüssel gesehen?«, fragte er dabei. »Ach nein, wie dumm von mir. Du wäscht dich ja nie.«
    »Stimmt.« Der Schädelträger kam gar nicht auf die Idee, dass er gerade provoziert werden sollte. »Wir Wolfshäuter sin’ eins mit’m Wald. Wir riech’n und seh’n aus wie er.«
    »Ihr riecht eher wie die Kuhle, in der sich das Wildschwein suhlt.« Todbringer riss seine Schwertspitze abrupt empor, um dem Kerl einen Klumpen aus Dreck und Moos ins Gesicht zu schleudern.
    Endlich. Das war eine Provokation, die der andere verstand.
    Mit wütendem Gebrüll stürzte er heran und begann, den Elf mit harten Schwerthieben einzudecken. Wie erwartet versuchte sich der Schädelträger mit brachialer Kraft durchzusetzen, doch er verfügte auch über ein gewisses Maß an Geschmeidigkeit und Technik, die ihm gestattete, ein dichtes Netz glänzender Reflexe zu weben, das Todbringer von allen Seiten einhüllte.
    Einhüllte, ja, aber kein einziges Mal wurde er getroffen.
    Denn so hart die Schläge auch auf ihn niederprasselten, der Schattenelf fing sie alle mühelos ab. In seinem kleinen, schmalen Körper steckte ebenso viel Kraft wie in dem massigen Leib seines Gegners,
doch er verfügte obendrein über eine ausgefeilte Kampftechnik. Und so ließ er eine besonders ungestüme Attacke einfach an seinem Schwert abgleiten, und als die gegnerische Klinge auf die gebogene Parierstange prallte, klemmte er sie kurzerhand mit einem harten Ruck fest, sodass der Schädelträger nicht mehr von ihm freikam.
    Schwitzend und fluchend bot er all seine Kraft auf in dem ungestümen Versuch, seinen fast einen Kopf kleineren Gegner in die Knie zu zwingen. Doch Todbringer nutzte die bessere Hebelwirkung, um die verkeilten Schneiden seinerseits auf den anderen zuzudrücken. Das stumme Ringen wogte kurz hin und her, bis Todbringer die Überhand gewann.
    Verzweifelt versuchte der Wolfshäuter zurückzuweichen, doch die Klingen klebten weiterhin fest aneinander. Todbringer nutzte die Gelegenheit, um die Parierstange mit einer kurzen Drehung so weit zu lockern, dass seine Klinge an der des Gegners emporglitt und dem anderen durch die lehmverschmierte Wange stach. Blut schoss aus den weit auseinanderklaffenden Fleischlappen hervor.
    Fluchend sprang der Getroffene zurück und zerrte seine Waffe mit einem harten Ruck frei. Todbringer setzte sofort nach. Sein Stahl zuckte wie eine stählerne Schlange in das fremde Gesicht. Die Ohren waren durch Orkschädel geschützt, deshalb raubte er ihm den rechten Nasenflügel.
    Instinktiv riss der Wolfshäuter seine Klinge empor, und Todbringer zog ihm eine blutige Linie über den nun schutzlosen Bauch.
    Spätestens da wurde dem anderen bewusst, wie hoffnungslos unterlegen er doch war. Rückwärtsstolpernd versuchte er zu entkommen. Nackte Angst blitzte in seinen Augen auf, während er sich nach einem Fluchtweg umsah. Mehr hatte Todbringer nicht sehen wollen.
    Von nun an gelangweilt, deckte er den Schädelträger mit einer Serie von harten Schlägen ein. Todbringer trieb seinen Gegner nach Belieben über den freien Platz, bis er mit dem Rücken an einer breiten Eiche stand, von der er nicht mehr fliehen konnte, ohne seine Deckung zu öffnen. Funken stoben auf, als der Gehetzte sein Schwert ein ums andere Mal den einprasselnden Schlägen entgegenwarf,
doch Todbringer attackierte einfach schneller, als der der andere auf Dauer abwehren konnte.
    Sobald sich die erste Lücke über dem gegnerischen Brustkorb öffnete, fuhr Todbringers Schwert hindurch. Mit hartem Stoß nagelte er den Wolfshäuter an den rissigen Eichenstamm. Die doppelseitig geschliffene Klinge drang oberhalb des Herzens ein, trotzdem klappte der Muskelprotz nicht röchelnd zusammen. Im Gegenteil. Ungeachtet, dass das Leben in kräftigen roten Strömen aus ihm herauspulsierte, drehte er das eigene Schwert in der Hand, riss es wie einen übergroßen Dolch empor und wollte so auf den unter ihm stehenden Gegner eindringen.
    Zurückzuweichen kam für Todbringer nicht in Frage. Stattdessen drehte er sein Schwert in der Wunde, um sie zu vergrößern. Doch die Wut im Angesicht des sicheren Todes ließ den Wolfshäuter weit über sich hinauswachsen.
    Unter einem lauten Aufschrei spannte er die Muskeln ein letztes Mal mit voller Kraft.
    Er setzte gerade zu einem alles vernichtenden Stoß an, dem Todbringer unmöglich ausweichen konnte, als

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