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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Seine Axt schwebte gerade über dem Sterbenden, als von hinten der Ruf erklang: »Stellt den Kampf ein! Alle noch lebenden Menschen werden Vuran übergeben!«
    Urok drehte sich zu Tabor um, der zwei bluttriefende Köpfe an ihren
Schöpfen hielt und direkt zu ihm herübersah. Die übrigen Orks waren alle längst damit beschäftigt, die Toten auszuplündern. Nur Grimpe stand neben dem Ersten Streiter und wachte über ein zitterndes Bündel, das sich erst auf den zweiten Blick als der gefangene Magister entpuppte.
    Für Urok war klar, dass Tabors Absicht einzig und allein darin bestand, ihn daran zu hindern, dem Menschen die Gnade eines schnellen Todes zu gewähren.
    Der junge Ork blickte auf den Sterbenden herab. Er sah in die zerschnittenen Därme und auf den Brustkorb, der sich nur noch flach hob und senkte. In wenigen Atemzügen würde das Leben ohnehin aus Orgur gewichen sein. Trotzdem ließ Urok die Axt in einem vollendeten Bogen herabsausen und trennte den Kopf des Sterbenden sauber vom Rumpf.
    Der Schädel sollte einen Ehrenplatz in seiner Hütte erhalten, denn Urok hatte in diesem Kampf viel gelernt.
    »Hast du Raupenschmalz in den Ohren?« Tabors Stimme schraubte sich unangenehm schrill in die Höhe. »Wenn ich befehle, die Überlebenden fürs Feuer aufzusparen, haben alle zu gehorchen!«
    Urok nickte dem Leichnam ein letztes Mal zu, dann wandte er sich um, fixierte Tabor mit ruhigem Blick und setzte seine Axt kopfüber auf den Boden. Beide Hände auf den Knauf gestützt, sammelte er geräuschvoll eine große Menge Speichel im Rachen und spuckte ihn seitlich ins Moos.
    Wer bisher noch nicht auf Tabor und ihn geachtet hatte, schenkte ihnen spätestens nun die volle Aufmerksamkeit.
    Der Erste Streiter starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Mit dieser Antwort hatte er nicht gerechnet. Uroks Benehmen war ein Affront stärkster Güte, ebenso wie die kurz darauf folgenden Sätze.
    »Niemand darf von mir fordern, dass ich mein Wort breche«, erklärte Urok laut und vernehmlich. »Nicht mal der Erste Streiter meiner Schar!«
    Seine Hände weiterhin auf die Axt gestützt, wartete er Tabors Antwort
ab, doch der Erste Streiter schwieg. Sicher vor Verblüffung, doch auch mit einem kalten, hasserfüllten Funkeln in den Augen.

2
    A ußer Ragmar und dem Magister gab es keine Überlebenden unter den Menschen. Alle anderen lagen tot im Dreck, die meisten ihres Kopfes beraubt. Urok bedeckte die Wunde an seiner Hüfte noch mit ein paar frischen Blättern, die Staub und Ungeziefer fernhalten sollten. Danach beugte er sich zu Ragmar hinab, packte den Bewusstlosen am Kragen seines Leinenhemdes und schleifte ihn zu dem anderen Gefangenen.
    Die Orks hatten ebenfalls einen Toten zu beklagen. Urok hatte Artak von Kindesbeinen an gekannt. Und obwohl er seinen Verlust bedauerte, erfüllte es ihn mit Stolz, dass der Scharbruder einen von Orgurs Dolchen im Herzen trug. Einen Orkbezwinger im Zweikampf zu töten, bedeutete Ruhm und Ehre.
    Magister Garske, der aus einer Platzwunde über dem rechten Auge blutete, sah nicht einmal auf, als Urok seine menschliche Last neben ihm ablegte. Statt zu frohlocken, dass er nicht mehr allein war, schlang er beide Arme um seinen zitternden Leib und stierte mit glasigem Blick ins Leere. Vielleicht dämmerte ihm gerade, dass er seine Lage selbst verschuldet hatte, oder er musste erst noch verdauen, dass er von nun an nichts mehr zu befehlen hatte.
    Tabor, der jede von Uroks Bewegungen mit grimmiger Miene verfolgte, trat auf ihn zu.
    »Dein Ungehorsam gehört bestraft«, verkündete er, laut genug, damit es alle aus der Schar hörten. »Ich streiche deinen Anteil an der Beute. Du wirst vollkommen leer ausgehen. Hoffentlich lernst du etwas daraus.«
    Betont gleichmütig zuckte Urok mit den Schultern. Seine Ehre war ihm wichtiger als die paar Waffen und der Proviant, den sie den
Toten abnehmen konnten. Sonst gab es kaum etwas von Wert, das überblickte er bereits. Höchstens ein paar Ringe oder silberne Halsketten, die kaum etwas bei den Händlern einbringen würden. Nur der Magister trug einige Schmuckstücke, die zum Tausch taugen mochten.
    Unter diesen Umständen war es leicht, Tabor den nötigen Triumph zu gönnen, den er zur Festigung seiner Stellung brauchte.
    Dass Urok keine Verärgerung über den Verlust seines Anteils zeigte, wurmte den Ersten Streiter. Ehe er sich allerdings noch weitere Sanktionen ausdenken konnte, trat Grimpe zwischen die beiden.
    »Geh nur«, gebot er Urok, die Hände der

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