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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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an das Blut der Erde dachte, verschwanden Ursa und der Hort aus seinen Gedanken. Stattdessen sah er auf einmal eine rote Linie in den klaren Fluten des Eiswassers, einen pulsierenden Strang, um den sich eine weiße Linie so fest gewickelt hatte, dass sie die rote geradezu strangulierte. Die weißen Konturen wirkten an einigen Stellen etwas zerflossen, waren aber eindeutig die stärkeren.
    Füge! , verlangte die Stimme.
    Was? , fragte sich Urok, ohne darauf eine Antwort zu erhalten, nur erneut die Anweisung: Füge!
    Das Blut der Erde , dachte er, als er ein schwaches Pulsieren in dem roten Strang bemerkte. Ich hoffe, ich gehe darin auf, wie es sich für einen Krieger geziemt.
    Er spürte ein Kribbeln in der linken Hand, aber auch, dass sein Körper nach Luft gierte. Seine Lungen brannten bereits so stark, als hätte er glühende Asche eingeatmet. Doch statt um sich zu schlagen und alle Kraft in seine Rettung zu stecken, dachte er nur, was für eine Ehre es war, das Blut der Erde, in das er gleich übergehen würde, schon zu Lebzeiten zu sehen.
    Er fixierte einen pulsierenden Punkt, in den er sich stürzen wollte, sobald die Lippen unter der Atemnot auseinanderplatzen und seine Lungen begierig eisiges Wasser einatmen würden.
    Er war nur ein einfacher Krieger, der nichts fügen konnte, was er nicht zerbrochen sah. Der einfach nur noch in den ewigen Blutstrom eintauchen wollte, um …
    In dem Moment, da er im Todeskampf bereits alles Denken und Sehnen auf das Eintauchen in den roten Strom ausgerichtet hatte, schwoll das pulsierende Rot vor seinen Augen so stark an, dass die einschnürende weiße Linie gedehnt und gestreckt wurde, bis sie sich von allein löste und abwickelte.
    Urok war so überrascht, dass er erschrocken ausatmete.
    Warme Luftblasen strichen an seinen Wangen entlang nach oben.
    Gern hätte er die wispernde Stimme gefragt, was das alles zu bedeuten hatte, doch in seinen Ohren rauschte es längst viel zu laut, als dass noch etwas anderes zu verstehen gewesen wäre als der Ruf des Todes, der so drängend nach ihm verlangte.
    Gerade, als er den Entschluss, seine Lungen mit Wasser zu fluten, in die Tat umsetzen wollte, verschwand der Druck auf seinen Nacken. Kurz kam ihm der Gedanke, dass dies vielleicht nur eine Boshaftigkeit von Falu sein könnte, um ihm kurz vor dem Tode noch einmal Mut zu machen, da wurde er an den Schultern gepackt und in die Höhe gerissen.
    Mit dem Rücken aufs Eis klatschend, erblickte er zweierlei: zum einen das Wellenschwert, das im Rücken des Schattenelfen steckte, der gerade sterbend zur Seite sank, und zum anderen Morns Gesicht, das einen Ausdruck höchster Zufriedenheit zeigte.
    Urok verstand nicht, was das alles zu bedeuten hatte. Er pumpte einfach nur begierig Luft in seine Lungen.
    Gut gemacht, Ursohn , lobte die wispernde Stimme, deutlich leiser als bisher. Eine weitere Fessel ist gefallen. Raam weiß es noch nicht, aber wo das Blut wieder durch die Hauptschlagader zirku liert, da pocht es gegen das nächste Hindernis. So wie hier, wo Ursas Taten das Eis zum Schmelzen brachten.
    Würgend wälzte sich Urok herum und verharrte einen Moment, auf allen vieren kauernd. »Was … was soll das bedeuten?«, fragte er krächzend. »Dass sich hier alles aufgeheizt hat, weil die Festung abgestürzt ist?«
    Er erhielt keine Antwort, nicht einmal, als er die Frage wiederholte.
    »Und warum trägt dieser Hort ein Zeichen, das eine gefiederte Schlange mit dem Rad des Feuers vereint?« Das war für ihn immer noch das größte Rätsel. Doch auch darauf schwieg die Stimme beharrlich.
    »Was ist los?«, fragte Morn stattdessen. »Hat dir das kurze Bad im Eisloch das Hirn zerfressen?«
    So durchnässt, wie der Halbling aussah, musste er selbst irgendwo eingebrochen sein. Keinen einzigen trockenen Faden am Leib, stand er über dem in einer grotesken Haltung erstarrten Schattenelfen und zog ihm das Wellenschwert aus dem Rücken.
    Urok schüttelte unwillig den Kopf, während – so schien es ihm – Ameisen unter seiner Schädeldecke marschierten.
    »Wo kommst du denn auf einmal her?«, wollte er wissen.
    »Das Eisloch, in dem du beinahe ertrunken wärst, stammt von mir«, erklärte Morn, während er die Schwertklinge an dem Mantel des Schattenelfen reinigte. »Die Stelle war schon zu dünn, um mich zu tragen, und so bin ich eingebrochen. Zum Glück kann ich schwimmen, doch als ich wieder an die Oberfläche wollte, bin ich gegen die geschlossene Eisdecke gestoßen. Durchbrechen ging nicht, also

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