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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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musste ich mich darunter entlangtasten. Hab in meiner Panik aber die falsche Richtung erwischt und bin dort hinten rausgekommen.« Er deutete mit dem gesäuberten Schwert auf einen toten Winkel rechts hinter der Treppe. »Zum Glück ist an der Stelle das Gewölbe schon sehr brüchig. Die Eisdecke war bereits durchlöchert, bevor du hier wie ein Wilder rumgetobt bist.« Einen verächtlichen Ausdruck im Gesicht, stellte er sich hinter den toten Elfen und schob ihn mit dem rechten Stiefel auf die vor ihnen klaffende Öffnung zu.
    Die zierliche Gestalt des Elfen ließ sich ohne große Anstrengung bewegen. Rasch glitt sie über die eckige Kante hinweg, rutschte durch das Loch und verschwand in den schwappenden Fluten.
    »Der verdammte Mistkerl hat mich schon gequält, bevor du ihn geblendet hast«, sagte Morn, während er dem absinkenden Schatten hinterhersah. »Aber danach ist er wirklich unerträglich geworden.«
    Abrupt drehte er sich um, das Wellenschwert immer noch in der Hand, die blanke Spitze wie zufällig auf den vor ihm knienden Ork gerichtet. »Niemand darf je erfahren, dass Falu durch meine Hand gestorben ist.« Er sah seinem Gegenüber tief in die Augen. »Hast du verstanden?«
    Urok schnaufte verächtlich. »Ich erzähle mit Freuden überall herum, dass ich ihm den Hals mit bloßen Händen umgedreht habe.«
    »Das lässt du schön bleiben.« Mit einem zufriedenen Grinsen steckte Morn das Schwert in die Scheide zurück. »Denn das würde nur auf mich zurückfallen. Nein, Falu wurde von dem Monstrum hier getötet. Was anderes wird nie über unsere Lippen kommen. Die Wahrheit bleibt hier in diesem Gewölbe zurück.«
    Irgendwo hinter ihnen krachte ein weiterer Teil der Decke herab. Die Erschütterung war nicht allzu stark, fügte der brüchigen Eisdecke, auf der sie standen, aber einige neue Risse hinzu.
    Hastig trat der Halbling auf Urok zu, legte sich einen seiner Arme um die Schultern und zog ihn hoch. »Los«, forderte er. »Lass uns schleunigst von hier verschwinden.«
    Schwer auf Morn gestützt, schaffte es der Ork bis zur Treppe. Er blutete aus zahlreichen Wunden, trotzdem gelang es ihm allmählich, das Schwindelgefühl zurückzudrängen, das seine Bewegungen lähmte.
    An der untersten Stufe angelangt, drehte ihm Morn noch einmal das Gesicht zu, plötzlich einen warmen Ausdruck in den Augen. »Danke, dass du gekommen bis, um mich zu retten«, sagte er, sichtlich bewegt.
    Urok war zum Glück zu erschöpft, um laut aufzulachen. So nickte er nur brummend und machte sich zusammen mit dem Halbling an den Aufstieg, ohne dessen Irrtum aufzuklären. Sich gegenseitig stützend und an den erschlafften Tentakelsträngen emporhangelnd, schafften sie es über die vereisten Stufen bis hinauf zum Portal.
    Oben angelangt, bot sich ihnen ein Bild des Grauens.
    Von den wenigen auf trockenen Plätzen gelandeten Fackeln beleuchtet, waren überall die Toten zu sehen, die mit grotesk verrenkten Gliedern auf Treppen oder Felsvorsprüngen lagen oder mit dem Gesicht – sofern sie noch eins hatten – nach unten im Wasser trieben, viele von ihnen in unterschiedlich große Stücke zerteilt.
    Urok glaubte schon, dass niemand außer dem Halbling und ihm überlebt hätte, als er Grindel entdeckte, die, Rücken an Rücken mit dem Eisvogt, inmitten eines Kreises aus zerhackten Tentakelstücken saß und vor Erschöpfung den Kopf hängen ließ.
    »Los, hoch mit euch!«, rief er, weil in der Blutkammer schon wieder Gestein in die Tiefe stürzte. »Wir müssen hier so schnell wie möglich raus!«
    Weil sich der Eisvogt nicht allein auf den Beinen halten konnte, klemmte Grindel ihn einfach unter ihren rechten Arm und schleppte ihn mit sich.
    »Der kleine Mann ist ein tapferer Krieger«, erklärte sie Urok. »Ohne ihn hätte mich die Schlangenbrut niedergerungen.«
    Urok nickte nur müde und half ihr, den Kerl mit nach draußen zu schleppen. Keiner der Fangarme versperre ihnen noch den Weg. Einige rührten sich zwar noch, doch das war nur Nerven-zucken.
    Allerdings reichten die Schritte der vier auf der nach oben führenden Rampe aus, um weitere Erschütterungen auszulösen. Immer mehr Steine klatschten ins Wasser, sodass sie froh waren, als sie in die oberen Tunnelbereiche gelangten.
    Draußen, im Freien, wurden sie von einem Dutzend Wachen erwartet, das die beiden Orks mit gezückten Waffen in Empfang nahm. Dabei wären weder Urok noch Grindel in der Lage gewesen, die Flucht zu ergreifen oder die bewaffneten Menschen anzugreifen.
    »Lasst

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