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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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wahrsten Sinne des Wortes.
    Die Boshaftigkeit, mit der die Bestie seinen Tod hinauszögerte, offenbar um sich an seiner Hilflosigkeit zu weiden, wandte sich aber schon beim nächsten Herzschlag gegen sie.
    Das Grollen über ihren Köpfen schwoll dramatisch an, bis sich ein Felsbogen, der eine Gasse hätte überspannen können, unter großem Getöse aus der Decke löste und in die Tiefe stürzte.
    Genau auf den voluminösen Ballonleib herab.
    Mit lauten schmatzenden Geräuschen wurde der Raubkrake unter der schweren Last zerquetscht. Die Tentakel, die Urok in die Zange genommen hatten, zitterten heftig.
    Im nächsten Moment fand er sich auf dem kalten Boden wieder.
    Keuchend rappelte er sich auf und taumelte blind umher. Das Blut aus der Platzwunde an seiner Stirn rann ihm in die Augen, und so oft er auch über den roten Vorhang wischte, es drang immer wieder nach und raubte ihm die Sicht.
    Trotzdem hätte er nicht so stark schnaufen sollen, denn dadurch wusste Falu, wo er zu finden war.
    Ein Tritt in die rechte Kniekehle brachte Urok zu Fall.
    Er versuchte sich sofort in die Höhe zu stemmen, doch zwei schmale, aber unangenehm kräftige Hände, die ihn an Hals und Nacken packten, zwangen ihn wieder nieder. Urok spürte, wie er über das Eis gezogen wurde. Vergeblich versuchte er sich aufzubäumen, doch seine zahlreichen Wunden und der starke Schlag gegen die Stirn raubten ihm weiterhin alle Kraft.
    Falu schwieg die ganze Zeit. Weder drangen Worte der Verwünschung noch des Triumphes über seine Lippen. Das brachte den dunklen Grimm, mit dem er nach Rache lechzte, noch viel deutlicher zum Ausdruck.
    Urok versuchte seine Arme zu heben, fühlte sich aber wie gelähmt. Nur seine Lider zwinkerten unablässig, verzweifelt darum bemüht, den klebrigen Film fortzuwischen, der seine Augen verklebte. Als er endlich wieder sehen konnte, raste das Eisloch bereits auf ihn zu.
    Tief einatmen und die Luft anhalten, mehr war nicht mehr drin.
    Das kalte Wasser stach ihm wie mit Myriaden von Eisnadeln ins Gesicht, doch es weckte auch wieder seine Lebensgeister. Verzweifelt versuchte er sich aufzubäumen, doch gegen das Knie, das in seinen Nacken drückte, kam er nicht an. Gnadenlos zwängte es ihn unter die Oberfläche. Hinzu kam der schwere Waffenrock um seinen Hals, der sich rasch voll saugte.
    Das Wasser drang ihm in Nasenlöcher und Ohren und bohrte sich in seine pochende Stirnwunde. Doch nichts quälte ihn mehr als der unbändige Wunsch, nach Atem zu ringen, und gleichzeitig zu wissen, dass das seinen Tod bedeutet hätte.
    Uroks Finger krallten sich in der Eisdecke fest, aber sosehr er auch versuchte, sich in die Höhe zu stemmen, der Elf drückte ihn weiterhin unter Wasser. Reflexartig strampelte er mit den Füßen und versuchte auf die Beine zu gelangen, doch es half nichts, Falu drückte immer kräftiger zu.
    Alle Gegenwehr war vergeblich. Der Elf wollte ihn ersäufen, und in seinem geschwächten Zustand gab es nichts, was Urok dagegen unternehmen konnte.
    Endlich, Ursohn , raunte die vertraute Stimme, plötzlich laut und verständlich. Endlich bist du nahe genug, um deine Fähigkei ten einzusetzen.
    Gleichzeitig blitzten Bilder vor seinen Augen auf. Bilder, die vielleicht der einsetzenden Atemnot geschuldet waren, die ihn aber dennoch erfreuten.
    Denn er sah Ursa, wie sie am Glutsee des heiligen Horts stand. Ja, sie stand! Aufrecht! So, wie sie es sich insgeheim immer gewünscht hatte, auch wenn ihr dieser Wunsch niemals laut über die Lippen gekommen war.
    Ursas Kräfte haben das Blut entfesselt , wisperte es in seinen Ohren. Aber noch sind viele der alten Bahnen versandet. Darum musst du jetzt fügen, was zusammengehört.
    Urok verstand nicht, was die Stimme wollte. Ihn interessierte nur noch, was mit den Beinen seiner Schwester war.
    Wird das so bleiben? , fragte er in Gedanken. Wird sie jetzt auf ewig aufrecht stehen können?
    Vorläufig nur in ihrem Hort , antwortete die Stimme. Sie hat zwar gefügt, was zusammengehört, aber die Macht derer, die auf Erden wandeln, ist räumlich begrenzt. Darum füge jetzt auch du!
    Die letzte Forderung klang ein wenig ungeduldig, wenn nicht sogar von Ärger geprägt. Vielleicht, weil die Stimme fürchtete, dass er sterben könnte, bevor er was auch immer fügen konnte. Fügen. Was war damit nur gemeint?
    Fügen … Eigentlich konnte sich Urok nur noch in sein Schicksal fügen. Er hatte gut gekämpft. Alles, was er noch wollte, war, im Blut der Erde aufzugehen.
    Im gleichen Moment, da er

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