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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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gehalten, eine Nachricht über die dortigen Vorkommnisse nach Sangor zu schicken. Und ihr Tross selbst verfügte über keine goldenen Tauben. Wozu auch? Letztlich zählte das Schicksal eines erblindeten Schattenelfen ebenso wenig wie das einer Abteilung einfacher Gardisten.
    Der zum Lakaien der Totenlegion aufgestiegene Morn übernahm es, die Frage nach Falus Verbleib zu beantworten. »Er ist im Kampf gefallen«, erklärte er hastig. »Bei einem Einsatz, der von dem Lichtbringer in Rabensang befohlen wurde.« Die Worte kamen ihm so glatt über die Lippen, dass selbst dem Dümmsten aufging, dass er sie sich schon seit Tagen zurechtgelegt hatte.
    Die Augen des Schattenelfen wurden ganz schmal, doch trotz des Misstrauens, das plötzlich in ihnen funkelte, entgegnete er zunächst nichts. Stattdessen drückte er sich ansatzlos vom Boden ab, sprang über drei Lindwurmlängen hinweg und landete neben Morns Tier, von wo er sich behände vor den Holzsattel des Halblings auf den Lindwurm schwang.
    »Zur Kaserne der Legion«, befahl er, zwischen zwei Hörnern des Rückenkamms sitzend. »Ihr werdet bereits erwartet.«
    Thannos hütete sich davor, auf seinen eigenen Führungsanspruch zu pochen. Es war keine Schande, sich einem aus der Legion der Toten unterzuordnen. Auf seinen Wink hin setzte sich der Tross wieder in Bewegung.
    Das Kratzen der Lindwurmtatzen hallte laut vom Torbogen wider, als sie in Sangor einritten. Um zu den Kasernen der Legion zu gelangen, mussten sie etwa ein Drittel der Stadt durchqueren. Die Menschen, die ihnen unterwegs begegneten, weil sie unaufschiebbaren Verpflichtungen nachkamen oder einfach jener Minderheit angehörten, die sich nicht an blutigen Schaukämpfen zu ergötzen vermochte, wichen erschrocken zur Seite, sobald sie die Orks erblickten. So erhielt Thannos doch noch ein wenig der von ihm so sehr ersehnten Aufmerksamkeit, doch bei Weitem nicht in dem Ausmaß, wie er sich in den Nächten zuvor erträumt hatte.
    In der Arena
    Der Kampf gegen Gonga verlief weitaus härter, als Benir es sich in seinen schlimmsten Alpträumen ausgemalt hatte. Ohne den Fingerzeig des Barbaren hätte ihn die Bestie längst zerfleischt, aber auch so wurde es immer schwieriger, ihr zu entkommen. Das Arsenal an tödlichen Waffen, das dem Lindwurm zur Verfügung stand, war groß: Die langen Krallen seiner Tatzen versprachen ebenso den Tod wie der unablässig umherpeitschende Schweif, der einen Menschen mühelos in zwei Hälften zerteilen konnte. Am gefährlichsten waren jedoch die scharfen Zahnreihen, die ein ums andere Mal dicht vor Benirs Gesicht zusammenkrachten.
    Eine widerlich nach Blut und Aas stinkende Atemwolke quoll dem Elfen entgegen, als der Kopf der Bestie wieder einmal nach vorn schnellte. Benir ließ sich sofort nach hinten fallen. Nur eine Handbreit über seinen Brustkorb wischte das schnabelförmige Maul des Lindwurms hinweg.
    Ohne den Atem des Himmels, den der Lichtbringer auch in diesem Kampf unterdrückte, prallte Benir hart auf den Rücken.
    Stechender Schmerz jagte durch seine Wirbelsäule, trotzdem warf er sich sofort nach links und rollte hastig aus der Gefahrenzone.
    Da er in diesem Kampf nur ein weißes Lendentuch tragen durfte, verbrannte ihm der aufgeheizte Sand beinahe die Haut, trotzdem federte er nicht sofort in die Höhe, sondern krabbelte noch ein Stück weiter, bis ihm der Kopf auf dem biegsamen Lindwurmhals nicht mehr weit genug folgen konnte, um ihn mit dem gesunden Auge zu erfassen; wohl oder übel musste der Koloss nun erst den wuchtigen Körper herumdrehen, um sein Opfer wieder in den Blick zu bekommen.
    Das verschaffte Benir eine kurze Atempause, die er dringend benötigte.
    Auch aus unmittelbarer Nähe war die Eintrübung in Gongas linkem Auge kaum auszumachen, und die Wenigsten von denen, die den grauen Schleier unter der Pupillenlinse entdeckten, lebten danach noch lange genug, um darüber zu berichten.
    Doch wer das Verhalten des Tiers genau beobachtete, konnte durchaus feststellen, dass es immer wieder unsicher wurde oder ganz den Angriff einstellte, wenn Benir es auf der linken Seite umrundete.
    Zahllose Narben auf dem geschuppten Augenlid bewiesen, dass kein einzelner Schlag zu dem blinden Fleck geführt hatte, sondern eine Vielzahl von kleineren Wunden und Verletzungen, die im Laufe eines langen Arenenlebens zusammengekommen waren. Den meisten der tobenden Zuschauer fiel Gongas Beeinträchtigung überhaupt nicht auf. Sie berauschten sich einfach an der Länge des Kampfes und

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