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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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hörte, nur Benir gab sich völlig unbeeindruckt.
    »Gern!«, rief er in die Höhe. »Wenn ich danach meine Gepanzerten bekomme!«
    »So soll es sein!«, antwortete Garske leichtfertig.
    Der frenetische Jubel, der diesem Versprechen folgte, war geradezu unbeschreiblich. Benir nickte zufrieden, obwohl er keinen weiteren stinkenden Fleischkoloss erschlagen wollte, sondern jene, die ihn hierher gebracht hatten.
    Trotz des ohrenbetäubenden Lärms deutete er mit der Hand auf Inea, die Amme, die mit seinem Sohn in den Armen nahe der herzoglichen Loge stand. »Bring meinen Sohn nie wieder hierher!«, warnte er sie, die Lippen deutlich bewegend. »Oder ich werde dich das nächste Mal töten, das schwöre ich bei allen fünf Winden!«
    Seine Stimme drang nicht bis zu ihr empor, natürlich, doch die Amme verstand ihn trotzdem. Das erkannte er an dem entsetzten Ausdruck in ihrem Gesicht.

24
    m gleichen Moment, da sich sein Herzschlag beruhigte, verstummte auch die Stimme in Benirs Kopf, fast so, als wäre sie von dem drängenden Pulsieren genährt worden, das durch seine Adern gehämmert war. Wie angenehm sich die wiedergewonnene Ruhe auswirkte, wurde ihm erst richtig bewusst, als er zurück in den Kerker gebracht wurde. Die übrigen Gefangenen empfingen ihn mit atemloser Stille, einem tiefen Schweigen, das großen Respekt ausdrückte.
    Gonga hatte bereits so viele von ihnen auf derart abscheuliche Weise umgebracht, dass der Tod des Untiers einen schweren Schatten von ihren Seelen genommen hatte.
    Die Wachen sperrten Benir wieder in seinen Käfig, und die Stille hielt an, bis sie den Kerker verlassen hatten. Dann begannen die ersten Gefangenen, mit Bechern und Tellern auf die Steinquader zu schlagen. Zuerst nur Tarren und einige andere, dann immer mehr, und schließlich alle, selbst die drei verlausten Wolfshäuter, mit denen sonst keiner etwas zu tun haben wollte.
    Zum ersten Mal, seit Nera sich vor seinen Augen aus dem Fenster gestürzt hatte, zeigte Benir die leise Andeutung eines Lächelns. Auch wenn ihm das Herz weiterhin schwer war, so glaubte er doch, einen Lichtstreifen am tiefschwarzen Horizont auszumachen. Ja, endlich sah er eine Möglichkeit, etwas an seinem Schicksal zu ändern und zurück zu seinem Sohn zu gelangen.
    Respektvoll nickte er Tarren zu, denn ohne dessen Wissen um Gongas blindes Auge und den Siebenwurz aus seinem Vorrat hätte es schlecht für ihn ausgesehen. Selbst den Salpeter hatten andere Gefangene für ihn von den Wänden gekratzt. Nur den Rattendung und den Lederbeutel hatte er selbst in seinem Käfig zur Verfügung gehabt.
    Nun, da der Lichtbringer die Arena wieder verlassen hatte, spürte Benir den Atem des Himmels zurückkehren, aber auch weiterhin die Anwesenheit einer unbekannten Kraft, die vertraut und fremd zugleich wirkte und sich absolut nicht einordnen ließ. Allerdings blieb sie weiterhin stumm. Vielleicht, weil er nicht mehr so hochkonzentriert wie im Kampf war. Oder weil der Atem des Himmels, dort, wo er wirkte, jede fremde Stimme überdeckte.
    Bei der Legion der Toten
    Begleitet von Inome, traf Herzog Garske in dem hoch ummauerten Kasernenhof ein. Nachdem er die Meldung eines Offiziers entgegengenommen hatte, der sich als Großgardist Thannos vorstellte, schritt er die Reihe der aneinandergeketteten Orks ab. Das halbe Dutzend Schattenelfen, das die umliegenden Zinnen mit gespannten Bogen besetzte, verlieh ihm den Mut, den Gefangenen Auge in Auge gegenüberzutreten. Schauder und Ekel überkamen ihn bei dem Anblick der grobschlächtigen Gestalten.
    »Ihr werdet schon bald bereuen, unter meine Knute geraten zu sein«, drohte er, während er vor einem besonders abscheulichen Exemplar stehen blieb, dessen Hässlichkeit noch dadurch betont wurde, dass seine linke, von frischen Narben durchzogene Kopfhälfte bis weit über das von Schnitten eingekerbte Ohr abrasiert war. »Ich kenne keine Gnade mit Untieren wie euch, denn es waren wilde Kreaturen eurer Art, die meiner Familie so viel Böses angetan haben. Ja, ihr alle sollt dafür büßen, dass mein geliebter Bruder, der allseits geschätzte Magister, von seiner Reise in eure wilde Heimat niemals zurückgekehrt ist!«
    Der zur Hälfte Kahlgeschorene, der mit blutunterlaufenen Augen auf ihn herabglotzte, entblößte bei dieser Ansprache die vorstehenden Eckzähne zu einem fletschenden Grinsen.
    »Magister?«, grollte es unbeholfen zwischen seinen wulstigen Lippen hervor. »Redest du Wicht von Magister Garske, der das heilige Erz von Arakia

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