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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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mithilfe eines Holzrades stehlen wollte, um daraus Blutstahl zu schmieden?«
    Der Herzog wusste nicht, was ihn mehr entsetzte: dass die über ihm aufragende Kreatur tatsächlich in einer Sprache redete, die seiner eigenen in beunruhigender Weise ähnlich war, oder dass sie tatsächlich etwas über die geheime Mission seines Bruders zu wissen schien.
    Unfähig zu einer raschen Antwort, trat er einen Schritt zurück und schluckte mehrmals so hart, dass er seinen Adamsapfel den Hals auf und ab wandern spürte. Diese Reaktion war eines Herrschers unwürdig, das wusste er selbst, doch noch ehe er die anstürmende Überraschung niederkämpfen konnte, glomm ein höhnisches Funkeln in den Augen seines Gegenübers auf.
    »Dein Bruder war ein Feigling, der sein Wasser nicht halten konnte, als wir ihn gefangen nahmen«, spie ihm der Ork mit einem Schwall übel riechenden Speichels ins Gesicht. »Als er auf dem Scheiterhaufen brannte, mussten wir ihm die Zunge herausreißen, damit sein Jammern nicht unsere Ohren beleidigte.«
    Unter den Gefangenen klang Gelächter auf, als ob sie alle persönlich bei diesem Ereignis dabei gewesen wären. Einige Gardisten holten sofort mit den Flammenpeitschen aus, aber das schüchterte die Burschen nur wenig ein.
    Der Herzog spürte, wie ihm alles Blut aus dem Gesicht wich. Nicht, dass er seinen großmäuligen Bruder ernstlich vermisste oder irgendwie in Zweifel zog, dass sich der Kerl wirklich als weinerlicher Jammerlappen erwiesen hatte – doch jeder Spott, der über Garske ausgegossen wurde, beleidigte letztlich auch ihn, den Herzog.
    Von einem plötzlichen Wutanfall geschüttelt, riss Garske einem der Gardisten die Peitsche aus der Hand und schlug auf den Ork ein, der sich dermaßen frech und aufsässig geäußert hatte. Knallend fuhr sie ihm so zielsicher entgegen, dass sich der dornenübersäte Riemen tief in die unverletzte Gesichtshälfte fraß. Zugegeben, von dem Gebrauch einer blanken Klinge verstand Garske nicht viel, aber den Umgang mit der Peitsche erlernte jeder aus Sangors Adel, ob Mann oder Frau, von Kindesbeinen an.
    Grunzend hob der überraschte Ork die Arme vors Gesicht, um sich vor weiteren Treffern zu schützen, trotzdem hieb Garske weiter wie besessen auf ihn ein, bis seine Wut endlich verraucht war.
    »Du wirst in Zukunft von allen am schwersten leiden«, prophezeite er dem Grünhäutigen, nachdem er endlich von ihm abgelassen hatte. »Und jedem anderen, der sich genauso respektlos über meinen guten Bruder äußert, droht das gleiche Schicksal!« Da er den elenden Hund mit der Peitsche gekennzeichnet hatte, würde er ihn jederzeit unter den anderen wiedererkennen, selbst wenn er sein Haar nachwachsen ließ.
    Garske überlegte kurz, ob er diesen Ork nicht gleich zum Gladiator machen sollte, aber falls der verdammte Schattenelf erneut gewann, würde die Rache an ihm viel zu kurz ausfallen.
    »Gongas Kadaver muss aus der Arena geschafft werden!«, wandte er sich an den Großgardisten Thannos. »Die Arbeit ist gerade dreckig genug für Kettensklaven wie diese hier. Sorgt dafür, dass der Lindwurm ein Fressen für die Geier wird! Weit außerhalb der Stadtmauern! Die Menschen in den Straßen werden frohlocken, wenn sie sehen, wie wir mit den Blutorks umgehen.«
    Thannos gab sofort entsprechende Befehle. Unter zischenden Peitschenhieben, die auf breite Rücken niederknallten, wurden die Orks aus dem Innenhof getrieben.
    Nur eine einzige Gestalt, die nicht an die anderen gekettet war, blieb zurück, vor und zurück schwankend, als könnte sie sich kaum noch auf den Beinen halten.
    »Was ist mit dem da?«, brauste Garske auf.
    »Dieses Weib wurde in Rabensang schwer verletzt«, beeilte sich Thannos zu erklären. »Sie ist zu schwach, um mit den anderen mitzugehen; sie würde schon nach wenigen Schritten stürzen und von ihnen mitgeschleift werden. Aber wenn das Euer Wunsch ist, sorge ich natürlich sofort dafür, dass es geschieht.«
    Beflissen winkte der Offizier einen mit Fußschellen behängten Soldaten herbei, der die Gefangene den anderen hinterherführen sollte.
    Garske hielt ihn mit erhobener Hand zurück. »Ein Orkweib?«, fragte er, während das Kettenrasseln der Abziehenden in einer Nebenstraße verklang. »Ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt.«
    Neugierig trat er auf die groß gewachsene Gestalt zu, die ihn mit verschleiertem Blick ansah. Die Ork ließ sich nicht mal zu einer Geste des Widerstands hinreißen, als er ihr Fellwams in die Höhe zerrte, um zu

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