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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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halt!«, rief die Priesterin erschrocken, doch der Lindwurm hatte längst gemerkt, dass sie am Rand eines steil abfallenden Felshangs angelangt waren. Das dichte Unterholz wucherte an dieser Stelle weit über den natürlichen Grund hinweg, sodass sie noch immer von der grünen Woge eines Blätter- und Farnmeers regelrecht verschluckt wurden.
    Hatra machte sich zwar sogleich daran, einiges von dieser Deckung abzufressen, aber das war nicht weiter schlimm. Die Truppen des Feindes lagen viel zu weit entfernt, als dass man sie von dort unten ausmachen konnte.
    Ursa bog einen dicht belaubten Ast zur Seite, um besser sehen zu können, und ließ den Blick über den vor ihr liegenden Talkessel schweifen. Von den umliegenden Hängen drang der schwere Schlag von Äxten, dort wurden Baumstämme gefällt, und auf einer festgestampften Fläche entstand ein großes Fort, umschlängelt von einer Flussbiegung. Auf diese Weise zu drei Seiten von einem natürlichen Schutz umgeben, richteten die Erbauer besonders viel Augenmerk auf die vierte, Ursa zugewandte Richtung. Sie sicherten diese Seite mit einem tiefen Graben, hinter dem sich auch noch ein Wall auftürmte.
    Berittene Lindwürmer schafften dicke Bündel voller Birkenstämme heran, die zusätzlich in den Boden gerammt werden sollten, während die oberen Enden angespitzt wurden.
    Die Tiere verließen gerade den Schutz des Waldes, da wurden sie von einem Pfeilhagel eingedeckt. Mehrere der Schädelreiter wurden mit gefiederten Schäften gespickt, doch nur einer rutschte kraftlos aus dem Sattel.
    Jeder, der noch konnte, löste sofort mit raschen Handgriffen die Lastenketten, an denen die geschleppten Bäume hingen. Derart von ihrem schweren Gewicht befreit, gewannen die Tiere umgehend an Bewegungsfreiheit.
    Zwei der Schädelreiter rissen ihre Lindwürmer herum und preschten in Richtung der Bogenschützen. Natürlich war es dumm, sich so leicht provozieren zu lassen, und sobald die Tiere die Waldgrenze erreicht hatten, brachen Dutzende von Blutorks aus dem Unterholz und eilten ihnen mit blankem Stahl in den Händen entgegen. Dem Rot auf ihren Waffenröcken nach handelte es sich um Scharen aus dem Clan der Gorsk.
    In Windeseile wurden die beiden leichtsinnigen Schädelreiter umringt und aus dem Sattel gezogen. Die Attacke erfolgte so rasch, dass sie mit ihren Lanzen nicht viel ausrichten konnten. Die gefährlichste Gegenwehr kam von den um sich beißenden Lindwürmern, doch die Krieger hatten längst gelernt, sie nach Uroks und Rowans Vorbild an den Zügeln zu packen und rasch unter Kontrolle zu bringen.
    Die übrigen Schädelreiter waren schlauer. Sie brachten sich in Sicherheit und warteten, bis weitere Kavallerie und Fußtruppen heran waren, mit denen sie dann gemeinsam vorrückten. Als sich die Kräfte entsprechend gesammelt hatten, konnten sie jedoch nur noch die Leichen ihrer Kameraden bergen. Die Gorsks hatten ihnen die Köpfe abgeschnitten, dann waren sie mit den abgetrennten Häuptern und den Reittieren wieder zwischen dem dichten Grün der Bäume verschwunden.
    Mehrere Feinde verletzt, zwei Schlangenköpfe und zwei Lindwürmer erbeutet, ohne eigene Verluste beklagen zu müssen. So sah ein erfolgreicher Überfall aus. Und dies war nur einer von vielen, die landauf und landab auf die vorrückenden Menschentruppen verübt wurden.
    Doch so richtig die Strategie zurzeit auch war, blitzschnell zuzuschlagen und sich sofort wieder zurückzuziehen, diese Nadelstiche vermochten Gothars Invasion höchstens zu behindern, aber nicht wirklich aufzuhalten.
    »Sie besetzen das Gebiet rund um die Schwarze Marsch und stoßen entlang des Amer bis zu den Kristallseen vor«, raunte Rowan, der sich neben Hatra auf einen emporragenden Felsblock gestellt hatte. »Aber sie wagen es nicht, den Hort direkt anzugreifen.«
    »Noch nicht«, antwortete Ursa. »Sie wollen sich erst mal nur in Arakia festsetzen. Mit dem engen Fortgürtel, den sie errichten, wird ihnen das wohl auch gelingen. Auf den Hort werden sie erst zumarschieren, wenn ihre Schwebende Festung wieder aufgestiegen ist und die Lichtbringer erneut frei durch die Lüfte schweben.«
    »Sollen sie es doch versuchen«, knurrte Rowan kampflustig. »Dann fegst du sie einfach wieder vom Himmel!« Er lachte siegessicher, verstummte aber abrupt und sah sich zu ihr um. »Oder etwa nicht?«
    Ursa begegnete seiner Unsicherheit mit einem spöttischen Blick. »Ich werde es zumindest versuchen«, versicherte sie augenzwinkernd, wurde aber übergangslos

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