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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Jahrzehnte in der Sonne bleichten, waren schon längst wieder zu Staub zerfallen und mit dem Wind davongeweht. Das helle Gestein, dem das Tal seinen Namen verdankte, war dagegen geblieben.
    Es war kein Zufall, dass es gerade diesen Teil der Schwarzen Pforte bedeckte, denn es handelte sich um den Schorf der Wunde, aus der das Blut der Erde schon häufiger hervorgesprudelt war. Sobald das Rad des Feuers auch die jetzt anrückenden Schildreihen zerschmettert hatte, würde es in den Nahkampf Mann gegen Mann gehen – und bei dieser Art des Kampfes konnten die Blutorks nur gewinnen.
    Erwartungsvoll standen sie auf den umliegenden Hügeln, alte und junge Krieger, die sich – abgesehen vom Wellenschwert – in nichts von Urok unterschieden. Sie alle fieberten dem näher stampfenden Heer entgegen. Tausende groß gewachsener Recken, deren langes Haar im Wind flatterte, so wie die blutig roten Banner, unter denen sie versammelt waren. Die Luft war erfüllt vom Knirschen ihrer Harnische, unter denen sich mächtige Brustkörbe spannten. Dieses kampflustige Volk verabscheute es, sich den Blick auf den Gegner durch einen Helm zu verdecken.
    Ein Kettenschurz unter dem Waffenrock und ein schwerer Schild waren das Äußerste, was sie an zusätzlicher Rüstung benötigten.
    Ansonsten vertrauten sie auf die Kraft ihrer Arme und den Blutstahl in ihren Händen. Ob nun Schwert, Doppelaxt oder Streithammer – wo auch immer eine derart geschmiedete Waffe dreinfuhr, hinterließ sie nur Tod und Schmerz.
    »Geht es bald los?«, fragte Narg, ungeduldig auf dem linken Bein wippend.
    »Nur die Ruhe«, mahnte Urok, obwohl sein Schwert ebenfalls nach Blut lechzte. »Du wirst noch früh genug deinen ersten Gegner töten.«
    Sie hatten einen guten Platz an der rechten Flanke gefunden, auf einer kleinen Erhebung, die ihnen ausreichend Raum bot, aber zu klein für eine normale Schar gewesen wäre. Rechts von ihnen wehte das Banner der Madak, während sich auf der Linken die Farben der Vendur erhoben.
    Damit hatten sie verlässliche Streiter an ihrer Seite, die ihnen wohlgesinnt waren. Aber auch der Clan des Erzstreiters, der das hintere Ende des Hangs besetzte, befand sich in Hörweite. Obwohl das nichts heißen musste. Vermutlich war Gabors lautstarkes Organ selbst bis in die feindlichen Reihen zu vernehmen.
    »Ich kann mir nicht helfen!«, gab er gerade eine seiner beliebten Lügengeschichten zum Besten. »Das Ganze hier erinnert mich an Tri-Nang, als ich drei Elfen das Rückgrat gespalten habe, bevor sie auch nur einen ihrer elenden vergifteten Pfeile auf mich abschießen konnten! Für diese Heldentat wurde mir seinerzeit der Ehrenname verliehen, den ich bis heute trage!«
    Urok musste grinsen, weil Narg ganz gebannt zuhörte. Dabei gab es unzählige Geschichten, die über Elfenfressers Namen kursierten. Mit Sicherheit war diese hier genauso falsch wie die, dass es Gabor einmal in die Salzebene verschlagen hatte und er dort einige Elfen braten und verspeisen musste, um dem Verhungern zu entgehen.
    »Im Ernst?«, meldete selbst Tabor lachend seine Zweifel an. »Ich dachte immer, du hättest deinen Namen für die altersschwache Elfin erhalten, der du in Bor-Dell das Federkissen ins Gesicht gedrückt hast.«
    Die umliegenden Hügel erbebten vor Lachen. Selbst Gabor musste ein Grinsen unterdrücken, obwohl er natürlich bemüht war, vollkommen ernst zu bleiben.
    »Freundchen«, erwiderte er schließlich, als sich alle ein wenig beruhigt hatten. »Ich habe an Hunderten von Plätzen schon Tausende von Elfen erschlagen. Und jedes Mal habe ich mich dabei so heldenhaft verhalten, dass mir der Name Elfenfresser von Neuem aufgedrängt wurde. Aber das kannst du natürlich nicht verstehen, weil dir das noch kein einziges Mal widerfahren ist.«
    Erneut brandete Gelächter in den Reihen der Krieger auf, diesmal noch viel lauter und herzlicher als zuvor. Nur Tabor machte ein saures Gesicht. Denn so gern er auch Spott verteilte, so wenig gefiel es ihm, selbst im Mittelpunkt des allgemeinen Hohns zu stehen.
    Auch unter anderen Bannern wurde laut gefrotzelt, um die Zeit zu vertreiben. Urok und die seinen schwiegen jedoch. Er selbst, weil er neugierig jede Bewegung des Feindes verfolgte, der auf ihre Stellungen zuwalzte. Die anderen, weil sie ihren eigenen Gedanken nachhingen.
    Narg lauschte weiterhin aufgeregt, was die übrigen Krieger zum Besten gaben, während Torg mit gerunzelter Stirn in den Himmel sah. Sein hängendes Lid zuckte mehrmals, während sein Blick in

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