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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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würde, dass sie ohne das Rad des Feuers auskommen mussten.
    Von einer unnatürlichen Ruhe erfüllt, hob er seinen Schild an. Gerade noch rechtzeitig, um einen Pfeil abzufangen, der auf sein Gesicht zuraste. Mit einem lauten Knall schlug die Spitze auf, doch das von Menschen geschmiedete Metall war zu schwach, um die Lindwurmschuppen auf diese Entfernung zu durchdringen.
    »Denkt daran, gemeinsam vorzugehen!«, forderte er von seiner Schar.
    Die anderen drei hoben ebenfalls ihre Schilde und formierten sich so dicht an seiner Seite, dass sie bis zu ihren Nasenspitzen hinter einer massiven Wand verschwanden.
    »Besonnen zu streiten ist ein guter Rat gegen solche Gegner«, lobte Torg Moorauge, »doch es gibt noch andere Regeln, die ewig Gültigkeit haben.«
    »Tatsächlich?« Trotz des nahenden Feindes wandte Urok den Kopf und sah zu dem Alten hin, der zweifellos an vielen Schlachten teilgenommen und sie überlebt, aber nie sonderlich aus der Masse der Krieger herausgeragt hatte. Wie mochte wohl die Weisheit lauten, die einer wie er zu verkünden hatte?
    »Nur wer bereit ist zu sterben, kann den Kampf überleben«, erklärte Torg mit großem Ernst.
    Urok schnaubte verächtlich. »Ich habe vor, diese Schlacht zu gewinnen, nicht sie zu verlieren!«
    Torg hielt seinem Blick stand, doch ein Hauch von Wehmut schwang in seiner Stimme mit, als er erwiderte: »Glaub mir, mein Erster Streiter, auch in meinen Worten liegt Wahrheit. Vielleicht wirst du das schon in dieser Schlacht begreifen.«
    Ehe Urok genauer nachfragen konnte, forderte das ihnen am nächsten marschierende Karree all seine Aufmerksamkeit ein. Die Nordmänner waren fast bis auf ihre Höhe gelangt, als sie plötzlich auf sie zuschwenkten und das Tempo erhöhten. In den umstehenden Scharen wurden Rufe des Unmuts laut, weil das Rad des Feuers noch immer auf sich warten ließ, doch schließlich setzte sich auch dort die Erkenntnis durch, dass sie vorerst auf sich allein gestellt waren.
    Pfeil um Pfeil wurde nun auf sie abgeschossen, doch wann immer sich einer der bronzehäutigen Schützen zu weit hinter der deckenden Formation hervorwagte, wurde er von den Salven der Orks niedergestreckt. Manch einer blieb in seinem Blut liegen, das sofort zwischen den Steinen versickerte, statt sich zu einer stinkenden Lache auszubreiten.
    »Wartet, bis sie kurz unterhalb der Kuppe sind!«, befahl Urok. »Auf mein Zeichen hin stürmen wir gemeinsam los!«
    Die anderen antworteten nicht, doch ihr Schweigen war so gut wie eine Zustimmung. Sie waren Brüder im Kampf und würden sich nicht gegenseitig im Stich lassen.
    Der Boden unter ihren Füßen erzitterte inzwischen unter dem Tritt der anstürmenden Feinde. Urok spannte instinktiv alle Muskeln an, und selbst Narg spürte genau, dass der große Moment kurz bevorstand.
    Je höher die Nordmänner kamen, desto weniger Geröll behinderte sie in ihrem Antritt. Als sie endlich festen Boden unter den Sohlen spürten, stießen sie ein markerschütterndes Gebrüll aus, das ihre Gegner einschüchtern sollte.
    Links und rechts von ihrer Stellung sprangen die ersten Orks dem Schildwall entgegen, um zu zeigen, dass sie nicht die geringste Furcht verspürten. Urok wartete jedoch, bis er das Weiße im Auge des Feindes sehen konnte, bevor er selbst einen Kriegs-schrei anstimmte, der jeden Frostbären in die Flucht geschlagen hätte.
    Die anderen wussten, dass es das Zeichen zum Angriff war. Seite an Seite stürmten sie los. Brüllend. Erhitzt. Und voller Kampfeslust.
    Links und rechts von ihnen erhob sich ein ebenso infernalisches Geschrei, das die Stimmen der Nordmänner gnadenlos übertönte. Wäre es nach der Lautstärke gegangen, hätten sie die Schlacht bereits für sich entschieden. Doch so ängstlich es auch in den Augen ihrer hünenhaften Gegner flackerte, ihre Reihen blieben fest geschlossen, während sich Uroks Schar schon nach wenigen Schritten voneinander löste.
    Es war genau so, wie Grimpe es ihm schon vor Monden prophezeit hatte: Sobald die Schlacht begann, waren alle Taktiken und Absprachen im Kampfesrausch vergessen.
    Narg, der ihnen auf seinen jungen Beinen weit voraneilte, konnte es von allen am wenigsten abwarten. Den eigenen Schild an die Seite genommen, um besser rennen zu können, eilte er mit großen Sprüngen auf den massiven Wall der Hellhäuter zu. Die Speere, die seitlich der Schildbogen hervorstachen, schreckten ihn dabei ebenso wenig wie der blanke Stahl, der hinter dem Holz aufblitzte. Er wollte es den todesmutigen

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