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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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es dem groben Klotz um weitaus mehr als das Kleidungsstück ging. In seinen dunklen Augen lag plötzlich ein Glanz, der sie an die unterwürfige Treue eines gezähmten Hundes erinnerte.
    Natürlich, wie dumm von ihr. Sie hatte gerade vor versammelter Mannschaft den Elf gedemütigt, der Morn mit Hohn und Spott hatte übergießen wollen. So etwas war dem Halbling auf Arnurs Wehrhof sicher nie widerfahren; dort hatte er seinen Platz in der Hierarchie ohne fremde Hilfe erkämpfen müssen. Für jemanden, der keinerlei Rückhalt kannte, musste ihre Tat wohl einen Sturm der Gefühle auslösen.
    Dabei war es ihr nur darum gegangen, dass ihre Entscheidungen nicht in Zweifel gezogen wurden. Zukünftig würde es niemand mehr wagen, über einen ihrer Begleiter zu spotten.
    Andererseits, warum sollte sie dieses Missverständnis nicht für sich nutzen?
    »Mach deine Sache gut«, forderte sie mit honigsüßer Stimme, obwohl ihr eher nach schallendem Gelächter zumute war, als Morn sich den viel zu kleinen Umhang über die breiten Schultern zog. »Mach deine Sache gut«, wiederholte sie, »und dir steht ein neues Leben in Sangor bevor, wie du es dir bisher nicht mal zu erträumen gewagt hast.«
    Morn nickte eifrig und zog den Umhang dabei so fest vor dem Hals zusammen, dass es auf seinem Rücken leise ratschte. Feene labte sich einen Moment lang an seiner Verlegenheit, bevor sie ihm in die Wange kniff, von nun an sicher, einen ergebenen Diener gewonnen zu haben.

4
    n der Schwebenden Festung Blind oder nicht, das Blut der Erde war den Ork-Priestern untertan. Das machte sie zu starken, äußerst schwer bezwingbaren Gegnern. Doch so gut sie ihr Handwerk auch beherrschten, auf Dauer mussten sie unterliegen. Zumal wenn es dem Maar gelang, den Hort des Widerstands aufzuspüren.
    Während tief unter ihnen die Truppen aufmarschierten, verschmolzen die in Trance versunkenen Lichtbringer zu einer geistigen Einheit. Gemeinsam weiteten die Fünf ihre Sinne und traten so über alle körperlichen Grenzen hinaus. Der Wechsel erfolgte völlig abrupt und war mit Schmerzen verbunden. Eben noch schien alles um sie herum völlig normal zu sein, doch schon im nächsten Moment streiften sie das Fassbare ab und tauchten in ein leuchtendes Farbenmeer ein, das ihre Sinne völlig überwältigte.
    Plötzlich war der dunkle Thronsaal von roten, blauen und weißen Linien durchzogen, die sie nicht nur sehen, sondern auch riechen und schmecken konnten. Die bunte Vielfalt wirkte so stark auf sie ein, als hätten sie bisher hinter grauen Schleiern in einer grauen Welt gelebt. Zum Glück dauerte es nur einige wenige, hektische Atemzüge, bis sich alle so weit an die neue Umgebung gewöhnt hatten, dass die Farben wieder zu verblassen begannen. Farben, die für das normale Auge stets unsichtbar bleiben würden.
    Unter der Führung des Maars nahmen sie sofort die Spur auf, die das Blut der Erde in die Welt hineinwob. Ihr vereinter Geist heftete sich an eine ausgefranste Kraftlinie, die sich flammend rot durch die Luft schlängelte und unter ihren schwebenden Leibern im Boden verschwand.
    Feste Stoffe stellten für ihren derzeitigen Zustand kein Hindernis dar. Rasend schnell durchdrangen sie die unteren Stockwerke der Festung, bis sie ins Freie gelangten. Draußen war das Gewirr der sich kreuzenden Kraftlinien so groß, dass die umliegenden Berge wie hinter einem dichten Netz verschwanden. Von haarfeinen Fasern bis zu armdicken, sich ständig verästelnden Strängen war alles vorhanden. Nicht nur in reinem Rot, Blau oder Weiß, sondern auch in zahllosen Schattierungen, die sich aus der Kombination dieser Farben ergaben, dort, wo sich die drei großen Mächte nicht bloß zu engen Maschen verknüpften, sondern parallel zueinander verliefen und untrennbar miteinander verschmolzen.
    Unter normalen Umständen wäre es schwer gewesen, hier eine bestimmte Quelle zu erkunden, doch die Ork-Priester hatten Kräfte von ungeheurem Ausmaß in Gang gesetzt, darum war ganz Knochental mit einem leuchtend roten Schimmer überzogen.
    Indem sie sich auf einen der vielen pulsierenden Stränge stürzten, die sich tentakelgleich aus dem flammenden Meer erhoben, und seinem Energiefluss bis zum Ursprung folgten, kamen sie ihrem Ziel rasch näher.
    Was die Lichtbringer taten, war nicht ungefährlich. Den strömenden Kräften zu nahe zu kommen hätte sie bis ins Körperliche hinein in tausend Fetzen reißen oder doch zumindest ihren Geist bis in alle Ewigkeit verwirren können.
    Doch sie waren

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