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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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weiter Ferne verweilte. Ein deutliches Zeichen, dass ihn irgendetwas innerlich aufwühlte.
    »Angst?«, fragte Rowan amüsiert und stieß dem Alten dabei einen Ellenbogen in die Rippen.
    Statt wie erwartet aufzubrausen, starrte Torg weiterhin in die Luft. »Ich fürchte höchstens, dass uns die Schwebende Festung auf den Kopf fällt«, erklärte er nach einer Weile, »denn dagegen ist auch der stärkste Krieger machtlos.«
    Alarmiert schaute Urok ebenfalls in die Höhe, und tatsächlich, der Alte hatte recht. Die Schwebende Festung, die sich den ganzen Morgen über nicht von der Stelle gerührt hatte, hatte sich langsam in Bewegung gesetzt.
    Unwillkürlich musste er an die Lichtbringer denken. Falls diese am Himmel erschienen und wieder die geheimnisvollen Blitze schleuderten, gab es nur wenige Möglichkeiten zur Gegenwehr. Doch Urok vertraute darauf, dass diese schaurigen Wesen ebenfalls dem Rad des Feuers zum Opfer fielen.
    »Das Blut der Erde wird die Schwebende Festung zu einem Haufen Asche pulverisieren«, versuchte er Torg Moorauges Zweifel zu zerstreuen. »Du wirst schon sehen, die Mauern zerstieben im Wind, ohne dass eine einzige schwarze Flocke auf uns niedergeht.«
    »Dein Wort in Vurans Ohr«, antwortete Torg brummig, während er nach dem Schwert an seiner Seite langte, denn die ersten menschlichen Truppen hatten inzwischen den vor ihnen liegenden Talkessel erreicht. Statt zuerst die vorderen Hügel zu attackieren, stürmten sie einfach geradeaus weiter, mitten ins Knochental hinein.
    Urok schirmte seine wulstigen Brauen ab, um seine Augen gegen die pralle Sonne zu schützen, während er zu den gut fünfzig Speerwürfen entfernt liegenden Stellungen sah. Er war davon ausgegangen, dass den dort postierten Orks nun ein Angriff durch die Schädelreiter drohte, doch die hielten ihre Lindwürmer weiterhin zurück.
    Warum nur?
    Vielleicht, weil sie den steilen Anstieg fürchteten? Oder die in den Boden gerammten Spitzpfähle, die die vorderen Stellungen absicherten? Oder witterten sie vielmehr die Fallgruben, die ebenso auf ihrem Weg lauerten wie die schweren Steine, die auf den Hügelkuppen zu großen Haufen aufgeschichtet waren und nur darauf warteten, von starken Orkarmen in die Tiefe geschleudert zu werden?
    Der schwere Tritt des anrückenden Gegners hallte immer lauter zu ihnen herauf. Sosehr sich das Gelände an dieser Stelle auch auf natürliche Weise verengte, so war es doch immer noch breit genug, um zwei bis drei Karrees nebeneinander Platz zu bieten. Gothars Feldherren begnügten sich jedoch mit einer Doppelreihe, zwischen der sich nur leicht geschürzte Bogenschützen aus Sambe in den Schutz der sie begleitenden Schilde drängten, um ab und an aus der Deckung hervorzutreten und einen schnellen Schuss auf die Hügel zu wagen.
    Die hinter den männlichen Orks gruppierten Kriegerinnen antworteten mit ersten Pfeilsalven, die den Himmel verdunkelten. Allzu viel ließ sich mit diesen herabprasselnden Geschossen nicht erreichen, denn die Menschen in den Innenreihen der Karrees trugen ihre Schilde über dem Kopf, um die herabfahrenden Stahlspitzen abzuwehren.
    Schon nach dem ersten Beschuss sahen die vorderen Karrees wie gespickte Schuppenpanzer aus, doch nur dort, wo kleine Lücken zwischen den einzelnen Schilden klafften, konnte ein Pfeil weiter vordringen und eine Schulter oder einen Hals durchbohren. Wo das geschah, erklangen gequälte Schreie, ohne dass sich der Vormarsch auch nur einen einzigen Herzschlag lang verlangsamte.
    Für die Hellhäuter gab es keine Bruderschaft, sondern nur bedingungslose Disziplin. Wer dem Schritt des Karrees nicht mehr folgen konnte oder gar verletzt zusammenbrach, wurde von den nachfolgenden Soldaten erbarmungslos in den Staub getreten.
    Unaufhaltsam rückten die Formationen näher und näher. Die ersten vier hatten sich hinter Rundschilden verschanzt, die nachrückenden Karrees trugen bemalte Dreiecksformen.
    »Wir treffen auf die Nordmänner«, freute sich Rowan. »Das sind würdige Gegner.«
    Urok sah vergeblich auf seine linke Hand. Nicht der geringste Funke, ja, nicht einmal ein flüchtiges Jucken kündigte an, dass sie entflammen würde. Und auch sonst lauschte er vergeblich nach einem Zeichen darauf, dass das Blut der Erde unter seinen Füßen tobte oder kurz vor dem Ausbruch stand. Weder ein Grollen war zu hören, noch ein Kitzeln an seinen Fußsohlen zu spüren. Obwohl er auf seine Schwester vertraute, überkam ihn plötzlich die Gewissheit, das Ulke versagen

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