Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
Vom Netzwerk:
Speere bohrten sich in ungeschützte grüne Haut. Und auch die feindlichen Schwerter hackten immer häufiger ins Fleisch der Orks und zertrümmerten Knochen und Schädel. Ihr erster Angriffsschwung war längst verpufft und die Schlacht in ein zähes Ringen übergegangen.
    »Die Schilde hoch!«, schrie Urok, doch seine Mahnung verhallte ungehört im Schlachtenlärm.
    Die halbnackten Schützen aus Sambe, die nur Lendentücher und Ledersandalen trugen, lagen blutig niedergestreckt am Boden. Trotzdem bohrten sich immer wieder Pfeile in den Nacken der großen Krieger.
    Die verdammten Schattenelfen hielten reiche Ernte, auch unter den Frauen der Clans, die längst überall herbeieilten, um verletzte Krieger zu bergen, in Sicherheit zu bringen und zu verbinden. Mit Bogen und blankem Stahl bewaffnet, verstanden sie es, sich ihrer eigenen Haut zu wehren, doch gegen gezielte Schüsse aus dem Nichts waren auch sie machtlos.
    Urok musste über einen Berg von Leichen steigen, um zu seiner Schar zurückzukehren. Der Blick seiner scharfen Augen strich dabei unablässig über das vor ihm liegende Areal. Er hatte bereits häufiger gegen Schattenelfen gekämpft und wusste daher, worauf es zu achten galt. Kurze, schemenhafte Bewegungen am Rande seines Blickfeldes, die andere als Sonnenspiegelungen abgetan hätten, wurden von ihm sofort genau ins Auge gefasst. Die schmale Gestalt, die sich hinter einem toten Vendur verbarg, war sogar noch viel leichter auszumachen, denn sie trug keinen Tarnmantel.
    Sofort sprang er auf sie zu.
    Obwohl sich der Schattenelf auf den im Tal tobenden Kampf konzentrierte, bemerkte er die Annäherung. Kurz bevor Urok ihn erreichte, warf er sich herum und sandte einen Pfeil von der peitschenden Sehne. Den Bogen danach fallen zu lassen und mit der unterarmlangen Klinge, die bereits in seiner Hand ruhte, einen nach unten führenden Halbkreis zu beschreiben, war für ihn eine einzige Bewegung.
    Doch die bleiche Natter hatte sich getäuscht, als sie davon ausgegangen war, dass Urok seinen Schild zum Schutz emporreißen würde. Statt sich auf diese Weise selbst die Sicht zu nehmen, fing der Ork den hastig abgefeuerten Pfeil mit seiner stählernen Schwertarmmanschette ab und ließ die scharfe Wellenklinge noch im selben Atemzug nach vorn pfeifen.
    Der Streich von Schläfe zu Schläfe, der seinem Gegner das Augen licht nahm, verhinderte, dass Urok die Schienbeine durchtrennt wurden.
    Heulend fuhr der Geblendete herum und sprang über die angrenzenden Leichenberge davon, noch ehe er den Gnadenstoß empfangen konnte. Urok war deshalb nicht böse, denn ein leises Zittern, das an seinen Fußsohlen kitzelte, lenkte seine Aufmerksamkeit bereits auf etwas Neues.
    Seine spontane Hoffnung, dass sich mit diesen Erschütterungen das Rad des Feuers ankündigte, verflüchtigte sich allerdings im gleichen Moment, da er die Staubwolke am westlichen Horizont sah.
    Verdammt, die Schädelreiter!
    Obwohl es im Knochental immer noch von aufrecht stehenden Gardisten unter Gothars Banner wimmelte, preschten sie mit ihren Lindwürmern im gestreckten Galopp auf das Schlachtfeld zu, gefolgt von dunkel glänzenden Kompanien voller Gepanzerter, die in den frei werdenden Raum nachdrängten.
    Erst jetzt, da sich die Kavallerie anschickte, gleichermaßen Freund wie Feind niederzureiten, wurde Urok das ganze Ausmaß von Gothars rücksichtsloser Taktik klar. Die zerschlagenen Karrees, die sich immer weiter ins Tal zurückzogen, hatten nie eine andere Aufgabe gehabt, als die Orks von den Hügeln herabzulocken. Geschwächt und dezimiert, wie die Scharen waren, hatten sie dem anrollenden Lanzenwald und dem Gewicht der alles niederstampfenden Lindwürmer nicht mehr viel entgegenzusetzen. Und wer sich danach noch taumelnd aus dem Staub der Basaltsteine erhob, bekam es mit den Gepanzerten zu tun, die es an Größe, Kampfeslust und Widerstandskraft mit jedem Ork aufnehmen konnten.
    »Wir sind verloren«, flüsterte Urok, von jähem Schrecken erfüllt. »O Vuran, womit haben dich deine Kinder so erzürnt, dass du sie so strafen willst?«
    Ein Blick auf seine linke Hand zeigte ihm, dass sich das Blut der Erde, auf das sie alle so viele Hoffnungen gesetzt hatten, ruhiger denn je verhielt. Abgesehen von dem Erdstoß in der vergangenen Nacht gab es nicht das geringste Anzeichen dafür, dass das Rad des Feuers noch erscheinen würde.
    Was war bloß mit den Priestern los? All ihre Beschwörungen waren bisher ungehört verklungen! Von tiefen Zweifeln geplagt, sah

Weitere Kostenlose Bücher