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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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speichelleckenden Menschenfreund, war es noch keinem anderen gelungen, sich nach Belieben in einen Blutrausch hinein- und vor allem auch wieder hinauszuversetzen.
    »Lass das!«, blaffte Grimpe, längst am ganzen Körper lodernd. »Du bist noch viel zu jung, um diesen Weg zu beschreiten. Unser Volk muss überleben, und nur Vuran hat das Recht zu entscheiden, wer dafür sterben muss.«
    Wütend stieß ihm der alte Kämpe vor die Brust. Und als das nicht reichte, weil Tabor einfach stehen blieb und weiter rhythmisch schnaufte, trat er ihm auch noch die Beine unter dem Körper weg.
    Danach machte Grimpe auf dem Absatz kehrt und rannte den Reihen der sich gerade neu formierenden Lindwürmer entgegen. Schon nach wenigen Schritten zu einem lodernden Bündel entflammt, brüllte er mit der ganzen Wut eines todgeweihten Berserkers, längst bereit, alles um sich herum mit in den Tod zu reißen.
    Nahe des Lindwurmwalls
    »Etwas Schöneres hätte ich mir gar nicht wünschen können«, versicherte Torg, während Urok und Rowan zum Abschied mit ihren vorstehenden Stirnwülsten gegen die seinen stießen, auch wenn ihnen dabei das eine oder andere Haar ihrer Augenbrauen wegglomm. »Ich hatte schon mit einem Felltod gerechnet, doch dank euch kann ich wie ein Krieger sterben.«
    Obwohl sich die Haut bereits vor Hitze von seinen Wangen pellte, hätten die beiden Jüngeren in diesem Moment alles dafür gegeben, an seiner Seite streiten zu dürfen. Doch das Blut der Erde hatte anders entschieden. So sahen sich alle drei nur noch einmal kurz in die Augen, schweigend, weil es nichts mehr zu sagen gab.
    Nur wer bereit ist zu sterben, kann den Kampf überleben. Plötzlich hallte die Weisheit, die ihm Torg mit auf den Weg gegeben hatte, in Uroks Ohren nach. Ob der Alte dabei schon an den Blutrausch gedacht hatte, der ihn persönlich zwar das Leben kosten, dafür aber die Stämme retten würde?
    Leider war es zu spät, ihn noch zu fragen. Torgs faltiges Gesicht brannte längst lichterloh, und sein ergrauter Haarschopf schrumpfte unter der Hitze zusammen, doch er schien nicht den geringsten Schmerz zu empfinden. Nur das Flirren in seinen Augen wies auf beginnenden Wahnsinn hin. Von einem weiteren Flammenschub geschüttelt, reckte er das Schwert gen Himmel und schrie: »Die Alten nach vorn, dem letzten Gefecht entgegen!«
    Der Ruf wurde von anderen Veteranen aufgenommen und weitergetragen, bis alle beschwörend wiederholten: »Die Alten nach vorn! Dem letzten Gefecht entgegen!«
    Unter diesem Schlachtruf stürmten sie los, tödliche Hitze verbreitend.
    Die Lindwürmer waren die Ersten, die instinktiv die nahende Gefahr spürten. Selbst jene mit den gebrochenen Vorderläufen versuchten sich in die Höhe zu stemmen, während alle, die noch konnten, in blinder Panik durchgingen.
    Schon wenige Herzschläge später stürzten die ersten wandelnden Flammensäulen heran und schlugen und brannten alles nieder, was ihnen in den Weg kam. Menschen oder Elfen wären bereits unter der feurigen Hitze zusammengebrochen, doch vom Blut der Erde erfüllt, kämpften die Orks verbissen weiter, während ihnen die Kleidung in verkohlten Stücken vom Leib bröckelte.
    Die Hitze, die sie verströmten, war so groß, dass sie selbst die Leichen zu ihren Füßen versengte. Unerträglicher Gestank stieg über dem Schlachtfeld auf und legte sich schwer auf alle Lungen. Selbst die bissigen Lindwürmer hatten dieser Feuerwalze, die über sie hinwegrollte, nichts entgegenzusetzen.
    Einige Schädelreiter, die lieber kämpften, statt zu fliehen, verglühten, als sie ihre Unterarmklingen in die anstürmenden Leiber stießen, weil es ihnen nicht gelang, sie danach schnell genug wieder hervorzuziehen. Eine prasselnde und aufleuchtende Brunst hinter sich lassend, schlugen die Veteranen immer tiefere Breschen in die gegnerischen Reihen. Wabernde Hitze breitete sich aus, vor der sogar die Lindwürmer mit den gebrochenen Läufen davonstürmten. Selbst rot und weiß aufflammend, durchbrachen sie die Linien der Gepanzerten, die unverdrossen weiterstapften, während die hinter ihnen formierten Einheiten allmählich Nerven zeigten und vor Schreck schließlich ganz zum Stillstand kamen.
    Die Gepanzerten waren seelenlose Gegner, das machte sie besonders gefährlich. Unfähig, irgendwelche Angst zu spüren, verließen sie sich voll und ganz auf den Schutz ihrer Rüstung. Doch obwohl die Hornschalen, die ihre Körper vollständig umgaben, nur ankohlten, statt zu verbrennen, waren sie der

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