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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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glühenden Hitze ungeschützt ausgeliefert. Rasch begann ihr gallertartiges Innenleben zu kochen. Urok ballte triumphierend die Fäuste, als es aus einigen Augenschlitzen weiß hervorschäumte und mehrere Helme unter hohem Druck in die Höhe flogen – mitsamt dessen, was einmal der Kopf dieser Kreaturen gewesen sein mochte. Schon bald türmten sich zuckende Hornrüstungen übereinander.
    Doch auch die lodernden Feuersäulen mussten schwere Streiche hinnehmen. Manch ein dem Blutrausch Verfallener ging bald stückchenweise zu Boden, während andere, die sich besser zu wehren wussten, langsam, aber sicher von den Flammen aufgezehrt wurden. Aber in ihrer blinden Raserei rissen Krieger wie Grimpe, Torg, Kyre und wie sie alle hießen, weitaus mehr Feinde ins Verderben, als die fliehenden Kriegsscharen je zu töten imstande gewesen wären.
    Aus Verbundenheit zu Torg widerstanden Urok und Rowan dem eigenen Fluchtinstinkt solange sie konnten. Während das Gros der Orks die abgestürzte Festung bereits in weitem Abstand passierte, um der langen Reichweite der Lichtschwerter zu entgehen, verfolgten beide noch, wie der Vormarsch von Gothars Heerscharen zum Stillstand kam.
    Erst der plötzlich aufflackernde Gedanke an seine Schwester ließ Uroks Willen einknicken. Rasch erzählte er, was er am Rande des Plateaus beobachtet hatte. Die Sorge um Ursa steckte auch seinen Scharbruder an.
    »Wenn sie fähig ist, den Lichtbringern zu schaden, schwebt sie in größter Gefahr«, erkannte selbst Rowan und ließ dabei seinen Blick zu der abgestürzten Festung wandern. Beiden Orks dämmerte in diesem Augenblick, warum die schwebenden Schleierbestien lieber Gothars Bastion bewachten, statt den Rückzug ihrer Kriegsscharen aufzuhalten. Der Maar und seine Getreuen wussten noch nicht, dass ihnen keine Attacken mehr aus der Priesterschaft drohten. Doch angesichts der ganzen goldenen Tauben und Schattenelfen mochte sich das jeden Moment ändern.
    Einige durchgehende Lindwürmer, die in Richtung der Schwarzen Pforte stürmten, brachten Urok auf eine Idee. »Wir machen es so wie gestern«, schlug er Rowan vor, schließlich hatten sie schon einige Erfahrung mit dem Fangen und Reiten der geschuppten Kolosse.
    Rasch steckten sie die Waffen weg und sahen sich nach geeigneten Tieren um. Rowan wandte sich einem zu, das am ganzen Leib zitternd in der Nähe verharrte, während sich Urok einem anderen entgegenstellte, das über die steinige Ebene auf ihn zugaloppierte. Wütend versuchte der grün Geschuppte nach ihm zu beißen, scheiterte aber an dem wuchtigen Schild, den ihm Urok gegen die empfindlichen Nüstern schlug.
    Noch ehe der flache Kopf wieder in die Höhe schnellen konnte, hatte sich der Krieger mit seinem ganzen Gewicht nach vorn, auf die abgeflachte Stirn geworfen. Seine Arme schnappten zusammen wie die stählernen Bogen eines Fangeisens. Alle Muskeln bis aufs Äußerste angespannt, umklammerte er Ober- und Unterkiefer und presste sie fest zusammen.
    Unter anderen Umständen hätte dies ein langes Ringen werden können, doch das erschöpfte und völlig entnervte Reittier hatte der wilden Attacke nicht mehr viel entgegenzusetzen. Rasch stellte es den Widerstand ein und ließ seinen Kopf auf die Erde sinken.
    »So ist es gut«, raunte Urok in beruhigendem Ton und langte nach den herabhängenden Lederzügeln. Der vertraute Druck der Kandare machte den gezähmten Lindwurm endgültig gefügig.
    Während Urok sich in den Holzsattel mit der geborstenen Rückenlehne schwang, lenkte Rowan bereits seine Beute näher an ihn heran.
    »Wohin jetzt?«, fragte er ungeduldig.
    Urok konnte ihn gut verstehen. Auch in ihm tobte der wachgerufene Fluchtinstinkt immer stärker. Den Schild auf dem Rücken befestigt, deutete er mit ausgestrecktem Arm zu dem südlichen Ausläufer der Schwarzen Pforte.
    »Dorthin!«, befahl er. »Moa wird meine Schwester auf Hatra über die Bergpfade in die Tiefe schaffen. Wir müssen versuchen sie abzufangen, bevor die beiden in den Weiten von Arakia untertauchen.«
    Rasch machten sie sich auf, das Knochental zu verlassen. Sie waren spät dran, doch auch andere versprengte Krieger eilten erst jetzt vom Schlachtfeld. Urok glaubte Tabor unter ihnen auszumachen, doch der Rivale war viel zu weit entfernt, um ihn von hinten richtig erkennen zu können.
    Außerdem hatte Urok keine Zeit, über diesen Dummkopf nachzudenken. Weit im Westen wurden die ersten Fackeln entzündet. Die Teerfischer machten sich schon an den Ufern bereit, den Amer zu

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