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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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der in Knochental sterbenden Schädelreiter außerordentlich schmerzte.
    Diese Schlacht würde nicht die erhoffte Entscheidung bringen. Leider. Aber die Reserven, aus denen er schöpfen konnte, waren schier grenzenlos und die Niederlage der Orks daher nur eine Frage der Zeit. Nun galt es vor allem, die Verluste so gering wie möglich zu halten.
    Gut, er hatte sich auf den falschen Priester konzentriert, das musste er eingestehen. Etwas von dem, das eigentlich schlafen sollte, war dadurch in Fluss geraten. Die drei großen Kräfte waren allgegenwärtig, doch es brauchte Mächtige wie diese Ursa, um sie zu leiten. Vor allem das war die Gefahr, die es zu bezwingen galt.
    Doch was konnte eine einzelne Priesterin schon allein bewirken? Gegen ihn, dem ganze Heerscharen zur Verfügung standen?
    Zufrieden mit seiner kühlen Analyse, presste er beide Handinnenflächen gegeneinander, bis seine Finger einen feinen Lichtstrahl in den Himmel sandten, der erst weit über ihren Köpfen zu einem hellen Glutball anwuchs. Auf dieses Zeichen hin kehrte das Gros der Boten zurück, die er ausgesandt hatte, die Truppen zu unterstützen. Ihr goldenes Gefieder war mit teerdurchtränkten Erdbrocken und feinem Staub bedeckt, trotzdem fanden sich die Tauben gehorsam über dem Maar ein und lauschten seinen Befehlen.
    »Findet die Priesterin mit den schwachen Beinen«, forderte er. »Sie muss so schnell wie möglich sterben. Doch zuvor brauchen wir Gefangene für einen Triumphzug. In Sangor und den übrigen Reichen darf niemand von diesem Desaster erfahren, denn Gothars Macht währt nur so lange, wie er als Tyrann gefürchtet wird.«
    Bei diesen Worten musste er erneut an das blutige Bündel im Thronsaal denken, doch der tote Herrscher war im Augenblick sein geringstes Problem. Den bekam ohnehin kaum jemand persönlich zu Gesicht, sie brauchten also nur die Eingänge zu verschließen, um allzu Neugierige, wie den neuen Todbringer, fernzuhalten. Angesichts ihrer starken Präsenz sollte das problemlos möglich sein.
    Der Maar wusste, dass er richtig gehandelt hatte, als einer der Lichtbringer auf ihn zuschwebte und wortlos auf das Schlachtfeld deutete. Der Höchste ihrer Art nickte nur, denn er hatte die hellen Lichtpunkte, die überall in den Staubschleiern aufflammten, schon selbst gesehen.

8
    n Bavas Reihen »Nein!«, brüllte Tabor in einer Mischung aus ohnmächtiger Wut und Verzweiflung. »Bleib hier! Wie soll ich denn die Schar ohne deine Hilfe führen?«
    Tränen brannten in seinen Augen, doch er war Ork genug, sie nicht fließen zu lassen. Es war ihm völlig egal, ob ihm die umstehenden Krieger zuhörten oder nicht. Die meisten waren ohne hin damit beschäftigt, gegen den ungewohnten Fluchtimpuls anzukämpfen, der durch ihre Beine zuckte. Niemand würde später wagen, ihn wegen seiner schmachvollen Worte zu verhöhnen, denn in diesem Moment wurden alle von Gefühlen übermannt, die eines Blutorks unwürdig waren.
    »Es steht uns nicht zu, Vurans Entscheidungen anzuzweifeln«, antwortete Grimpe ruhig, während seine Augenbrauen allmählich verschmorten. Er war keineswegs der Einzige, bei dem sich ein Blutrausch ankündigte. Überall in ihren Reihen stieg der Geruch von brennendem Fleisch auf. Immer wieder züngelten Flammen über Grimpes Wangen hinweg, während seine Augen längst in wilder Mordlust flackerten.
    Im Gegensatz zu vielen anderen, die sich bereits zum Rückzug sammelten, sträubte sich Tabor weiterhin gegen die Wellen der Furcht, die seinen Körper traktierten. Erst jetzt, da der unwiderrufliche Abschied nahte, ging ihm auf, wie wertvoll ihm der Vaterbruder doch war. Ohne Grimpes Beistand, das wusste er genau, war seine Stellung als Erster Streiter nicht lange zu halten.
    Aber das war nicht alles, Tabors Verlustängste saßen viel tiefer. In diesem Moment hätte er den gehörnten Schulterpanzer sofort an einen anderen aus der Schar abgegeben, wenn ihm dadurch Grimpe nur geblieben wäre. Grimpe, der stets eine schützende Hand über ihn gehalten hatte, auch dann, wenn der eigene Vater ihm mit Hohn und Spott begegnet war.
    Vielleicht lag es wirklich daran, dass in Grimpes Schopf die gleichen kastanienbraunen Strähnen glänzten wie in seinen Haaren.
    Um das Zittern in seinen Knien zu unterdrücken, spannte Tabor alle Muskeln an und schnaufte wild. Doch es half nichts, der Blutrausch übermannte einen Krieger nur, wenn er im Kampf in die Ecke gedrängt wurde oder wenn es ihm der Ruf befahl. Abgesehen von Urok, diesem

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