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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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entzünden. Sicher waren sie bereits hektisch damit beschäftigt, stromaufwärts große Fässer mit Pech zu entleeren, damit es auf der Oberfläche herabtrieb und sich an einer Kette von quer über den Fluss gespannten Baumstämmen sammelte. Sobald der Rückzug abgeschlossen war, genügte schon ein Funke, um eine unüberwindliche Flammenbarriere für ihre Verfolger zu schaffen.
    »Wir werden es schaffen!«, rief Rowan zufrieden, während sie über einige der Hügel preschten, die das Knochental säumten. Er meinte damit wohl ihr Volk als Ganzes und nicht die Krieger, die sie zurücklassen mussten, denn er fügte hinzu: »Dank der Veteranen, die für uns im Blutrausch streiten.«
    Urok hätte gern zugestimmt, doch ein wohlbekanntes Flimmern am Rande seines Blickfelds löste ein nervöses Kribbeln unter seiner Schädeldecke aus.
    »Vorsicht!«, rief er alarmiert und deutete auf einen Tarnmantel, der eine viel zu große Gestalt, die in einer flachen Sandmulde lag, kaum zu bedecken vermochte. »Elfengezücht!«
    Rowan verstand sofort, was gemeint war. Rasch warf er sich nach vorn, umklammerte den Hals seines Tieres und rutschte an dessen rechter Seite herab, bis nur noch der Arm und das obere Bein über den Schuppenpanzer hinwegragten.
    Seine schnelle Reaktion rettete ihn vor zwei sirrenden Schatten, die sich ansonsten knapp unterhalb des Ohrs in seinen Hals gebohrt hätten.
    Urok, der seine Zeit mit der Warnung verschwendet hatte, war das Glück weniger hold. Irgendetwas Kleines, unendlich Dünnes biss wie ein bösartiges Insekt in seinen Nacken. Als er mit der Hand danach schlug, ertastete er einen feinen Metalldorn, dem feine Flaumfedern entwuchsen. Ein Blasrohrgeschoss. Wellen der Übelkeit, die in ihm aufstiegen, machten die Frage überflüssig, ob es vergiftet war.
    »Weiter!«, befahl er mit herrischer Stimme, das eigene Tier bereits um die linke Hand nehmend. »Du musst Ursas Leben schützen, als wäre es dein eigenes!«
    Ohne aufzusehen oder ein Zeichen des Verständnisses abzugeben, jagte Rowan in unverminderter Geschwindigkeit davon. Vermutlich weil er wusste, dass seine Aufgabe wichtiger war als ein sinnloser Kampf. Oder weil er sich dem drängenden Fluchtinstinkt einfach nicht länger widersetzen konnte.
    Urok riss hingegen sein Reittier herum und ließ es über einige Schattenelfen stampfen, die plötzlich wie aus dem Boden geschossen vor ihm standen. Weitere Metalldornen prallten von seinem umgehängten Schild ab. Urok griff nach dem Schwert an seinem Gürtel, doch ehe er es ziehen konnte, sprang ihm schon etwas Großes, Hartes mit solcher Wucht in den Rücken, dass er vornüber aus dem Sattel stürzte.
    Das Gift, das sich in seinem Kreislauf ausbreitete, lähmte bereits seine Reaktionen, trotzdem gelang es ihm noch, die Arme schützend vors Gesicht zu reißen und sich über die Schulter abzurollen.
    Knurrend wollte er sofort wieder in die Höhe springen, doch seine Beine knickten unter ihm ein. Schlaff sackte er auf den Rücken zurück, gerade noch in der Lage, dem davontrabenden Lindwurm nachzusehen. Die Welt um ihn herum begann zu flimmern. Er musste mehrmals zwinkern, um den Blick einigermaßen zu klären.
    Heiße Hitzewallungen durchliefen ihn vom Scheitel bis zur Sohle. Unter anderen Umständen hätte er die Wirkung des Gifts vielleicht zurückzudrängen vermocht, doch durch den Fluchtinstinkt geschwächt, hatte er der einlullenden Wirkung nicht genügend entgegenzusetzen.
    Was für ein Ende!
    »Immer noch besser als der Felltod«, lallte er mit schwerer Zunge, während er sich aufzusetzen versuchte.
    Ein harter Tritt federte von seinem mächtigen Brustkorb zurück. Das fleischige, bronzefarbene Gesicht, das kurz danach vor ihm auftauchte, kam ihm seltsam bekannt vor.
    Einen Halbling wie diesen hatte er erst einmal im Leben gesehen. Damals, auf Arnurs Wehrhof. Da hatte er allerdings noch keinen viel zu kleinen Tarnmantel getragen, der ihn wie einen vertrottelten Zwerg aussehen ließ. Als sich der Halbling umdrehte, wurde ein tiefer Riss sichtbar, der von der Kapuze an fast über den ganzen Mantel hinabklaffte.
    Das ließ ihn auch nicht gerade intelligenter aussehen.
    Morn. Genau. So hieß dieser Wehrbauer, der es offenbar gewagt hatte, einem Schattenelfen die Kleidung zu stehlen.
    »Bist du auf meiner Seite?«, wollte Urok wider alle Vernunft wissen.
    Ein weiterer Tritt, diesmal mitten ins Gesicht, beantwortete die Frage auf eindeutige Weise.
    Tiefe Dunkelheit verschluckte die vor ihm stehende

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