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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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blähte, weiterhin nur den aufdringlichen Geruch von verbranntem Pech wahr, der sich, durchsetzt von dem Gestank der in Knochental verkohlten Leiber, über das ganze Land ausbreitete.
    Der allgegenwärtige Pesthauch überdeckte leider alle anderen Ausdünstungen, trotzdem fasste er den dicken Knüppel in seiner Hand fester und eilte zu Ursa zurück, um sich schützend vor sie zu stellen.
    Er war noch keine drei Schritte weit gekommen, als sich plötzlich ein klar umrissener Schatten aus der eben noch formlosen Dunkelheit schälte. Etwas Hartes, Spitzes, das gegen seinen Oberkörper prallte, stoppte ihn mitten in der Bewegung. Die scharfe Klingenspitze, die zielgenau in die schmale Kuhle seines Brustbeins fuhr, war das Erste, das sich deutlich sichtbar im Mondlicht abzeichnete, der schlanke Elf, der die auf ihn gerichtete Waffe führte, das Nächste.
    »Ganz ruhig«, mahnte die schlanke Kapuzengestalt, die gerade so viel Druck auf Moas Hals ausübte, dass seine grüne Haut unter der scharfen Schneide auseinandersprang. »Sag mir nur, ob das dahinten die Mächtige ist. Mehr will ich nicht wissen.«
    »Hä?«, entfuhr es Moa verständnislos, denn er wusste wirklich nichts mit dem Begriff Mächtige anzufangen. Gleichzeitig wurde ihm klar, dass er nur noch lebte, weil der andere unbedingt genau wissen wollte, wen er gleich töten würde. »Wovon sprichst du?«, fügte er deshalb sofort hinzu, zumal er sehen konnte, wie der Schattenelf die Armmuskeln zum Stoß anspannte. »Es gibt in meinem Volk niemanden, der Mächtige heißt.«
    Moa spürte, wie sich die Klinge ein Stück tiefer in seinen Hals bohrte. Ein warmer Blutstrom rann ihm über die Brust und verklebte mit dem nach innen gekehrten Fell, das er auf der Haut trug. Er versuchte vor dem tödlichen Druck zurückzuweichen, doch der scharfe Stahl folgte ihm unbarmherzig im gleichen Maße, wie er den Rücken durchbog.
    »Ich suche die Priesterin in der Lederschürze«, klärte ihn der Vermummte auf. »Die Bewusstlose, die du dort versorgst, ist das die Schwester der zweiten Feuerhand?«
    »Die was ?« Moa schämte sich für sein Gestammel, doch ihm fiel einfach nichts Besseres ein, als den Dummen zu spielen. Als Ork kam man damit durchaus bei vielen Hellhäutern durch. »Redest du etwa von Ursa, der Priesterin? Nein, nein, das da ist eine verwundete Kriegerin, die ich unterwegs aufgelesen habe. Sie trägt auch keine Lederschürze. Sieh selbst nach!«
    Seine aus der Verzweiflung geborene Hoffnung, dass der Elf dieser Aufforderung tatsächlich nachkam und er ihn dann von hinten mit dem Knüppel niederschlagen konnte, erfüllte sich nicht.
    »Du hast ihr wohl die Schürze schon ausgezogen, um uns zu täuschen?«, fuhr ihn der Elf scharf an.
    Moa war völlig verdattert. Wie konnte nur jemand so kompliziert wie dieses stets am Rande des Hungertodes lavierende Volk denken und trotzdem Schlachten und ganze Kriege gewinnen? »Nein, hab ich nicht«, antwortete er mit ehrlicher Empörung. »Aber ich kann dir vielleicht helfen, die echte Ursa zu finden. Ich habe nämlich eine Ahnung, wo sie stecken könnte.«
    Bei diesen Worten ließ er den Holzknüppel fallen, um den anderen von seiner Harmlosigkeit zu überzeugen. Gleichzeitig langte er nach dem Messer in seinem Gürtel.
    Obwohl ihm der Elf direkt ins Gesicht starrte, bemerkte er die Bewegung. In den von der Kapuze bedeckten Augen blitzte es gefährlich auf.
    »Du bist völlig nutzlos für mich«, zischte Gothars Vasall, während er den Arm zum tödlichen Stoß durchdrückte.
    Moa glaubte schon zu spüren, wie der scharfe Stahl durch seinen Hals fuhr, stattdessen ließ der Druck der Klingenspitze schlagartig nach. Dort, wo eben noch der Kopf des Elfen gesessen hatte, war plötzlich nur noch ein blutiger Halsstumpf. Und das, was er für ein Aufblitzen der Augen gehalten hatte, war in Wirklichkeit eine kurze Reflexion auf dem scharfen Stahl gewesen, der den Elfen mitsamt seiner ins Gesicht gezogenen Kapuze enthauptet hatte.
    Hinter dem kräftigen Blutstrahl, der rhythmisch aus den zitternden Schlagadern hervorspritzte, ragte Rowans kantiges Gesicht hervor.
    »Das war ja nicht mehr mit anzusehen, wie du dich diesem Kerl angedient hast«, stichelte er breit grinsend. »Bloß gut, dass ein echter Krieger wie ich in der Nähe war.«
    Moa starrte zuerst ungerührt auf den enthaupteten Elf, der blutspritzend vor ihm in die Knie brach, dann auf seinen Retter, der triumphierend auf seiner vom roten Lebenssaft besudelten Axt lehnte. Diese

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