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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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sitzende Position zurück.
    Kappok stand dagegen noch eine Weile mit offenem Mund da, unfähig, die plötzlich im Raum lastende Stille durch weitere Schmähungen zu vertreiben. Einige Male versuchte er noch etwas zu sagen, brachte aber nur ein unartikuliertes Krächzen über die bebenden Lippen. Endlich gab er die Bemühungen auf und ließ sich mit steifen Bewegungen auf seinem Platz nieder, um den Rest der Nacht in dumpfem Brüten zu verbringen.
    Arakia
    Moa gelang es nur mühsam, ein Zittern zu unterdrücken, während er seiner bewusstlosen Herrin das fiebrig glänzende Gesicht mit einem nassen Lappen kühlte. Ob das irgendwie half, ihren Zustand zu verbessern, wusste er nicht. Woher auch? Schließlich war er bloß ein junger Novize, der noch der priesterlichen Anleitung bedurfte. Von allen anderen abgeschnitten, war er jedoch gezwungen, vollkommen selbstständig zu handeln.
    »Wach auf«, bat er in einem Anflug tief sitzender Hilflosigkeit. »Wach auf und sag mir, was ich tun kann, damit es dir wieder besser geht.«
    Doch Ursa antwortete nicht. Nur ein leises Stöhnen drang über ihre fleischigen Lippen. Die gewaltige Anstrengung, mit der sie die Schwebende Festung und die Lichtbringer zum Absturz gebracht hatte, zehrte immer noch an ihren Kräften.
    Sie war auf eine Weise geschwächt, die Moas Verstand überstieg, deshalb konnte er nur hoffen, dass sie sich mit der Zeit von allein erholte. Um überhaupt etwas zu tun, hatte er ein paar stärkende Heilkräuter gesucht, die er über einem kleinen Feuer zu einem Sud aufzukochen versuchte. Die Eisenschale, die er dazu benutzte, hatte er in Hatras Satteltaschen gefunden, doch ohne einen passenden Deckel zog einfach zu viel Hitze ab. Auf diese Weise würde er das Wasser nie zum Kochen bringen, selbst wenn er die Flammen höher lodern ließ, was er nicht wagte, weil niemand wusste, wer in diesen Zeiten durch die Wälder strich.
    Von einer geordneten Front oder einer sonst wie gearteten Verteidigung konnte keine Rede mehr sein. Unter dem unwiderstehlichen Drang des wachgerufenen Fluchtinstinkts hatte sich das Heer der Blutorks in alle Winde zerstreut. Wie immer, wenn bei ihrem Volk die Triebe über den Verstand siegten, dachten alle nur noch in Sippen oder Stämmen, aber nicht mehr in übergeordneten Strukturen. Selbst die Priesterschar war nach dem Abstieg auseinandergestoben.
    Dank des vierbeinigen Lindwurms hatte Moa rasch alle überholt, die von Felsnest herabgeflohen waren, es danach aber verpasst, sich einem der erfahrenen Hüter anzuschließen. Bei Einbruch der Nacht war ihm daher nichts anderes übrig geblieben, als ein einigermaßen geschütztes Nachtlager zu suchen.
    Leise seufzend raffte er noch ein wenig trockenes Laub zusammen, das er so unter Ursas Hinterkopf zurechtschob, dass sie ein wenig bequemer lag. Zufrieden betrachtete er sein Werk. Ein besseres Waldlager als das ihre ließ sich aus Fellen, Zweigen und Blättern nicht bereiten. Wenn er es noch schaffte, den Sud zum Kochen zu bringen, hatte er eigentlich alles getan, was in seiner Situation möglich war. Vielleicht fand er am Bach sogar einen flachen Stein oder ein großes Stück Baumrinde, das sich zum Abdecken der Schale eignete?
    Alleine diese Idee hellte seine Stimmung ein wenig auf.
    Von frischem Mut durchflossen, langte er nach dem großen Knüppel, den er hinter einem umgestürzten Baumstamm gefunden und sich solange zurechtgeschnitzt hatte, bis er ihm gut in der Hand lag. Neben dem langen Messer, das er am Gürtel trug, war er die einzige Waffe, die ihm zur Verfügung stand. Auch das war so eine Sache, die er schleunigst ändern musste.
    Der niedrige, durch aufgeschichtete Steine abgeschirmte Feuerschein reichte nur wenige Schritte weit, doch mit seinen scharfen Orkaugen fand sich Moa auch im Dunkeln zurecht. Der schmale Bachlauf, der sich nicht weit entfernt durch den Wald schlängelte, war einer der Gründe dafür, warum er diesen Platz als Nachtlager ausgesucht hatte. So hatte er ausreichend Wasser, um Hatra zu tränken und Ursas Fieber zu dämpfen.
    Auch Moa verspürte Durst und streckte den Arm aus, um mit der bloßen Hand aus dem Bach zu schöpfen.
    Über ihm strich ein kalter Nachtwind durch die Bäume, doch er war zu gut mit den Geräuschen des Waldes vertraut, um sich wegen eines Rauschens der Blätter und Zweige zu sorgen. Als Hatra laut aufschnaufte, fuhr er hingegen alarmiert in die Höhe. Er vertraute auf die gute Witterung des Tiers, nahm aber, als er selbst die Nasenflügel

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