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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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bewerfen. Auf den Rängen standen längst Jung und Alt auf den Beinen, um Gonga zuzujubeln.
    Nur in unmittelbarer Nähe der Empore hielt es eine verhärmt wirkende Frau auf ihrem Platz. In ihren Armen hielt sie einen Säugling, der angesichts des tosenden Lärms selbst zu schreien begonnen hatte. Es handelte sich um Inea, die Amme des neuen Todbringers, die den Befehl erhalten hatte, mit dem halbverwaisten Kind dem letzten Gang seines Vaters beizuwohnen.
    Während Gonga seinen geschuppten Schädel triumphierend in die Höhe reckte, drangen neue Fanfaren aus den Berghörnern. Unter metallischem Rasseln glitt das Fallgitter abermals in die Höhe, doch diesmal waren es Menschen, die durch das Tor in die Arena stolperten. Weitere Delinquenten, die von den Stadtwachen wegen Diebstahls, Aufruhrs und Zechprellerei aufgegriffen worden waren.
    Schrille Laute der Bestürzung klangen unter einigen Zuschauern auf, vereinzelt wurden sogar Namen gerufen, offenbar von Angehörigen, die den Fehler begingen, einen letzten Blick auf ihre Liebsten werfen zu wollen. Denn es wäre sicherlich besser gewesen, sie so in Erinnerung zu behalten, wie sie sie kannten.
    Acht Männer und drei Frauen waren es, die völlig verängstigt hinaus auf den ummauerten Sandplatz stolperten. Einige mussten mit blanker Klinge herausgetrieben werden und wiesen entsprechende Stichverletzungen auf. Andere hoben die Hände vor die Augen, um sich, nach Tagen oder Wochen der Kerkerhaft, vor dem grellen Sonnenlicht zu schützen.
    Kurz bevor das Gitter wieder herabfuhr, wurde ihnen noch ein halbes Dutzend schartiger Säbel in den Sand geworfen.
    Zuerst wagte es niemand, nach den Waffen zu greifen.
    Garske konnte gut die Gefühle nachvollziehen, die die Verurteilten gerade durchlitten. Wenn man dort unten stand und auf die hohen Mauern starrte, die sich ringsum erhoben, und dann noch die vollbesetzten Ränge sah, die sich darüber stufenförmig auftürmten, kam sich ein Mann oder eine Frau sehr klein und verletzlich vor. Besonders, wenn auch noch ein Lindwurm im Blutrausch geradewegs auf sie zustürmte.
    Unter wilden Buh-Rufen spritzten die meisten der Todgeweihten in blinder Furcht davon, während zwei abgezehrt wirkende Männer und eine der Frauen zu den am Boden liegenden Waffen griffen. Unter dem Applaus der Menge stellten sich die drei zum Kampf – und wurden dafür als Erste in Stücke gerissen.
    Alle Trainings- und Strafgeräte, die sonst auf dem Sandplatz standen, waren für die Vorstellung abgebaut worden. So gab es nicht das kleinste Versteck, hinter dem sich ein Flüchtender verbergen konnte, höchstens die gemauerte Rampe, die direkt in die Gewölbe der Gladiatoren führte. Aber auch dieser Weg endete vor einer stählernen Barriere, an der niemand vorbeikam. Und so landeten früher oder später alle zwischen den scharfen Zähnen des Lindwurms, zum Teil sogar in seinem Magen.
    Blutige Nebel schwebten über dem Staub des Stadions, als auch der Letzte, der noch vergeblich versucht hatte, sich durch die handbreiten Quadrate des Fallgitters zu zwängen, endlich in Stücke gerissen und in den Boden gestampft worden war. Gonga war längst so gesättigt, dass er sich nur noch an den herausgerissenen Gedärmen gütlich tat.
    Beim nächsten Mal nicht mehr als acht Verurteilte! , entschied der Herzog in Gedanken. Sonst wird es langweilig.
    Der Geruch von frischem Blut und geöffneten Leibern schwängerte die Luft, während Gongas Trainer hereingelaufen kam und den Lindwurm mit genau in den Kniekehlen platzierten Stockstößen nach draußen dirigierte.
    Inea hatte längst ihren Platz verlassen, um Benirs Sohn irgendwo, weitab von der Menge, zu beruhigen. Garske sollte das nur recht sein. Das Geplärre des Säuglings zerrte an seinen Nerven, und ob der neue Todbringer seinen Willen erhielt oder nicht, war ihm herzlich egal.
    Aber auch andere Zuschauer hatten sich in die rückwärtigen Hallen begeben, um dem aufwallenden Gestank zu entgehen, der aus dem blutdurchtränkten Oval in die Höhe stieg, oder einfach, um ein paar Erfrischungen zu sich zu nehmen.
    Während Leichenknechte schwere Handkarren in die Arena schoben, um die Toten zu bergen und die eine oder andere Schaufel voll Sand auf die Blutpfützen zu werfen, beschäftigte sich Garske lieber weiter mit den Frauen an seiner Seite. Ihre Lippen, von denen er abwechselnd kostete, schmeckten gleichermaßen süß, doch auch hier kam ihm Inome wesentlich wärmer und leidenschaftlicher vor.
    Ja, seine Entscheidung war

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