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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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verstand, was das zu bedeuten hatte. »Die Schlacht?«, fragte sie mit undeutlicher Stimme, die beinahe so klang, als würde sie gleich wieder in ferne Traumwelten abgleiten.
    Hastig langte er nach der knöchernen Schale, die er aus dem Elfenschädel gefertigt hatte. Ursa musste unbedingt von dem kalten Marderfleisch essen, das er darin für sie aufbewahrte.
    »Die Schlacht ging verloren«, antwortete Moa, während er die Stücke in kleine Fetzen riss und zwischen ihre Lippen drückte. »Aber dank dir musste auch König Gothar Federn lassen. Unser Heer hat sich zerstreut, die Krieger sich in die Wälder zurückgezogen. Nun warten wir darauf, dass der wahre Krieg beginnt.«
    Ursa drehte den Kopf unwillig zur Seite und spuckte die Fleischbrocken wieder aus.
    »Du musst essen, um zu Kräften zu kommen«, drängte Moa. »Sonst ist unser Volk verloren. Nur du allein bist fähig, der Magie des Tyrannen zu widerstehen.«
    Sein Tonfall musste sehr überzeugend gewesen sein, denn Ursa ließ sich daraufhin tatsächlich mit dem kalten Fleisch füttern und trank sogar ein wenig von dem Kräutersud, der noch in der Eisen schüssel schwappte.
    »Sind wir allein?«, wollte sie wissen, nachdem er ihre Lippen mit dem frisch gegerbten Marderfell abgetupft hatte.
    Moa spürte Unbehagen in sich aufsteigen. Einerseits fürchtete er, dass ihn Ursa tadeln könnte, weil sie nicht bei den anderen Priestern waren. Andererseits wollte er lieber verschweigen, dass sie sich absichtlich vor Ulke versteckten. Nach allem, was auf Felsnest geschehen war, traute er dem Hohepriester nicht mehr über den Weg. Und Ursa war einfach noch zu schwach, um sich einer neuen Auseinandersetzung stellen zu können.
    »Rowan ist bei uns«, antwortete er zögernd. »Er ist gerade auf der Jagd und sucht die Gegend nach feindlichen Spähern ab.«
    »Rowan?« Er hörte am Tonfall ihrer Stimme, dass er den Krieger besser nicht erwähnt hätte. Zwar konnte Ursa noch nicht ahnen, dass Rowan inzwischen zur Schar ihres Bruders gehörte, aber allein das Wissen, dass sich ein Teilnehmer der Schlacht zu ihnen durchgekämpft hatte, führte zwangsläufig zur nächsten Frage.
    »Was ist mit Urok?« Aufgewühlt wollte sie neuerlich in die Höhe fahren, handelte sich damit aber nur heftige Schmerzen ein, die ihr Gesicht verzerrten. »Ist mein Bruder noch am Leben?«
    »Es geht ihm gut«, log Moa eilig, um sie zu beruhigen.
    »Tatsächlich?« Ursa lächelte erleichtert. »Woher weißt du das? Hast du mit ihm gesprochen?«
    Der Novize biss sich verärgert auf die Lippen. Noch während er fieberhaft überlegte, wie er den gerade begangenen Fehler wieder ausmerzen konnte, verdunkelte sich der Höhleneingang.
    »Wir wissen nicht genau, wo Urok sich derzeit aufhält«, sagte die große Gestalt, die das einfallende Licht blockierte. »Aber es ging ihm noch sehr gut, als ich ihn das letzte Mal sah. Knochental lag beinahe schon hinter ihm. Er hat mich vorausgeschickt, damit sich jemand um dich und deinen Knappen kümmert.«
    Moa ärgerte sich über den wohl platzierten Seitenhieb, mit dem Rowan gerade angedeutet hatte, dass auch er Hilfe nötig habe, gleichzeitig war er froh, dass ihm der großmäulige Kerl so geschickt aus der Zwickmühle geholfen hatte.
    Doch Ursa wurde bereits von neuen Zweifeln geplagt.
    »Ihr beide wisst also gar nicht, ob mein Bruder noch lebt?«, stellte sie aufgeregt fest.
    »Natürlich lebt er noch«, widersprach Rowan, während er sich zwischen ihr und Moa niederließ. »Einen Krieger wie Urok bringt so schnell nichts um. Er ist schließlich eine Feuerhand.«
    Von neuen Fieberattacken geschüttelt, warf sich Ursa unruhig umher. »Das Blut der Erde kann nicht bei allen gleichzeitig sein«, stieß sie atemlos hervor. »Es hat auch mich verlassen, als meine Kräfte schwanden. Es hat mich verlassen, um …«
    … um die Alten in den Blutrausch zu stürzen! , hatte sie sagen wollen, brachte es aber vor Scham nicht über die Lippen.
    »Dein Bruder ist nicht mit Torg und den anderen in den Tod gegangen«, beruhigte sie Rowan. »Das weiß ich genau.«
    »Was ist dann mit ihm passiert?«, fragte Ursa ungeduldig. »Ich höre doch, dass dir etwas schwer auf der Zunge liegt.« Als Rowan darauf nicht antwortete, stieg eine dunkle Ahnung in ihr auf. »Wurde er etwa gefangen genommen?«, fragte sie flüsternd. »O Vuran, nur das nicht! Wäre er doch lieber im Kampf gefallen! Welch böses Schicksal mag ihn jetzt nur erwarten?«

14
    n der Arena Die Gladiatoren hatten sich

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