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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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lange gedauert und womöglich Schattenelfen angelockt. Deshalb verschlangen sie die erlegte Ricke einfach roh, wie sie war. Danach häuteten sie das Tier und schnitten große Fleischstücke aus den Keulen, die sie in die frisch abgezogene Haut einwickelten. So hatten sie noch einen guten Vorrat für die Nacht und den nächsten Morgen.
    Den Rest des Kadavers ließen sie zurück, für all die anderen Bewohner des Waldes, die Arakia friedlich mit ihnen teilten.
    Ameisen und Käfer krabbelten bereits eilig heran, um sich ihren Anteil einzuverleiben. Die größeren Aasfresser würden sich erst näher wagen, wenn die Orks das Lager geräumt hatten.
    Die Zeit der Untätigkeit fiel Ursa schwer. Unruhig rutschte sie auf ihrem Platz herum.
    »Morgen werden wir den Hort erreichen«, versuchte Moa sie aufzuheitern. »Dort werden wir erfahren, wie es um Urok und die anderen bestellt ist.«
    »Hatra findet den Weg auch nachts«, knurrte sie ungehalten. »Dadurch könnten wir …«
    »Zu gefährlich«, unterbrach Rowan mit schläfriger Stimme. Mit dem breiten Rücken an den mächtigen Eichenstamm gelehnt, döste er vor sich hin, erfasste aber trotzdem alles, was um ihn herum geschah. Ursa schnitt ihm eine Grimasse, die jeden Menschen in die Flucht geschlagen hätte, aber da Rowan die Augen geschlossen hielt, sah er sie nicht.
    »Du darfst dir nicht zu viel zumuten«, mahnte Moa von der anderen Seite. »Noch vor ein paar Tagen hast du mit dem Tode gerungen, und jetzt willst du schon wieder ganze Nächte durchreiten. Wenn du zurück in den Dämmerschlaf fällst, ist damit niemandem gedient, weder dir noch Urok.«
    Natürlich hatte er vollkommen recht, aber das milderte nicht ihre Unrast.
    »Hör sich einer diesen Knappen an!«, schimpfte sie, wenn auch nur im Scherz. Dabei packte sie ihn am Ohr und drehte es herum, bis er vor Schmerz den Kopf beugen musste. » Ich bin die Priesterin von uns beiden! Ich erteile dir Anweisungen und nicht umgekehrt!«
    »Nur solange du dich auch so weise wie eine Priesterin verhältst«, protestierte Moa. »Gefährdest du dich selbst, ist es meine Pflicht, dich vor deiner eigenen Dummheit zu schützen.«
    Ursa bedachte ihn mit einem warmherzigen Blick, bevor sie von ihm abließ. »Wie recht du doch hast«, gestand sie ein, während er sich grollend das schmerzende Ohr rieb. »Aber manchmal ist es für eine Priesterin ebenso schwer, weise zu sein, wie für einen Krieger.«
    Rowan sah das anders. »Gerede«, brummte er undeutlich. »Ihr Hüter des Blutes seid doch alle nur Schwätzer.«
    Zur Strafe drängte Ursa zum Aufbruch. Es war längst höchste Zeit. Hatra hatte bereits die gesamte Umgebung abgegrast und sich ebenfalls auf allen vieren niedergelassen.
    Trotz des langen Weges, der schon hinter ihm lag, war Rowan sofort hellwach. Die Erschöpfung würde ihn erst am Abend übermannen. Aber das war egal. Es stand ohnehin schon fest, dass Moa und Ursa in der kommenden Nacht, die sie unter freiem Himmel verbringen mussten, Wache hielten.
    So machten sie sich wieder auf den Weg …
    Sangor
    Auch an diesem Morgen wurden die Gladiatoren zum Training in die Arena getrieben. Nur Tarren blieb an seinem Platz im Kellergewölbe, denn er klagte über Magenkrämpfe. Wegen der glühend heißen Stirn und seinen starken Schweißausbrüchen ließen ihn die Wachen liegen und schickten nach einem der Wundärzte.
    Dessen Kräuterwickel vollbrachten scheinbar wahre Wunder, denn während von draußen der ewig gleiche Übungslärm durch die schmalen Luftschächte hereindrang, setzte sich der Nordmann plötzlich auf und starrte zu Benir hinüber.
    Auch der war im Kellergewölbe geblieben. Allerdings blieb er dort jeden Tag. Man ließ ihn nicht an den Übungen teilnehmen, denn er war auch schon ohne regelmäßiges Training seinen Gegnern weit überlegen.
    Volles Haar von der Farbe nassen Sandes fiel dem Nordmann über die Schultern herab. Im Gegensatz zu vielen anderen seines Volkes trug er keinen Bart. Nicht einmal ein paar Stoppeln durchsetzten sein glattes Gesicht. Er musste zu einem dieser Stämme gehören, die sich jedes Haar unterhalb der Nasenspitze einzeln ausrissen, sobald es zu sprießen begann.
    Wenigstens eine unangenehme Sache, die dem von Natur aus bartlosen Benir in seinem an Entbehrungen reichen Leben erspart geblieben war.
    Der kräftige und hoch aufgeschossene Barbar spielte mit den Ketten, die ihn an die Wand fesselten, um die Aufmerksamkeit des Schattenelfen zu erregen. Rasselnd ließ er die Glieder von

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