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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Sangor!
    Von dort aus pulste das Blut durch die Hauptschlagader und verteilte sich auf zahllose Nebenstränge. Von dort aus vernahm er aber auch den gepeinigten Laut, der eigentlich niemals hätte ertönen dürfen, denn sie waren ohnehin schon so wenige!
    »Ksar stirbt!«, raunten die in Trance verharrenden Lichtbringer, die den Todesschrei noch viel genauer als er wahrnahmen. »Gefallen durch die Hand eines Orks und eines Schattenelfen, die Rücken an Rücken kämpfen!«
    »Nein!«, entfuhr es dem Maar, der plötzlich glaubte, in einen Albtraum geraten zu sein. »Das kann nicht sein!«
    »Ein Ork und ein Elf, die Rücken an Rücken kämpfen«, wiederholten die fünf unnachgiebig. »Beide verfügen über die Gabe der Feuerhand.«
    Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit – seit dem großen Kampf gegen die vereinigten Kräfte von Menschen, Orks und Elfen, um genau zu sein – verspürte der Maar echte Furcht in seinem Herzen. Seine Haut fühlte sich plötzlich an, als würden sich Eis stücke unter ihr entlangschieben und durch die viel zu kleinen Poren nach außen drängen.
    Fieberhaft versuchte er zu ergründen, was das alles zu bedeuten hatte. Ksars Tod, der Ork und der Elf, die sich verbündet hatten, und das Blut der Erde, das sich von Sangor aus plötzlich in seine alte Bahn wälzte und in Richtung Arakia pumpte …
    »Eine Falle!«, zischelte er vollkommen unkontrolliert. »Wechselt sofort den Kurs! Die verdammte Feuerhand und seine Schwester haben uns eine Falle gestellt!«
    All diese Vorgänge blieben Ursa verborgen.
    Sie sah nur, was auch alle anderen Orks am Hort von Arakia sahen: dass die Schwebende Festung, die noch eben so drohend auf sie herabgesunken war, um ihre alles vernichtenden Sphären auf sie zu schleudern, plötzlich abdrehte und zurück in Richtung Ragon flog.
    Unbeschreiblicher Jubel brandete auf, denn ob Krieger, Weib oder Kind, ein jeder Ork in ihrer Nähe nahm natürlich an, dass sie, die Hohepriesterin, den Feind in die Flucht geschlagen hätte.
    Dein Bruder hat gute Arbeit geleistet , wisperte die wohlbekannte Stimme in ihrem Ohr. Von nun an werden dir alle Stämme bedin gungslos folgen. So muss es sein, denn nur vereint kann das Volk der Blutorks gegen den mächtigen Feind bestehen.
    »Aber warum habt ihr die Festung nicht einfach zerstört und so allem gleich hier ein Ende gemacht?«, fragte Ursa verwirrt. »Wenn eure Macht so groß ist, dass ihr sogar den Maar in die Flucht schlagen könnt, dann müsst ihr doch auch …«
    Der Weg des Maar ist der falsche , belehrte die Stimme sie. Du und das Blut der Erde müssen einen anderen gehen, auch wenn er manchmal schmerzhaft ist. Führe daher die vereinigten Stämme zu den Gründen der Vendur. Im Land der Kristallseen können Gothars Truppen ihre taktische Überlegenheit nicht mehr so gut ausspielen. Suche dort die Hauptschlagader, denn du wirst das Blut der Erde brauchen, um diesen, den letzten aller Kriege, für dein Volk zu ge winnen.
    In Feenes Gemächern
    Die Amme hatte den Lärm auf dem Flur gehört und die richtigen Schlüsse daraus gezogen. Sie stand bereits an der Wiege und hielt Nerk in den Armen, als Inome und die Orks ins Schlafgemach stürmten. Ihr von grauen Strähnen durchzogenes Haar wirkte zerwühlt, und ein paar rot geränderte Kissenabdrücke im Gesicht zeugten davon, dass sie geschlafen hatte, doch angesichts der drohenden Gefahr war sie hellwach.
    Mit einem Blick erkannte sie, dass es vor der Übermacht kein Entkommen gab, und flüchtete in die einzige Richtung, die ihr noch sinnvoll erschien: hinüber zu den großen Bogenfenstern.
    Inome, die ihre Absicht als Erste durchschaute, schnitt ihr mit raumgreifenden Schritten den Weg ab. Dass sie als Einzige keine Waffe trug, erwies sich zusätzlich als Vorteil. So konnte sie die Amme mit beiden Armen umklammern und am Weiterrennen hindern.
    Verzweifelt versuchte sich die Alte aus ihrem Griff zu befreien. Die Todesangst verlieh ihr zusätzliche Kräfte, die sie der wesentlich jüngeren Barbarin ebenbürtig machten. Für einen kurzen Moment rangen die beiden Frauen so heftig miteinander, dass der schreiende Nerk zu Boden zu fallen drohte, dann aber gewann die Fürsorge der Amme wieder die Oberhand. Schlagartig stellte sie jeden Widerstand ein.
    Stattdessen ergab sie sich in einer Flut von Beschimpfungen, in der die Worte Hure und barbarisches Miststück noch die harmlosesten waren.
    »Beruhige dich!«, forderte Inome ungehalten. »Dem Jungen wird nichts geschehen. Wir wollen ihn

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