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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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angekommen sah Urok, dass Mondor und die Seinen bereits die Hälfte der Gepanzerten vor der herzoglichen Loge aufeinandergeworfen hatten. Der Leichenberg reichte etwa bis zur Hälfte der Mauer, danach hatten sie ihre Arbeit eingestellt. Warum, war auf den ersten Blick ersichtlich.
    Benir war nicht mehr der einzige Schattenelf in der Arena.
    Vor ihm standen vier Legionäre, deren Tarnmäntel allesamt große Brandflecken aufwiesen. Sie hielten blanke Waffen in den Händen, drangen aber nicht auf Benir ein, sondern machten unentschlossene Gesichter.
    »Hätte nicht gedacht, noch mal einen Lichtbringer sterben zu sehen«, sagte gerade der älteste von ihnen, dessen offenes Haar einen starken Stich ins Gelbliche aufwies. »Aber das war ziemlich dumm von dir, denn der Maar wird dafür fürchterliche Rache nehmen.«
    »Unsinn!«, entgegnete Benir. »So, wie dieser Lichtbringer gestorben ist, wird es auch den anderen ergehen. Selbst der Maar ist vor den Kräften, die Urok und ich entfesseln können, nicht sicher.«
    Der andere Elf sah ihn zweifelnd an. »Glaubst du wirklich, es mit dem Maar aufnehmen zu können?«
    »Natürlich«, gab Benir selbstbewusst zurück. »Vor euch steht der Befreier, auf den unser Volk schon so lange gewartet hat!«
    Einem kurzen Moment der völligen Verblüffung folgte ein vierstimmiges Gelächter. »Du bist ja völlig übergeschnappt«, erklärte schließlich der Anführer der Legionäre und hob seine Klinge, um Benir niederzustechen.
    »Warte, Kuma!«, hielt ihn ein anderer zurück. »Was ist, wenn er die Wahrheit sagt?«
    »Und ob ich die sage!« Benirs Lippen kräuselten sich in einem überlegenen Grinsen. »Denn wenn ich nicht der Befreier wäre, der im Staub der Arena neu geboren wurde, wie wäre ich dann in der Lage, dies hier zu tun?«
    In einer lockeren Geste hob er beide Hände, über deren Finger plötzlich kleine Flammen liefen, bis sie gänzlich in Brand standen. Verblüfft starrten die anderen vier auf dieses Phänomen und warteten vergeblich darauf, dass sich auf der Haut Brandblasen bildeten.
    »Steht gefälligst nicht im Weg herum, bloß weil ihr noch nie eine Feuerhand gesehen habt!«, raunzte sie Urok ungeduldig an.
    »Es gibt hier noch ein paar Menschen und einen Ork, die einen Krieg zu führen haben!«
    Ohne weiter auf die Waffen in ihren Händen zu achten, klemmte er sich die Leichname zweier Gepanzerter unter die Arme und warf sie auf den bereits angehäuften Stapel. Tarren und einige andere Gladiatoren folgten seinem Beispiel, und so war der Leichenberg gleich darauf hoch genug angewachsen, um darüber in die Loge gelangen zu können.
    »Was für einen Krieg wollt ihr führen?«, fragte Kuma, die Schwertspitze bereits ein Stück gesenkt.
    »Einen, der uns von Gothars Tyrannei befreien wird«, antwortete der Ork, der den Menschen an seiner Seite mit einem Wink signalisierte, dass sie endlich verschwinden sollten.
    Tarren machte den Anfang. Mit geschmeidigen Bewegungen sprang er über die Hornschalen hinweg. Einige der Toten bewegten sich unter der Last seines Gewichts, doch keiner von ihnen geriet ins Rutschen.
    Kurz bevor Tarren den Gipfel des Leichenhügels erklimmen konnte, benutzte einer der Legionäre den Atem des Himmels, um an ihm vorbei bis auf die Mauerkrone hinaufzuschweben. Uroks Befürchtung, dass er den Barbaren oben mit dem Schwert in Empfang nehmen wollte, bestätigten sich zum Glück nicht. Stattdessen stieß der Elf die Waffe zurück in die Scheide und streckte seine Hand aus, um dem Menschen in die Höhe zu helfen.
    Diese Geste wirkte wie ein Signal. Nun steckten auch Kuma und die anderen ihre Waffen fort und schwebten zur Loge empor, um dem Beispiel ihres Kameraden zu folgen.
    Urok versuchte es ihnen gleichzutun, brachte aber nicht mehr als einen Hüpfer bis auf halbe Höhe zustande. Darum wartete er ab, bis alle Menschen oben waren, und nahm dann den gleichen Weg wie sie. Doch er war schwerer als sie und brachte den Berg ins Wanken. Als eine der Leichen unter ihm zur Seite rutschte, versuchte er noch einmal mithilfe des Himmelsatems aufzusteigen, und diesmal reichte es aus, um ihn mit einem großen Sprung in die Loge zu befördern.
    Einige der Gladiatoren, vor allem die, die aus Sangor stammten, hatten sich bereits unauffällig abgesetzt. Mit dem Rest machten sich Urok und Benir so schnell wie möglich auf den Weg nach draußen, denn inzwischen sprudelte das Blut der Erde schon die Steinrampe empor und begann die Arena zu füllen.
    Über brennende Balken

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