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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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stolperten sie übereinander hinweg und trampelten alles um sich herum rücksichtslos nieder.
    Panik kam auf. Vor allem, als auch noch von außen einschwebende Ascheflocken auf die Haupttribüne herabzusinken begannen. Das Beben beschränkte sich also nicht auf die Arena, sondern hatte auch umliegende Gebiete erfasst.
    Langsam dämmerte selbst dem Lichtbringer, dass dieses Unheil kein Zufall sein konnte. »Erschießt die beiden!«, verlangte er mit donnernder Stimme. »Erschießt den Ork und den Schattenelfen!«
    Es gab niemanden mehr, der diesen Befehl hätte ausführen können. Ob bewaffnet oder nicht, um ihn herum befanden sich längst alle Menschen auf der Flucht. Selbst Garske und seine Leibgarde versuchten die Loge zu verlassen und sich durch den rückwärtigen Zugang über die Treppen zu retten. Auch von der Handvoll Schattenelfen, die sich noch immer unter ihren Tarnmänteln verbarg, feuerte niemand einen Schuss ab.
    Daher löste sich der Lichtbringer aus dem Schatten der ohnehin schwankenden Marmorsäule und schwebte auf den Kampfplatz hinaus. Die Sphäre, die er zwischen seinen Händen bildete, jagte direkt auf Urok und Benir zu, doch indem sie sich gemeinsam voneinander abstießen, erlangten sie beide genügend Schwung, um sich aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich zu katapultieren. Sand spitzte in die Höhe, während sie sich überschlugen und abrollten.
    Ohne Hast glitt der Lichtbringer näher und wandte sich dann ausschließlich Urok zu. Noch während der Ork überlegte, in welche Richtung er als Nächstes davonspringen sollte, bockte erneut der Boden unter seinen Füßen.
    Diesmal bildeten sich nicht nur Risse, es kam auch zu schweren Verwerfungen. Die große Erdscholle, die unter Urok emporbrach, schleuderte ihn fast bis ans Ende des Kampfplatzes. Benir auf der anderen Seite erging es ebenso. Nur Vurans schützender Hand war es zu verdanken, dass sie in keiner der mahlenden Spalten, sondern auf weichem Boden landeten.
    Der Lichtbringer stand offenkundig nicht unter Vurans Schutz. Direkt unter ihm platzte der Boden mit großem Getöse auseinander, Sandbrocken wurden bis weit über die Arena hinaus durch die Luft geschleudert, und eine dichte Staubsäule fuhr kerzengerade in den Himmel und pilzte sich zu allen Seiten hin auf. Ihr folgte eine rotflüssige Springflut, die mit so großer Kraft nach oben schoss, dass ihr der Lichtbringer nicht mehr auszuweichen vermochte.
    Es war das Blut der Erde, das ihn von unten packte, umhüllte und gen Himmel spie, eine lodernde Säule, die ihn von oben bis unten versengte, bevor sie auseinanderbrach und auf die umliegende Stadt hinabregnete.
    Die Menschen in den Straßen und Gassen, die von den glühenden Tropfen getroffen wurden, heulten vor Schmerz auf, aber ihr ganzes Geschrei war nichts im Vergleich zu dem infernalischen Laut, den die brennende Gestalt über ihnen ausstieß.
    Sämtliche Schleier des Lichtbringers waren auf einem Schlag zu einem schwarzen Nichts verschmort, während der einst weiß leuchtende Körper weiterhin von aus dem Leib schlagenden Flammen geschüttelt wurde. Höher und höher stieg er auf, einer lebenden Fackel gleich, während ihn das Feuer von innen heraus verzehrte.
    Selbst für empfindliche Orkohren bewegten sich seine gellenden Schreie an der Grenze des Hörbaren. Trotzdem drangen sie jedem in der Stadt und auch weit darüber hinaus bis tief ins Mark. Angewidert ließ Urok seine Waffe fallen und presste beide Hände fest auf die Ohrmuscheln, um den enervierenden Ton zu dämpfen.
    Es war schon seltsam. Zu Lebzeiten lösten die mächtigen Lichtbringer bei ihren Gegnern so manches Wehgeschrei aus, ohne die geringste Regung zu zeigen, aber wenn sie selbst starben, kreischten sie erbarmungswürdiger als drei Dutzend verängstigte Menschenkinder zusammen.
    Der helle und immer noch höher anschwellende Ton hielt tatsächlich so lange an, bis sich die hoch in den Wolken schwebende Gestalt völlig in Ruß und Asche auflöste und zu schwarzen Flocken zerfiel, die nur langsam zur Erde zurücktrudelten.
    Am heiligen Hort
    Ursa wusste nicht, was in der Schwebenden Festung vor sich ging. Sie konnte nicht sehen, wie der Maar voller Hast in den Thronsaal zurückkehrte, in der Hoffnung, dass er sich vielleicht doch irren möge. Aber die Nebelkugel im Beschwörungskreis belehrte ihn eines Besseren. Strahlend rot pulsierte dort plötzlich ein Strang, der eigentlich hätte abgeschnürt sein sollen.
    Der Ursprung dieses Frevels lag eindeutig in

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