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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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dieses Kampfes für ihn von höchster Wichtigkeit war.
    Als der Ausbilder die Flammenpeitsche knallen ließ, trat Urok, wie zuvor befohlen, zwei Schritte vor. Gelangweilt auf der Stelle tretend, sah er zur Loge hinauf, bedachte Thannos mit einem höhnischen Grinsen und spuckte in den Sand zu seinen Füßen. Auf der gegenüberliegenden Seite folgten die drei Wolfshäuter seinem Beispiel, allerdings waren ihre Blicke ausschließlich auf ihn gerichtet.
    Nahogs Fellumhang starrte nur so vor Dreck, als hätte er ihn erst vor kurzem mehrmals durch den Schlamm gezogen. Er bot einen jämmerlichen Eindruck, was auch an seinem durchgeprügelten Körper lag. Aber das böse Funkeln in seinen Augen bewies deutlich, dass er nach Rache für seine Niederlage dürstete. Seine Kumpane, die ihn wie beim ersten Mal links und rechts flankierten, schauten ebenso entschlossen drein, nur dass die Heimtücke in ihren Blicken noch überwog.
    Pelzauge persönlich brachte Urok die Streitaxt, mit der er kämpfen sollte. Keine große, schwere, wie sie der Ork einst in den Fluten des Glutsees verloren hatte, sondern eine für Menschenhände geschmiedete, die für ihn so leicht wie eine Feder wog. Immerhin hatte sie scharf geschliffene Schneiden. Mehr brauchte er nicht, um seinen Gegnern den Garaus zu machen.
    Die Wolfshäuter ließen sich große Schwerter und Rundschilder reichen. Nahog steckte zudem eine Geißel in seinen Gürtel, eine stabile Lederknute mit vier flexiblen Strängen, die in eisernen, mit scharfen Spitzen gespickten Kugeln endeten.
    »Du wirst nicht lange genug leben, um danach zu greifen«, beschied ihm Urok grinsend, ohne damit eine sichtbare Reaktion zu provozieren.
    Auf Ordons Wink hin setzten sich die Wolfshäuter in Bewegung.
    Selbst die rundum postierten Schützen reckten erwartungsvoll die Köpfe. Zum ersten Mal, seit Urok zurückdenken konnte, standen sie mit gesenkten Bogen da. Alle verließen sich auf die Anwesenheit des Lichtbringers, dem auch ein mit scharfer Klinge bewaffneter Ork nicht viel entgegenzusetzen hatte.
    Eine geschlossene Front mit einander überlappenden Schilden bildend, rückten die drei Wolfshäuter vor. Sie wollten ihn von Anfang an in die Enge treiben, wohl wissend, dass die Mauer aus lebenden Leibern, die hinter ihm zusammenrückte, den Befehl hatte, jeden, der aus dem Karree hinausgedrängt wurde, darin zurückzuwerfen.
    Urok ließ die drei näher kommen, obwohl er ihre Taktik durchschaute. Erst als sie nur noch vier Schritte entfernt waren, wich er behände zur Seite hin aus, genau auf die Schlangengrube zu. Mit seinen langen Beinen ließ er sie geschwind hinter sich, außerdem verloren sie Zeit, weil sie ihre Wende in einer gemeinsamen Kehre
    vollzogen. Genauso, wie er es vorausgesehen hatte.
    Mit dem Rücken zur Grube stellte er sich erneut in Position.
    Seine Gegner frohlockten, als sie sahen, dass die Hacken seiner Stiefel den Grubenrand berührten. Sand rieselte in die Tiefe. Das Zischen und Rasseln der Giftnattern schwoll an.
    Urok verspürte deswegen nicht den geringsten Anflug von Angst. Eiskalt wartete er ab, bis der schmale Schildwall ganz nahe heran war, und wich erneut schneller zur Seite, als die Wolfshäuter geschlossen folgen konnten.
    »Buh!«, brüllte Thannos von oben herab, weil er gern gesehen hätte, wie Urok in die Schlangengrube gestürzt wäre. Viele Blutorks aus Arakia hätten bedenkenlos in diese Schmähung mit eingestimmt, doch Urok schämte sich längst nicht mehr für eine Taktik, die auch Ausweichbewegungen und Rückzüge kannte. Wer gegen die vereinte Kampfkraft der Menschen gewinnen wollte, musste sie mit ihren eigenen Mitteln schlagen.
    Darum stoppte er die Seitwärtsbewegung, zu der Nahog und seine Mannen gerade ansetzten, mit einem Axthieb in die äußerste der drei Schildrundungen und wirbelte an den dreien vorbei direkt in die ungeschützten Rücken der Gegner. Entsetzt gaben die ihre Schildbindung auf und drehten sich herum, das hölzerne Rund fest an die Brust gezogen. Dabei kam es unter ihnen zu kleineren Rempeleien, die Urok Zeit gaben, mit einem großen Satz nach vorn zu stürzen, und noch ehe die Wolfshäuter richtig begriffen, dass sie es nun waren, die mit dem Rücken zur Schlangengrube standen, tauchte er schon vor ihrer linken Flanke auf und trat, den rechten Fuß bis auf Schildhöhe emporgerissen, mit voller Kraft zu.
    Krachend prallte sein Stiefel gegen den Schildbuckel, mit einer Wucht, der der Attackierte nichts entgegenzusetzen hatte. Wie von

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