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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Tiere an, die bisher einigermaßen ruhig in den Ecken gelegen hatten. Noch mehrmals kräftig ausspuckend, verfolgte Urok, wie der schwarze Leib der Königsnatter zerbissen und verschlungen wurde. Danach wurde es ruhiger auf dem Grubenboden. Der ärgste Hunger war gestillt, außerdem verspürten die übrigen Reptilien allesamt keine Lust mehr, nach dem über ihnen pendelnden Etwas zu schnappen.
    Zufrieden wartete Urok die Nacht ab, deren Kälte die Schlangen langsam erstarren ließ.
    Hoffentlich findet der Schattenelf tatsächlich einen Weg ins Freie , dachte er irgendwann, als bereits das erste Sternenlicht zu ihm herabsickerte. Sonst war dieser Schlangenfraß umsonst.
    In Feenes Gemächern
    Morn hatte sich seinen Aufenthalt in Sangor ganz anders vorgestellt. Sicher, er wurde hier nicht so schikaniert wie auf Arnurs Wehrhof, aber es lief seinem freiheitsliebenden Wesen ausgesprochen zuwider, den ganzen Tag zwischen steinernen Wänden und dazu noch in Gesellschaft einer menschlichen Amme und eines Elfenkinds zu verbringen. Der Halbling fühlte sich eingesperrt.
    Lange Zeit dumpf vor sich hin brütend, schreckte ihn erst der schwere Flügelschlag einer goldenen Taube aus den trüben Gedanken. Das schräg einfallende Licht der untergehenden Sonne überzog ihr Gefieder mit einem metallischen Schimmer, während sie durch eines der Bogenfenster hereinsegelte und zu Morns Füßen landete.
    Das Baby jauchzte erfreut in den Armen der Amme und streckte eines seiner kleinen Händchen aus, um lachend auf das Tier zu deuten. Morn langte hingegen nach dem Griff seines Wellenschwerts, obwohl er wusste, dass die Vögel vor allem als Beobachter und Boten dienten.
    »Lass deine Waffe stecken!«, forderte eine Stimme neben ihm, der er zunächst keinen Ursprung zuordnen konnte, bis Kuma vor seinen Augen aus dem Nichts heraus Gestalt annahm. »Weder ich noch die Taube wollen dir ein Leid zufügen.« Der Schattenelf bedachte Morn mit einem wohlwollenden Blick, als wollte er damit die Wachsamkeit des Halblings würdigen. »Ich habe mit dir zu reden«, erklärte er knapp, bevor er mit einem kurzen Seitenblick auf die Amme hinzufügte: »Am besten draußen im Flur.«
    Inea tat so, als hätte sie die Bemerkung nicht gehört, doch ihr ohnehin hartes Gesicht verfinsterte sich noch mehr, bevor sie sich herumdrehte, um den kleinen Elf zurück in die Wiege zu legen.
    Morn stand als Erster an der zweiflügligen Tür. Sobald er die linke Seite geöffnet hatte, erhob sich die Taube vom Boden, setzte knapp über seinen Kopf hinweg und landete sofort wieder. Ihre goldenen Krallen klackten unangenehm auf dem Marmorboden, als sie in eine Ecke tippelte und dort abwartend Platz nahm.
    Kuma schloss die Tür leise hinter sich und winkte Morn noch ein Stück weiter in den Gang hinein, bevor er das Gespräch begann.
    »Was ich dir jetzt sage, ist nur für die Ohren echter Legionäre bestimmt«, erklärte er mit gedämpfter Stimme. »Sei dir darüber im Klaren, dass du jedes meiner Worte für dich behalten musst! Auch die Amme darf nichts von dem erfahren, was ich dir gleich erzählen werde!«
    Morn nickte beflissen, stolz darauf, dass ihm so viel Vertrauen entgegengebracht wurde.
    Kuma schien mit dieser Reaktion zufrieden zu sein, denn er fuhr umgehend fort: »Es gibt Aufruhr im Land, Halbling. In Rabensang, aber auch anderswo. Der Lichtbringer hat deswegen besondere Achtsamkeit befohlen. Es muss unbedingt verhindert werden, dass es auch in Sangor zu Unruhen kommt. Deshalb lässt er morgen in der Arena vorsorglich ein Exempel statuieren. Bis es Wirkung zeigt, stehen überall Gepanzerte in Bereitschaft, um bereits beim kleinsten Anlass einzugreifen. Wir Schattenelfen verteilen uns in der ganzen Stadt, um im Ernstfall das Kommando zu übernehmen. Die Boten des Lichtbringers helfen uns, den Überblick zu behalten.« Kuma deutete auf die Taube, die immer noch reglos in der Ecke kauerte. »Eine von ihnen lasse ich hier bei dir! Sobald in der Kaserne etwas vor sich geht oder der Nachwuchs des Todbringers bedroht ist, schickst du sie los, damit wir dir zu Hilfe eilen können. Bis dahin bist du auf dich allein gestellt und musst selbst mit allem fertig werden, verstanden?«
    »Natürlich.« Morn hämmerte so fest mit der rechten Faust auf seinen Brustkorb, dass zwei dumpfe Laute erklangen. »Wenn es sein muss, werde ich mein Leben für das Kind geben.«
    »Genau das wollte ich hören.« Kuma lächelte zufrieden. »Heute Nacht postiere ich noch einen meiner Männer vor

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