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Blutportale

Blutportale

Titel: Blutportale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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sich auf. Ihr ganzer Körper schmerzte noch immer, und die eingebrannten Wunden zwischen Hals und Nabel pochten und fühlten sich heiß an. Sie glaubte von innen zu brennen, hatte aber kein Fieber, die Temperatur war normal. »Das war alles so ... unwirklich. So ...« Sie zuckte ratlos mit den Schultern. »Ich kann es nicht beschreiben. Was würden Sie dazu sagen?« »Für die Veränderung Ihrer Schnittwunden habe ich keine Erklärung, außer der Maitre hätte seine Klinge doch vorher mit einer Substanz behandelt, die langsame Verätzungen verursacht. Aber warum sollte er das tun?« Der Professor drehte sich wieder zu ihr um. »Die Vorkommnisse in der Villa sollten Sie der Polizei überlassen. Wer es schafft, einen solchen Massenmord zu begehen, hat Ziele, die jenseits von allem Vorstellbaren liegen.« Er setzte sich ihr gegenüber. »Und es müssen mehrere Täter gewesen sein. Sie erwähnten, dass der Gastgeber Inder war?« »Will? Ja, soviel ich weiß.«
    »Dann kann es durchaus etwas Religiöses gewesen sein. Dieser Herr ... Gül?« »Gul.« »Herr Gul könnte Anhänger einer radikalen Sekte sein, die mit einer anderen religiösen Gruppierung verfeindet ist.« Der Professor griff nach einem Glas Mineralwasser. »Wichtig ist, dass Sie unverletzt geblieben sind.«
    Sie legte aufstöhnend die Hand auf die Brust. »Unverletzt? Ja, mag sein, aber ...« Tränen stiegen ihr in die Augen. »Patrick ist tot! Sie haben ihn umgebracht und ... und zerstückelt! Wir hatten doch damit gar nichts zu tun!« Sie schluchzte. »Ich muss zur Polizei. Ich will wissen, was mit Patricks Leiche geschehen wird, und ... ich muss eine Aussage machen ...« Sie nahm sich die Mineralwasserflasche und trank, bis sie keuchend absetzen musste.
    »Nein, Frau Lange, das müssen Sie nicht.« Der Professor trommelte mit den Fingern auf seinem Bein. »Und wenn Sie es unbedingt wollen, sollten Sie so vage wie möglich bleiben. Sagen Sie, dass Sie sich an nichts erinnern können. Ein Trauma, Schock. Das ist aus medizinischer Sicht vollkommen nachvollziehbar«, empfahl er langsam und bedächtig. »Sagen Sie, dass Sie in Ihrer Wohnung wieder zu sich gekommen sind. Aber die Sache mit den Zeichen und der Tür und das rätselhafte Leuchten unterschlagen Sie besser. Am Ende hält man Sie für geisteskrank und möglicherweise mitschuldig. Die Medien werden sich auf den Fall stürzen, und sollte einer von diesen Aasgeiern Ihren Namen und auch nur einen Teil Ihrer Aussage herausbekommen, werden Sie belagert werden. Man wird in Ihrer Vergangenheit und in Ihrem Umfeld wühlen. Das ist auch für die union nicht gut.«
    »Vielleicht... vielleicht haben Sie recht, ob es mir gefällt oder nicht.«
    Saskia bereute es nicht, den Professor angerufen zu haben, weil sie ihm vertraute, aber sie schalt sich dennoch selbst, dass sie ihm von all ihren verrückten Erlebnissen berichtet hatte, inklusive dem Geistergesicht auf der Scheibe. Sie schob es auf das dringende Bedürfnis, sich alles von der Seele zu reden, bevor sie den Verstand verlor. Es half sogar und würde hoffentlich lange vorhalten. Welche Folgen diese Nacht auf sie haben würde, war noch nicht absehbar. Der Professor lächelte mitfühlend und legte ihr sanft die Hand auf die Schulter; die Geste hatte etwas ungemein Tröstendes, und Saskia fühlte sich geborgen. »Denken Sie bei Ihrer Aussage daran: Sie standen unter Schock. Beschränken Sie sich auf das, was unverfänglich ist, und man wird Sie schnell in Ruhe lassen.«
    »Und was ist mit diesen ... mit diesen Zeichen auf meiner Haut?«
    Er betrachtete sie nachdenklich. »Ich werde meine Vermutung in einem nachgeschobenen Kampfbericht der union melden.« »Wird man es wieder hinbekommen?«
    Sein Schweigen sagte alles, und Saskia schwor sich, den Maitre bei der Revanche schwer zu verletzen. Und wenn er es wirklich darauf anlegte, sie zu töten, würde sie ihm zuvorkommen. Der Gedanke erschreckte sie nicht einmal, nur ihre eigene Kaltblütigkeit brachte sie zum Staunen.
    Der Professor erinnerte sich an etwas anderes, was sie ihm erzählt hatte. »Sie haben den Maitre in dem Haus gesehen, sagten Sie? Oder war das möglicherweise Einbildung?« »Nein. Er war dort! Und wenn diese Terroristen, Fanatiker, oder wer auch immer diese Morde begangen hat, das Schwein erwischt haben, umso besser.«
    Saskia zog ihre Stiefel an und streifte sich die Jacke über. »Danke für Ihre Hilfe, Professor. Ich gehe zur Polizei.« Ein ansatzloser Flashback zeigte ihr Patricks

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