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Blutprinz (German Edition)

Blutprinz (German Edition)

Titel: Blutprinz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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über ihre Brüste und ihre harten Knospen. Wieder erwachte das Pochen in seinem Kiefer, doch dieses Mal war es nicht das Einzige, das zum Leben erwachte und nach mehr verlangte.
    Sie sprachen eine Weile über Simona und währenddessen kostete es ihn seine ganze Konzentration, seine innere Bestie zu verbergen, die sich immer wieder in die Ketten stürzte, seinem selbst auferlegten Käfig entfliehen wollte.
    „André, was wollten die von dir? Ich meine, erst der Überfall nach der Eröffnungsfeier, dann gestern. Zuerst dachte ich, sie wollten mich vergewaltigen, aber jetzt?“
    „Ich weiß es nicht“, antwortete er.
    Er hatte keine Ahnung ob es einen Zusammenhang zwischen dem Überfall auf Natalie und dem Eindringen in seine Wohnung gab, oder ob die drei einfach nur ihren Durst an Natalie stillen wollten, nachdem sie ihn auf der Feier beobachtet hatten.
    „Aber ich könnte nun dringend eine Innenarchitektin brauchen.“ Es klang selbst in seinen Ohren wie ein verzweifelter Versuch, das Thema zu wechseln.
    „Wir werden sehen“, sagte sie und berührte dabei mit ihrer Hand seine Finger.
    Es war mehr eine unbewusste, tröstende Geste, als eine zärtliche Berührung. André zog jedoch reflexartig seine Hand zurück, als er spürte, welche Gefühle in ihm explodierten. Seine Knöchel schlugen gegen die Kaffeetasse und stießen sie vom Tisch. Einen Moment später zerbarst das Porzellan und überschwemmte den Boden mit schwarzem Kaffe und weißen Scherben.
    „Verdammt“, stieß er hervor.
    „Das macht doch nichts“, sagte sie und stand auf. „Ich hole etwas zum Aufwischen.“
    Einen Augenblick starrte er auf die Schweinerei, die er angerichtet hatte, dann sprang er auf und eilte zur Tür, die Treppe hinunter und auf die Straße hinaus. Emotionen durchfluteten ihn, wie eine Explosion aufgestauter Energien. So sollte sie ihn nicht sehen, mit glühenden Augen und Reißzähnen, die er nicht mehr einfach verbergen konnte. Regen peitschte kalt in sein Gesicht. Mit schnellen Schritten lief er durch die Nacht, weit weg von Natalies Wohnung. Sein Abgang hatte wenig Gentlemanhaftes an sich. Wahrscheinlich stand Natalie nun vor der Kaffeelache und fragte sich, ob er noch recht bei Sinnen war. Aber er konnte nicht anders. Er musste diese Gefühle verdrängen, durfte ihnen nicht nachgeben.
    In einer Gasse, von der Dunkelheit verborgen, lehnte er sich mit den Händen gegen eine Wand. Er hob den Kopf zum Himmel als fände er dort oben eine Antwort auf seine Fragen. Doch wie sollte er gegen das Verlangen ankämpfen? Jeder seiner Sinne sehnte sich nach ihr. Wütend schlug er mit den Fäusten gegen die Hauswand und brüllte seine Verzweiflung in die Nacht. Das Klingeln seines Handys hätte er beinahe überhört. Mit regennassen Händen fischte er es aus der Sakkotasche.
    „Ja?“
    „Mein Bruder Romain hat mich eben angerufen“, erklang Geralds Stimme. „Es soll eine Underground Party heute Nacht stattfinden, bei der auch die Kerle erscheinen könnten, die in Euer Penthaus eingedrungen sind.“
    „Wo?“
    „Ich werde Euch die Adresse per SMS schicken.“
    Kurz nachdem Gerald das Gespräch beendet hatte, vibrierte das Handy erneut und die Adresse leuchtete auf dem Bildschirm auf. Es war Zeit, Rache zu nehmen.

     
    Natalie holte ein Handtuch aus dem Badezimmer, um den Kaffee aufzuwischen. Sie betrachtete ihr Gesicht im Spiegelschrank. Was hatte sie sich bloß dabei gedacht ihn einfach zu berühren? Gar nichts. Es war eine gewohnte Handbewegung, etwas, was sie schon Hunderte, wahrscheinlich Tausend Male bei anderen Menschen gemacht hatte, eine Geste des Trostes. Nur eine dumme Angewohnheit.
    Mit dem Handtuch kehrte sie zurück ins Wohnzimmer. Doch André war verschwunden. Die Tür zu ihrer Wohnung stand offen und sie konnte seine Schritte noch im Treppenhaus hören. Natalie lief zur Tür und blickte über das Treppengeländer in die Tiefe, hörte aber nur noch die schwere Haustür ins Schloss fallen. Tiefe Enttäuschung breitete sich in ihr aus. Wieso lief er einfach so davon?

8.
     
London, 21. April 2007
     
    A ls er das alte Geschäftshaus in der Innenstadt Londons betrat, wartete der Assassine bereits auf ihn. Regungslos stand das Geschöpf der Nacht neben der Treppe und erinnerte in seinen schwarzen Lumpen an ein verhülltes Möbelstück. Erst als Zacharias, wie er von den Mitgliedern seiner Familie genannt wurde, die erste Stufe betrat, erwachte der Assassine zum Leben. Er folgte ihm ins Arbeitszimmer im ersten Stock,

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