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Blutprinz (German Edition)

Blutprinz (German Edition)

Titel: Blutprinz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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nach der Feier war genauso geplant wie der heutige Abend. Jemand benutzt dich als Köder, um mir zu schaden, und das hat bereits mit der Ausschreibung von WBS-Soft begonnen.“
    Das war hart. „Ich dachte wir haben gewonnen, weil wir das beste Projekt abgeliefert haben.“
    André wich ihrem Blick aus. „Eure Arbeit war wunderbar. Aber es gab noch andere, gleichwertige Projekte. Ich weiß, dass ihr ausgewählt wurdet, weil es jemand so wollte.“
    „Und was hat diese Ausschreibung mit uns beiden zu tun und mit den Überfällen? Warum ich?“ Das Ganze ergab überhaupt keinen Sinn.
    André blätterte in den Seiten des Buches. „Ich war jung, unerfahren, gerade mal zwanzig“, sagte er gedankenverloren. Seine Finger schienen sich zu versteiften, je näher er dem kam, was er ihr in dem Buch zeigen wollte. „Damals habe ich mich in ein Mädchen verliebt, einen Menschen, ihr Name war Alessandra.“ Er schlug eine Seite im hinteren Teil des Buches auf und zeigte sie ihr. „Sie ist gestorben, weil sie mit mir zusammensein wollte.“
    Natalie las einen Eintrag vom vierten Dezember 1772.
Tod des Mädchens durch Metamorphose
. Sie wollte André danach fragen, doch die Worte entglitten ihr plötzlich, als sie auf ein handgemaltes Bild schaute, das unter dem Bericht klebte. Ein junges Mädchen schaute ihr aus ernsten Augen entgegen. Feurig rotes Haar und grüne Augen. Für einen Moment hatte sie das Gefühl, als würde sie in ihr eigenes Gesicht schauen. Enttäuschung, Wut und ein Gefühl von Hilflosigkeit stieg in ihr hoch. Sie suchte nach den richtigen Worten.
    „War es die ganze Zeit über nur Alessandra, die du in mir gesehen hast?“
    „Am Anfang war es so, ja, doch dann …“ Er klappte das Buch zu. „Ihr seid sehr verschieden.“
    „Ich weiß nicht, was ich sagen oder glauben soll, André.“
    „Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich auch noch dich auf diese Weise verlieren würde“, sagte André.
    Mit einem Mal kroch Wut in ihr hoch. „Ach, du könntest es nicht ertragen? Ist das nicht auch meine Entscheidung?“
    Sie war jetzt richtig sauer und das gab ihr neue Kraft. „Du stehst plötzlich nachts vor meiner Tür, wir lieben uns, dann verschwindest du, tauchst Tage nicht mehr auf.“
    „Versteh mich doch …“
    „Das kann ich nicht, obwohl ich es möchte. André, wie soll ich dich verstehen, wenn ich nicht weiß, wer du wirklich bist, wenn du mir keine Chance gibst?“
    Sie stand auf. Auf erstaunlich festen Beinen ging sie zur Tür. Sie hielt kurz inne, denn bei dem Gedanken, erneut in die Hände des Assassinen zu fallen, kroch die Angst zurück in ihre Knochen. Doch im Moment waren Wut und das Gefühl der Verletzung stärker. Auch wenn sie wusste, dass sie ihnen beiden jetzt die Gelegenheit nahm darüber zu sprechen ob es vielleicht je ein Uns geben würde, wollte sie einfach nur hier raus.
    „Ich sehe in dir nicht Alessandra.“
    „Woher weiß ich, dass ich dir glauben kann?“ Sie öffnete die Tür und trat auf den Gang.
    „Warte“, forderte sie André auf.
    „Ich möchte nach Hause“, antwortete Natalie. „Bitte.“ Doch etwas hinderte sie daran, ihr Körper reagierte nicht mehr auf sie. Wie festgebunden stand sie da und hatte keine andere Wahl als ihm zuzuhören.
    „Der Assassine wird wiederkommen und wenn nicht er, dann wird es ein anderer Vampir sein.“
    Natalie fühlte sich wie in einem Alptraum. Sie wollte aus diesem Schloss fliehen, aber ihr Körper gehorchte ihr nicht.
    „Ich bitte dich nur, hier zu bleiben. Nur ein paar Tage, vielleicht eine Woche.“
    „Bin ich jetzt deine Gefangene?“
    „Wenn es nötig ist, um dich zu schützen.“
    Für einen kleinen Moment ließ die Lähmung in ihrem Körper nach. Sie stolperte zwei Schritte vorwärts und stürzte.
    „Lass mich bitte gehen.“
    Jedes Mal, wenn sie versuchte sich zu bewegen, machte er eine kleine Bewegung mit seinem Zeigefinger. Ein Grollen entwich ihrer Kehle und brach über ihre Lippen, hallte durch den Gang.
    „Hör auf damit.“
    Die unsichtbaren Fesseln lösten sich. Sie wich drei, vier Schritte von André weg, der ein wenig aussah als wären ihm seine Schultern zu schwer.
    „Bitte bleib“, sagte er mit ruhiger Stimme.
    „Ich kann nicht“, antwortete Natalie.
    André seufzte tief. „Dann lass mich dich wenigstens nach Wien bringen, bitte.“
    „Ich dachte, du bist ein Vampir? Draußen ist es hell.“
    „Ich zerfalle nicht zu Staub. Das sind nur Geschichten.“
    Natalie nahm es achselzuckend hin. Sie hatte

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