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Blutprinz (German Edition)

Blutprinz (German Edition)

Titel: Blutprinz (German Edition)
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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hingegeben“, bohrte der Mann nach. „Wisst Ihr welche Strafe André Barov für dieses Vergehen fordert? Wisst Ihr das?“ Die letzten Worte hatte er beinahe hysterisch geschrieen.
    Natalie antwortete nicht.
    „Den Tod, mein Kind, den Tod.“
    „Das ist eine Lüge“, sagte Natalie.
    Es war ein Impuls André zu verteidigen. Sie wusste nichts über diese Gesetze. Doch sie konnte sich nicht vorstellen, dass André derart drakonische Strafen für den Akt der Liebe forderte.
    „Ach.“ Der Mann starrte ihr tief in die Augen und sein Blick war noch kälter als die Augen des Assassinen. „Nein. So sehr ich es wünschte, aber ich lüge nicht. Dieser Heuchler fordert den Tod all jener, die sich an dem Leib eines Menschen vergnügen.“
    „Dann sind Sie für das ganze Chaos verantwortlich?“
    „Chaos? Ich nenne es Krieg. Meinen persönlichen Krieg für die Gerechtigkeit und gegen dieses Scheusal. Und du mein Kind, spielst die Rolle des Lockvogels. Schon von Anfang an. Ich habe dich ausgewählt, weil du jemandem sehr ähnlich siehst.“
    „Alessandra.“
    „Interessant. Er hat dir von ihr erzählt.“ Der Mann setzte sich auf einen Stuhl und verschränkte die Arme. „Ich beobachte dich schon lange, lenke deine Geschicke. Oder denkst du, ein Unternehmen wie WBS-Soft würde einem unerfahrenen Frauen-Duo Vertrauen schenken?“
    „Ihr habt also die Ausschreibung manipuliert?“
    „Es war purer Zufall oder vielleicht auch Schicksal. Meine Familie besitzt Anteile von WBS-Soft und als ich bei einer Versammlung die eingereichten Angebote durchblätterte, sah ich dein Gesicht in Eurem Prospekt“, erklärte er. „Ich hatte lange über einen Weg nachgedacht, mich an André Barov zu rächen. Von daher kannte ich seine Geschichte, sein nahezu perfektes Leben und ich erfuhr von Alessandra. Doch dieses Wissen allein genügte nicht. Also hoffte ich auf dich und deine Wirkung auf unseren über allem erhabenen Blutprinzen. Ich habe Kingston bestochen und den Rest kennst du.“
    Die Worte des Mannes, der mehr dem freundlichen Großvater von nebenan glich als einem Rebellenführer, lösten Wut und Enttäuschung in ihr aus. Wie musste André sich die ganze Zeit über gefühlt haben? Natalie hatte ihn beinahe dafür gehasst, dass er Alessandra in ihr gesehen hatte. Doch in Wahrheit war André selbst nur eine Marionette in dem Spiel dieses verbitterten alten Mannes, dessen Seele ein gefühlloser Eisklumpen sein musste. Das Einzige, was Natalie dem Mann antworten konnte, war eine simple Frage.
    „Warum?“
    Es war ein einfaches Wort mit nur fünf Buchstaben, aber es löste mehr aus als alles andere, das Natalie bisher gesagt hatte. Der Mann zuckte unter dem Wort zusammen, für eine Sekunde trat eine schmerzerfüllte Miene in sein Gesicht und er hatte Mühe, seine wahren Gefühle wieder hinter der eisigen Fassade zu verbergen.
    „Warum?“, wiederholte Natalie und sie betonte das Wort, dass es wie eine züngelnde Peitsche über dem Mann niederging.
    „Weil er ein Heuchler ist, ein verdammter Heuchler.“ Er strich über sein Gesicht. Eines der Augenlider zuckte nervös und er wechselte einen Blick mit dem Assassinen.
    „Was hat Ihnen André angetan, dass Sie ihn so sehr hassen?“
    „Er hat mir etwas gestohlen“, sagte der alte Mann. „Meine Frau.“
    „Ihre Frau?“
    „Ich hatte einen Menschen geliebt und ich hatte den Rat um Erlaubnis zur Metamorphose gebeten“, erzählte er mit verbitterter Stimme. „André Barov verwehrte mir diese Bitte, weil ich gegen ein einziges, verdammtes Gesetz verstoßen hatte. Ich hatte Mary bereits geheiratet und lebte mit ihr zusammen.“ Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen, schnaubte und als er wieder hochsah glühten seine Augen vor Zorn. „Doch er verwehrte mir diese Bitte nicht nur des Gesetzes wegen, sondern weil ich ein Halbblüter bin, entstanden durch die ungewollte Metamorphose meines Vampirvaters, der sich einst meiner annahm und dafür sorgte, dass ich ein Mitglied des niederen Grey-Clans wurde.“
    Obwohl dieser Mann jegliche Sympathie verspielt hatte, fühlte Natalie Mitleid mit ihm. Sie konnte seine Wut und seine Verbitterung zumindest nachvollziehen.
    „Und deshalb müssen alle dafür büßen? Deshalb lösen Sie einen Krieg aus?“, entgegnete sie schließlich.
    „Du dummes Kind“, fluchte er. „Verstehst du mich nicht? André Barov ist ein Monster, getrieben von seinem Gesetzeswahn und seinem Hass den Halbblütern gegenüber. Er hat mir Mary gestohlen, weil er mir
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