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Blutrausch

Blutrausch

Titel: Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Huston
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erzählst du selbst alles von Anfang an. Wie bist du drauf gekommen?
    Der Graf fängt wieder an zu heulen.
    – Weil ich auch ein Spion bin. Ein Scheißagent der Koalition. Kapierst du? Da ist ’ne Verschwörung gegen dich im Gange. Tom bringt dich zu Fall, dann geht er ein Bündnis mit der Koalition ein, und dafür lassen sie ihn hier schalten und walten. Ich weiß das. Ich hab schließlich den Kontakt hergestellt, Mann. Ich bin ein Spion. Ich bin ein verdammter Spitzel. Aber bitte verbrennt mich nicht. O Gott, bitte verbrennt mich nicht.
    Terry richtet sich auf und sieht zu Tom.
    – Wow. Was sagt man dazu?
    Tom schüttelt den Kopf.
    – Spione, Mann. Was für ein Stuss. Seht ihr, wie die Koalition arbeitet? Das ist der Plan, mit dem sie uns unterminieren wollen. Sie versuchen, einen Keil zwischen uns zu treiben. Misstrauen in unserer Gemeinschaft zu säen. Richtig heimtückisch, wenn ihr mich fragt.
    Der Graf ist noch nicht fertig.
    – Es war seine Idee. Ich sollte euch weismachen, dass Joe der Dealer ist. Der Spion. Hier, vor der ganzen Ratsversammlung. Ich sollte so tun, als wäre ich ohnmächtig, bis alle vollzählig sind. Und dann diese Story erzählen. Vor aller Ohren. Dass es Joe war, und dass du davon gewusst hast, Terry. Damit er dich, na ja, absägen kann. Dich hinrichten und deinen Posten übernehmen kann. Danach hätte er mich umgebracht. Hätte er wirklich. Der Arsch.
    Sein Blick zuckt zu Tom hinüber.
    – Du kranker Sadist! Du beschissener Hurensohn! Schau nur, was du mit mir angestellt hast! Du sollst sterben, du Arsch! Verbrennt mich doch! Ist mir scheißegal! Aber verbrennt ihn neben mir, damit ich zusehen kann!
    Das ist mehr, als ein Kerl wie Tom vertragen kann.
    Diesmal übernimmt Terry. Er bringt Tom fast so schnell zu Fall wie Hurley. Die Partisanen wollen ihrem Anführer zu Hilfe eilen, aber was sollen sie groß tun, wenn sie Hurley und Lydia gegenüberstehen?
    Der Graf schluchzt.
    – Verbrennt mich. Huh, Gott. Ich, huh, huh, huh, verbrennt mich, aber lasst mich dabei zusehen.
    Tom flippt aus.
    – Runter von mir! Scheißspione. Alle beide. Glaubt ja nicht, dass ihr ungeschoren davonkommt. Das ist alles eine verfluchte Lüge. Die ganze Sache stinkt. Das weiß jeder hier.
    Ich räuspere mich.
    – Ähm. Ich will mich ja nicht in eure Familienangelegenheiten einmischen, aber was der Graf da berichtet, stimmt so ziemlich mit der Geschichte überein, die mir die alte Frau erzählt hat.
    Terry wirbelt herum.
    – Alte Frau?
    – Vandewater. Sie hat gesagt, sie heißt Vandewater. Wohnt in Uptown. Schon mal von ihr gehört?
     
    Als Erstes versucht Terry, Digga ans Telefon zu bekommen. Was ein bisschen dauert. Sieht so aus, als wäre Digga schwer damit beschäftigt, irgendjemandem den Arsch aufzureißen. Aber sobald er dran ist, bestätigt er, dass ich eine verflucht saubere Ermittlungsscheiße für ihn in Morningside Heights durchgezogen hätte. Und anschließend, nachdem er ihnen erzählt hat, dass ich da oben war, die alte Frau getroffen und das Anathema und einen Zeugen mitgebracht habe, da wollen auf einmal alle ganz dringend Nägel mit Köpfen machen. Vielleicht haben sie es so eilig, weil sie das Gefühl haben, der Gerechtigkeit müsse endlich und auf der Stelle Genüge getan werden. Womöglich will Terry aber auch nur vermeiden, dass ich allzu ausführlich auf die Dinge zu sprechen komme, die Vandewater mir erzählt hat. Wahrscheinlich spielt beides eine Rolle. Obwohl ich eher zu Letzterem tendiere. Dass Terry seine Privatsphäre schützen will und so.
     
    Die Partisanen dürfen bleiben. Sobald sie mitkriegen, dass im Raum ein neuer Wind weht, reißen sie sich darum, offizielle Zeugen in einem hastig einberufenen Tribunal zu sein. Terry und Lydia übernehmen den Vorsitz. Als Sicherheitschef würde Tom normalerweise neben ihnen Platz nehmen. Er liebt Verhandlungen. Aber so, wie die Dinge stehen, wird er durch Hurley vertreten.
    Die Angelegenheit wird rasch und in kleinem Rahmen über die Bühne gebracht. Der Graf sagt aus. Ich sage aus. Die Partisanen geben zu Protokoll, was sie gerade gehört haben. Tom versucht, ebenfalls auszusagen, aber mit dem Klebeband, das Hurley um sein Gesicht gewickelt hat, beschränkt sich sein Beitrag auf ein Minimum.
    Das Urteil ist schnell gefällt.
    Terry, Lydia und Hurley schreiben jeweils ein Wort auf einen Fetzen Papier und zeigen sich gegenseitig die Zettel.
    Terry verkündet das Urteil.
    – Tom Nolan wird des Verrats, der Spionage, des Vertreibens von

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