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Blutrose

Blutrose

Titel: Blutrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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Tamar Damases. Walvis Bay Police.«
    »Ich habe schon lange nichts mehr von Ihnen gehört, Tamar«, sagte Riedwaan. »Wenn Sie mich anrufen, haben Sie bestimmt eine Leiche.«
    »Einen toten Jungen auf einem Schulhof. Sieht nach dem dritten Mord in einer Serie aus«, erklärte Tamar. »Ich werde Ihre Profilerin Dr. Hart brauchen.«
    »Wir werden es durch die offiziellen Kanäle leiten müssen«, meinte Riedwaan. »Aber wenn Sie Super Phiri rumkriegen können, werde ich Clare überreden.«
    »Sie duzen sich inzwischen?«
    »So könnte man es ausdrücken«, bestätigte Riedwaan mit einem Lächeln.

    Clare klappte den Koffer zu und ging in die Küche. Jeans und ein weißes T-Shirt. Noch kein Make-up, das feuchte Haar in einem Kranz auf dem Kopf gelegt. Riedwaan lehnte an der Küchentheke und hatte die Zeitung vor sich ausgebreitet. Ihr Magen knurrte, als sie ihn küsste.
    »Ich bin hungrig«, sagte sie.
    »Du siehst gut aus.« Riedwaan zog sie an seine Brust.
    Clare bemühte sich, die Flamme der Begierde, die unter seinen Händen aufflackerte, im Keim zu ersticken. Wenn sie sich durch ihren Körper ablenken ließ, würde sie ihren Tagesrhythmus noch ganz verlieren.
    »Wir sind auch so schon zu spät dran.« Sie wand sich aus seinem Griff. Dann setzte sie sich und begann zu frühstücken. »Mit wem hast du gesprochen?«

    »Phiri.«
    »Und wo ist die Leiche?«
    Riedwaan tastete in seiner Jackentasche nach Zigaretten.
    »Rauch noch nicht. Es ist viel zu früh. Du rauchst inzwischen mehr als vor deiner Nichtraucherzeit.«
    Riedwaan zuckte die Achseln und begann die Spülmaschine zu beladen. Während Clare fertig frühstückte, beobachtete sie das Spiel der Rückenmuskeln unter seinem Hemd.
    »Du bist ein richtiger Hausmann«, sagte sie. »Vielleicht sollte ich hier bei dir bleiben. Mann und Frau spielen.« Sie reichte ihm den leeren Teller und schlang die Arme um ihn.
    Riedwaan lachte. »Ja, sicher.«
    »Und der andere Anruf?« Sie hielt ihn zwischen ihren Armen und der Geschirrspülmaschine gefangen. »Als ich unter der Dusche war?«
    »Captain Tamar Damases. Aus Namibia«, antwortete Riedwaan. Clare konnte man nichts verheimlichen. Warum vergaß er das ständig? »Sie hat sich letztes Jahr deine Vorlesungen über Serienmörder angehört.«
    Clares rechte Braue zuckte hoch.
    »Hübsch. Leise Stimme. Winzige Taille«, erläuterte Riedwaan.
    »Kein Wunder, dass du dich an sie erinnerst«, sagte Clare. »Genau dein Typ.«
    »Früher mal. Jetzt bist du mein Typ. Nichts als Haut und Knochen und dazu eine Riesenklappe.«
    »Es gibt also doch eine Leiche.«
    »Es ist Montagmorgen«, sagte Riedwaan. »Da gibt es immer eine Leiche.«

5
    »Hallo?« Clares Handy läutete, als sie gerade die Haustür aufschloss.
    »Dr. Hart? Bitte bleiben Sie dran, Superintendent Phiri möchte Sie sprechen.«
    »Okay. Ich warte.« Sie stellte ihre Einkaufstüte ab und fragte sich, ob sie sich vielleicht verhört hatte.
    »Dr. Hart?« Offensichtlich nicht. Die knappe, förmliche Stimme konnte nur einem Menschen gehören. »Hier ist Phiri. Wie geht es Ihnen?«
    »Danke, gut.« Clare versteckte ihre Überraschung unter freundlichen Floskeln. »Freut mich, von Ihnen zu hören. Wie geht es Ihnen?«
    »Viel zu tun, aber gut.« Phiri spielte den Ball zurück. »Ich hoffe, mein Anruf kommt nicht ungelegen?«
    »Aber nein.« Clare konnte den sich zuziehenden Knoten in ihrer Magengrube nicht länger ignorieren. »Ist etwas mit Riedwaan?«, fragte sie ängstlich.
    Phiri lachte. Das tiefe, melodiöse Lachen passte gar nicht zu dem Bild, das Clare von ihm hatte: präzise geschnittener Schnauzer, steif und förmlich. »Dem geht es gut«, sagte Phiri. »Er sieht aus, als würde sich jemand um ihn kümmern.«
    Clare errötete. Sie war froh, dass es niemand außer Fritzi sehen konnte.
    »Ich hätte da einen Fall, für den es … unorthodoxe Denkansätze braucht. Und Takt – etwas, das mir Faizal nicht für Geld und gute Worte geben kann. Er meinte, ich solle mit Ihnen sprechen.«
    Clare war sprachlos. Phiri hatte ihre Dienste als Profilerin immer nur widerstrebend genutzt. Er hegte das für Polizisten typische Misstrauen gegenüber allen Zivilisten und teilte die typisch männliche Skepsis, einer Frau Macht zu verleihen.

    »Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Das würde ich gern mit Ihnen persönlich besprechen. In einer Stunde. Um zwölf in meinem Büro.«
    Clare legte den Hörer ab, brachte ihre Einkäufe in die Küche und räumte sie weg.
    Nachdem Riedwaan die erste

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