Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust

Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust

Titel: Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
Vom Netzwerk:
angemessenen Antwort forschte. Ihr Vater hatte sie gewarnt, nicht allzu frei in der feinen Gesellschaft von London zu sprechen. Sie wusste, dass sie nicht die Wahrheit sagen durfte.
    „Ich habe noch nicht mal einen Monat meines Lebens in London verbracht. Ich möchte mir nach so kurzer Zeit noch keine Meinung bilden, Mylady.“
    „Hmmm. Ich spüre eine gewisse Enttäuschung“, neckte Ihre Ladyschaft sie und zwinkerte Althea zu.
    „Es ist eher Heimweh“, log sie.
    Aufrichtige Überraschung zeigte sich auf dem hübschen Gesicht Ihrer Ladyschaft. „Sie wollen damit sagen, England sei nicht Ihre Heimat?“
    „Ich kann mich kaum daran erinnern, Mylady.“ Und all ihre Erinnerungen an England waren Erinnerungen an ihre Mutter. Die rosigen Wangen ihrer Mutter, die von einem kalten Winterhauch gerötet waren. Ihre warme Umarmung, die selbst an einem heißen Sommertag angenehm war. Dann war ihre Mutter fort, und ihr Vater hatte England in Richtung Karpaten verlassen …
    Sie wischte sich verstohlen eine Träne weg. Die Warnungen ihres Vaters kamen ihr wieder in den Sinn. Reite nicht auf deinen Reisen in fremde Länder herum, Kleines. Und sprich nicht über die Vampirjagd. Eine Frau, die im Umgang mit einer Armbrust geübt ist, wird einen Mann nervös machen .
    „ Einkaufen!“
    Althea riss ihren Blick von ihrer Teetasse los, in dem langsam der Tee erkaltete. Einkaufen?
    „Das ist ein wahres Vergnügen, wenn man in London ist, Miss Yates.“
    „Ja“, beeilte Althea sich zu sagen. „Ich freue mich schon auf all die Buchläden in London …“
    „Bücher! Edmund hat mich gewarnt, dass Sie ein kleiner Blaustrumpf sind, meine Liebe. Ich spreche natürlich von Kleidern.“
    „Aber das kann ich mir nicht leisten …“
    „Aber ich kann.“
    „Das kann ich kaum annehmen …“
    „Doch, das können Sie. Der liebe Edmund hat mehr als einmal Randolphs Leben gerettet. Sie in ein paar hübsche Kleider zu stecken würde kaum ausreichen, um ihm für seine Taten zu danken. Kommen Sie, Miss Yates, wir haben viel Arbeit vor uns!“
    Und so fand Althea sich in wertvolle, elfenbeinfarbene Seide gehüllt wieder, die kaum ihren Busen bedeckte und über ihren Hüften so eng anlag, dass es ihren Hüftschwung zur Schau stellte, wenn sie ging. Sie rieb sich darin auf, stundenlang still zu stehen, während eine Schneiderin winzige Nadeln in ihr Kleid stach. Und das alles, während Yannick und Bastien in Gefahr schwebten und Zayan sich in London herumtrieb! Sie ärgerte sich und wurde regelrecht wütend, als es darum ging, Hüte und Hauben zu kaufen. Was zählte es, wenn sie hübsch aussah? Sie musste die Zwillinge warnen, dass sie sich von ihr fernhielten! Und wie sinnlos war es, über hundert Paar Schuhe anzuprobieren …
    Aber das strahlende Lächeln von Sir Randolph und Lady Peters und der von ihrer Schönheit überwältigte David – er war gerade mal zwanzig und der Traum Sarahs schlafloser Nächte – zeigte ihr, dass die Verwandlung geglückt war. Vor ihrem eigenen Spiegel, vor dem sie sich gedreht hatte und den Saum ihres Kleids gewirbelt hatte, hatte sie sich schön gefühlt.
    Aus einer Laune heraus hatte sie das Medaillon mit der Miniatur ihrer Mutter in den Spiegel gehalten. Sie wollte daran glauben, dass ihre Mutter sie so sehen konnte.
    Sie hoffte auch – und das war wohl genauso dumm – dass Yannick und Bastien sie irgendwie auf dem Fortesques-Ball finden würden. Sie wollte die beiden mit ihrer Schönheit blenden. Und nach drei Nächten des Zölibats verzehrte sie sich danach, mit ihnen zu schlafen.
    „Verdammt, ich hasse diese Veranstaltungen.“
    Bastien griff ein Glas Champagner von einem vorbeischwebenden Tablett und trank den feinen, prickelnden Wein mit einem Schluck. Er grinste seinen Bruder an. „Nur weil all die Mädchen und alten Weiber dich im Visier haben, um dich zu heiraten. Was für ein Witz! Stell dir vor, wenn du eines dieser Hühner heiratest! Irgendwann wird die süße Jungfer dann erkennen, dass ihr exzentrischer Ehemann, der bis Sonnenuntergang schläft, in Wahrheit ein großer, böser Vampir ist!“
    Du lieber Gott, du passt wirklich nicht in die feine Gesellschaft .
    Bastien lachte bei diesem Kommentar seines Bruders. Dann seufzte er, als ein warmer, weiblicher Körper sich von hinten an ihn presste. Ein üppiger, warmer Körper. Das Foyer des Fortesques war so überfüllt, dass sich Berührungen kaum vermeiden ließen. Das würzige Parfüm der Fremden umgab ihn. Das Pochen ihres Herzens war

Weitere Kostenlose Bücher