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Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust

Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust

Titel: Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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starken Geruch nach Knoblauch abgelenkt war. Obwohl nur schwach, war der Geruch doch penetrant. Er füllte seine Lungen und er fühlte, wie seine Muskeln geschwächt wurden. Die Solange-Blume – eine Pflanze, von der man lange geglaubt hatte, sie wäre ausgestorben. Es gab Gerüchte, ein holländischer Vampirjäger habe sie in einem geschützten Gewächshaus nachgezogen. Knoblauch hatte keine Wirkung auf ihn, aber Solange – wenn er zu viel von dem leichten Rauch einatmete, würde er in eine tranceähnliche Starre verfallen. Das Öl der Pflanze wurde verbrannt, und es wirkte wie ein nerventötendes Gift auf Vampire. Auf Sterbliche hatte es jedoch keine spürbare Wirkung.
    Er hatte also keine Zeit für Höflichkeiten. „Ich weiß von Crenshaw, dass sie nach London reist. Wo hält sie sich auf?“
    Sir Edmund schüttelte den Kopf. Er zog ein kleines Notizbuch und einen Bleistift aus der Tasche und kritzelte etwas in das Büchlein.
    „Verdammt! Ich will sie nur vor Zayan beschützen.“
    „Dann helft mir, Zayan heute Nacht zu zerstören.“
    Yannick verlor die Kontrolle über sich. „Sie verstehen es nicht!“ Er knallte die geballte Faust auf den Sarg. Mit einem Knirschen entstand ein Riss in der marmornen Oberfläche. Sir Edmund sprang zurück. „Verdammt noch mal, alter Mann, ich dachte, Sie wären intelligenter. Zayan wird nicht hierher zurückkehren. Er muss entweder Bastien oder mich zerstören, und er weiß verdammt gut, dass Althea der Weg ist, um das zu erreichen.“
    Er fühlte die Spannung, die sich bei den Arbeitern verstärkte. Er sah die Spitzhacken und die Schaufeln, die auf den Schultern lagen. Jederzeit bereit, geschwungen zu werden. Armbrüste wurden auf ihn gerichtet. Er sah die Männer langsam näher kommen und ihm umzingeln. Sir Edmund schüttelte leicht den Kopf. Die Männer sollten noch warten, vermutete er.
    „Althea ist mit jemandem zusammen, der das nicht zulassen wird“, stellte Sir Edmund klar.
    „Niemand, dem Sie Althea anvertrauen, wird sie vor Zayan bewahren können!“, schrie er erneut. „Das kann nur ich tun – ich bin der Einzige, den Zayan nicht töten kann.“
    Plötzlich erkannte er, wie blass und schwach Sir Edmund wirkte. Der Mann wies mit zitterndem Finger auf ihn. „Ihr habt sie hierhergebracht …“
    „Ich brachte sie hierher, um sie zu beschützen. Sehen Sie denn nicht, dass sie auch allein hierhergekommen wäre? Sie hätte sich selbst auf den Weg gemacht, nur mit dem Pflock und einer Armbrust bewaffnet und sie wäre mir gefolgt, weil sie glaubte, ganz allein auf sich achtgeben zu können.“
    „Niemals hätte sie so etwas Dummes …“ Aber Sir Edmund verstummte. Er schien in sich zusammenzufallen. Er wirkte alt und entmutigt. Schwer stützte er den Arm auf den Sarg, als wolle er sich damit vor einem Zusammenbruch bewahren.
    „Sie waren es schließlich, der sie gelehrt hat, Vampire zu jagen!“ Zur Hölle, der Mann war krank. Yannick sah es nicht nur, er spürte es auch. Sir Edmunds Herz kämpfte um jeden Schlag, und sein Blut floss nur langsam durch die Adern. „Ist es die Attacke von Zayan?“, fragte er. „Brauchen Sie mehr von meinem Blut?“
    Sir Edmund schüttelte den Kopf. Der Mann war blasser als ein Vampir. Seine Atemzüge gingen flach. „Es war eine Herzattacke. Ich fürchte, ich muss der Natur ihren Lauf lassen.“ Seine heisere Stimme kam gepresst.
    Altheas Vater ließ den Kopf hängen, als drückte ein großes Gewicht ihn nieder. „Althea wäre auch allein gegangen. Das weiß ich … Obwohl sie sich damit in große Gefahr begab. Sie wird es getan haben, um Euch zu beschützen, Mylord. Sie wollte Zayan aufhalten. Althea ist ein edles, mutiges Mädel – mit einem stärkeren Willen als viele Männer, denen ich begegnet bin. Aber sie ist noch immer … unschuldig.“
    Yannick versuchte, nicht zu hart bei diesen Worten zu schlucken. Sie war nicht mehr unschuldig, dank ihm. Obwohl er nicht glaubte, dass sexuelle Unschuld genau das war, was Sir Edmund meinte.
    „Sie ist dazu bestimmt, Vampire zu jagen. Sie sollte einst in meine Fußstapfen treten.“
    „Ich weiß; das hat sie mir klargemacht.“
    „Ihr habt recht, es war mein Fehler, Mylord. Ich habe sie in die entlegensten Winkel des Kontinents mitgenommen. Sie hat länger in den Karpaten gelebt als in England. Budapest ist eher ihre Heimat als London. Ich war verdammt eigennützig. Nicht ein Mal habe ich darüber nachgedacht, was für eine Zukunft ich ihr schuf. Aber jetzt will ich, dass sie

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